WappenLexikon Geschichte Baden+Württemberg:  Zweiter Weltkrieg (1939 - 1945): 
 
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Zweiter Weltkrieg (1939 - 1945): .

[Bild (Briefmarkenblock BRD, 1995): 50. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkriegs 1945; Markenmotive: Zerstörung von Städten und Dörfern; Vertreibung und Verlust der Heimat]
[Entwurf der Briefmarken: Jünger]

Chronologischer Überblick über die Kriegsjahre 1939 - 1945

Gesamt - Übersicht über den Artikel in beiden Spalten:

Vorbemerkungen: Welt-Krieg und Kriegsziele Hitlers

Zur Vorgeschichte: Hitlers Politik  von 1933 - 1939

Kriegsjahr 1939: Beginn des Krieges; Besetzung Polens

Kriegsjahr 1940:
"Blitzkriege" gegen West-/ Nordeuropa und Luftschlacht um England

Kriegsjahr 1941:
Ausweitung des Krieges über Westeuropa; Kriegseintritt Japans und der USA

Kriegsjahr 1942:
Rückzüge und beginnende Niederlagen Deutschlands

Kriegsjahr 1943:
Wende des Krieges im Osten; Stalingrad

Kriegsjahr 1944:
Wende des Krieges im Westen

Kriegsjahr 1945: Kriegsende: Kapitulation Deutschlands und Japans

Karten zum Zweiten Weltkrieg mit Schwerpunkt Kriegsschauplatz Europa und Ostasien (s. unten auf der Seite)

Literatur zum Zweiten Weltkrieg

Nachtrag: Zahl der Kriegsopfer durch den 2. Weltkrieg


Vorbemerkungen: Welt-Krieg und Kriegsziele Hitlers

Der 2. Weltkrieg wird meist datiert auf die Jahre 1939 - 1945 und wird beschränkt auf den Krieg Hitlerdeutschlands in Europa. Dabei kann man für die ersten Jahre noch nicht von einem Weltkrieg sprechen, sondern nur von einem ( bzw. zwei) auf einen Kontinent beschränkten Krieg. Erst seit 1941, mit dem Eintritt der USA in den Krieg, und mit der Verbindung Deutschlands mit Japan und dessen Krieg in Ostasien und im Pazifik kann man begründet von einem Weltkrieg sprechen.

: Der 2. Weltkrieg ist nicht durch "schlafwanderliche" Unsicherheit aller beteiligten Länder zu erklären (wie es Christopher Clark für den 1. Weltkrieg tat: Clark: "Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog." DVA 2013.) Vielmehr hat Adolf Hitler mit den Nationalsozialisten seit 1933 mit klaren Zielen auf einen Krieg hingearbeitet: ein Krieg, durch den Deutschland einmal die Einschränkungen durch den Versailler Vertrag von 1919 überwinden wollte; ein Krieg, durch den Deutschland mehr Lebensraum vor allem im Osten bekommen sollte; ein Krieg, durch den alle Juden und "minderwertigen" Rassen vernichtet werden sollten; und ein Krieg, durch den Deutschland zur beherrschenden Weltmacht werden sollte.
Diese Kriegsplanung war nicht geheim, Hitler hat sie öfter ausgesprochen. Jeder konnte es wissen, wenn er wollte. Hitler hat zwar mit Friedensmelodien seine Absichten vernebelt und auch die anderen Länder in Sicherheit gewiegt (z.B. bei den Münchener Verhandlungen von 1938) und mit Partnerschaftsverträgen (z.B. den Vertrag mit Russland 1938), aber Hitlers Absichten und Planungen waren eindeutig.

Noch eine Vorbemerkung: Zu Baden und Württemberg im Zweiten Weltkrieg s. die extra Artikel Geschichte Württemberg 4, Republik Württemberg, 1914 - 1945 und Geschichte Badens


Zur Vorgeschichte: Hitlers Politik der Kriegsvorbereitung von 1933 - 1939

Einige wichtige Daten für die Außenpolitik Hitlers und deren direkte oder indirekte Bedeutung zur Vorbereitungen Hitlers für den Krieg seit 1933:und zur Verschleierung seiner Absichten:

- Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund (19.10.1933)

- deutsch-polnischer Nichtangriffspakt (26.1.1934)

- Aufbau der deutschen Luftwaffe und Einführung der allg Wehrpflicht (16.3.1935)

- deutsch-britisches Flottenabkommen (18.6.1935)

- Besetzung des Rheinlands (7.3.1936)

- Unterstützungen im spanischen Bürgerkrieg (1936 - 1939)

- Kooperationsvertrag mit Italien (25.10.1936), Achse Berlin-Rom

- Antikomintern-Pakt mit Japan (25.11.1936), dem 1937 auch Italien beitrat

- Anschluss Österreichs (12.3.1938)

- Münchner Viermächtekonferenz vom 29./30.9.1938, bei der Hitler den Anschluss des Sudetenlandes an Deutschland als letzte Forderung Deutschlands ausgab, was auch von Großbritannien und Frankreich geglaubt wurde.

Bald darauf besetzte Deutschland die ganze Tschechoslowakei und gemeindete sie als Böhmen und Mähren zu Deutschland ein:
- Besetzung der Resttschechei (16.3.1939)

- deutsch-britische und deutsch-französische Nichtangriffserklärungen (Sept./Dez.1938)

- Hitler- Stalin- Pakt mit der Sowjetunion (23.8.1939): Hierbei wurde offiziell die gegenseitige Unterstützung des Deutschen Reiches und der Sowjetunion vereinbart. In einem geheimen Vertragsteil wurden auch die Interessensphären Deutschlands und Russlands festgelegt. In einem eroberten Polen sollte Westpolen zu Deutschland kommen, Ostpolen zu Rußland. Zu Rußland sollten auch die Baltischen Staaten kommen.-


Chronologischer Überblick über die Kriegsjahre 1939 - 1945:


Kriegsjahr 1939: Beginn des Krieges; Besetzung Polens

1.9.1939: Beginn des Krieges durch den deutschen Überfall auf Polen (und dem Polenfeldzug von 1.9. bis 6.10.1939).
[Der Überfall auf Polen war keineswegs, wie von Hitler dargestellt, (etwa mit dem Satz "Ab 5.45 Uhr wird zurückgeschossen"), eine Reaktion auf einen Überfall polnischer Soldaten auf den deutschen Grenzsender Gleiwitz: Dieser Überfall war von verkleideten Deutschen im Auftrag simuliert, um einen Anlaß für den Überfall auf Polen zu liefern.]

3.9.1939: Kriegserklärung der mit Polen verbündeten Westmächte Großbritannien, Frankreich) an Deutschland als Reaktion auf den Überfall auf Polen.

6.10.1939: Ende des deutschen Feldzugs gegen Polen nach knapp 6 Wochen.
Eingliederung Westpolens ins "Großdeutsche Reich" als "Generalgouvernement".

[Bild (Briefmarke Deutsches Reich 1941): Portrait Adolf Hitlers; Briefmarken-Ausgabe fürs "Generalgouvernement" innerhalb des Deutschen Reiches.]

Bald begann auch unter Leitung Himmlers im besetzten Polen die Ausschaltung und Vernichtung der für Deutschland "fremden und gefährlichen" Bevölkerungsteile.

Okt.1939: Erlass Hitlers über die Tötung "unheilbar Kranker"

Okt.1939: Beginn der "Rücksiedelung" der Baltendeutschen (da die Balkanstaaten im Hitler-Stalin-Pakt von 1938 zur Einflusssphäre der Sowjets gerechnet wurden).in großdeutsches Gebiet
 

2. Weltkrieg (1939 - 1945): Fortsetzung:

Übersicht über den Artikel in dieser Spalte:

Kriegsjahr 1941: Ausweitung des Krieges über Westeuropa; Kriegseintritt Japans und der USA

Kriegsjahr 1942: Rückzüge und beginnende Niederlagen Deutschlands

Kriegsjahr 1943:
Wende des Krieges im Osten

Kriegsjahr 1944:
Wende des Krieges im Westen

Kriegsjahr 1945: Kriegsende: Kapitulation Deutschlands und Japans

Karten zum Zweiten Weltkrieg mit Schwerpunkt Kriegsschauplatz Europa und Ostasien (s. unten auf der Seite)

Literatur zum Zweiten Weltkrieg

Nachtrag: Zahl der Kriegsopfer durch den 2. Weltkrieg


Kriegsjahr 1941: Ausweitung des Krieges über Westeuropa; Kriegseintritt Japans und der USA

Februar 1941: Beginn des Afrikafeldzuges zur Unterstützung der verbündeten Italiener: Die Italiener hatten die englischen Besitzungen in Tunesien, Libyen und Ägypten angegriffen, forderten aber Verstärkung durch Deutschland an.

Erwin Rommel war der berühmteste und zunächst auch erfolgreichste General der deutschen Truppen in Nordafrika.

[Bild (Briefmarke Marshall Islands, 1992): 50. Jahrestag der Schlacht von El Alamain, 1942; Rommel und der  britische General Montgomery]

April bis Juni 1941: Balkanfeldzug: Hitler gelang es, durch Bündnisverträge einige Staaten Südosteuropas an die Achse Berlin- Rom zu binden. Ungarn, Rumänien und Bulgarien wurden so zu deutschen Verbündeten. Griechenland wurde nach schweren Kämpfen erobert. Jugoslawien wurde aufgeteilt.

6.5.1941: Erlass über die "Behandlung feindlicher Landeseinwohner" +
13.5.1941: "Kommissarbefehl" des OKW zur Ermordung politischer Kommissare auch der Roten Armee

22.6.1941:  Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion (Beginn des "Unternehmen Barbarossa"), ohne Kriegserklärung).

Hitler, der ja noch 1939 mit dem Hitler-Stalin-Pakt einen Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion geschlossen hatte, ließ den Überfall auf die Sowjetunion sehr geheim planen. Stalin und die Sowjetunion waren ohne Argwohn und wurden von dem Überfall völlig unvorbereitet und ohne Abwehrplanung getroffen.

Deutschland zog seine riesigen Truppen und Material heimlich in den Wäldern an der Grenze zwischen West- und Ostpolen zusammen. Die deutschen Truppen- das waren u.a. 3 Millionen Mann, mit 3600 Panzern, 2700 Flugzeugen und 750000 Pferden.

[Bild (Briefmarke Deutsches Reich 1944): Panzer, Sturmgeschütz, aus der deutschen Serie "Heldengedenktag" 1944]

Deutschland marschierte in 3 Armeen: Nord-Armee in Richtung Leningrad, die Armee Mitte in Richtung Moskau, die Süd-Armee in Richtung Ukraine.
Zunächst waren die deutschen Armeen sehr "erfolgreich": sie schlugen die Sowjets in mehreren Kesselschlachten (z.B. bei Bialystok und bei Minsk), sie nahmen bei Minsk z.B. 300000 Soldaten gefangen. Dazu vernichteten sie auch durch ihre Einsatzgruppen viele Juden und politischen Kommissare.
Nach wenigen Monaten geriet der als Blitzkrieg geplante Überfall auf die Sowjetunion ins Stocken. eine große Rolle spielten dabei extreme Regenfälle, Überschwemmungen und der frühe Wintereinbruch, auf die niemand vorbereitet war. Auch Nachschub und Treibstoff für die Panzer fehlte. Folgen: Leningrad konnte zwar eingeschlossen, aber nicht eingenommen werden. Und der Marsch auf Moskau kam 40 km vor Moskau zum Stehen.

31.7.1941: Beauftragun des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich mit der "Endlösung der Judenfrage"

7.12.1941: Pearl Harbour: Zerstörung der Flotte der USA im Marinestützpunkt Pearl Harbour auf Hawai durch die Luftwaffe der Japaner

Dezember 1941: Kriegseintritt Japans und der USA

11.12.1941: Kriegserklärung Deutschlands an die USA: Vielfrontenkrieg, Weltkrieg

Dezember 1941: Seit Dezember 1941 ist Hitler auch offiziell Oberbefehlshaber des Heeres


Kriegsjahr 1942: Rückzüge und beginnende Niederlagen Deutschlands

20.1.1942: Wannseekonferenz über die "Endlösung der Judenfrage"

3.11.1942: Britische Truppen zwingen das Deutsche Afrika-Corps (unter Rommel) bei El Alamain zum endgültigen Rückzug aus Afrika

1942: Nach zunächst großen Erfolgen der deutschen Armeen beim Vorstoss in die Sowjetunion (s. unten auf Karte I) kommen die Armeen noch vor Moskau zum Stehen, auch weil man nur mit einem "Blitzkrieg" gerechnet hatte und nicht auf einen russischen Winter ausgerüstet war.

Zur Katastrophe für Deutschland und zur Wende des Krieges im Osten wurde der Vorstoß  der 6. Armee im Süden der Sowjetunion zu den kaukasischen Erdölfeldern bis an die Wolga bei Stalingrad.

19.11.1942: Beginn der sowjetischen Offensive zur Einschließung Stalingrads

Die Stadt Stalingrad wurde zunächst von der deutschen Luftwaffe fast völlig zerstört und dann von der deutschen 6. Armee unter Feldmarschall Paulus besetzt. Dann begann die weiträumige Einkesselung der 6. Armee durch starke sowjetische Verbände. Zunächst wurde die 6. Armee noch etwas aus der Luft versorgt und mit immer mehr Parolen, dass sie bald durch ein Entsatzheer befreit würden, vertröstet. Und Hitler hatte mehrfach an Feldmarschall Paulus mitgeteilt: "Kapitulation gibt es für einen deutschen Soldaten nicht."


Kriegsjahr 1943: Wende des Krieges im Osten

3.2.1943: Letzte Kämpfe und Kapitulation der 6. Armee bei Stalingrad.

Am 3.2.1943 kapituliert der Rest der deutschen 6. Armee bei Stalingrad. Generalfeldmarschall Paulus geht mit den noch lebenden Soldaten in sowjetische Gefangenschaft.
In den Kämpfen um Stalingrad sind etwa 230 000 deutsche und rumänische Soldaten gefallen, erfroren oder verhungert; von den sowjetischen Soldaten etwa 400 000. In die Gefangenschaft gingen etwa 6 000 deutsche Soldaten.

Die Kapitulation von Stalingrad markiert die Wende des Krieges an der Ostfront

19.4.1943: Aufstand im Warschauer Ghetto

3.9.1943:  Waffenstillstand zwischen Teil- Italien und den Alliierten

[Italien, das bis dahin unter Mussolini mit Deutschland die "Achsenmächte" bildete, wurde von alliierten Truppen über Sizilien und Süditalien besetzt und wechselte plötzlich z.T. die Seiten. Die bisherigen Parteigenossen Mussolinis nahmen zunächst Mussolini gefangen und arbeiteten im süditalienischen Teilreich mit den Alliierten zusammen.. - In einer dramatischen Aktion wurde Mussolini von deutschen Truppen aus dem Gefängnis befreit und er errichtete in Norditalien ein norditalienisches Teilreich, das weiterhin mit Deutschland zusammenarbeitete. Bis er dann vor Kriegsende noch getötet wurde.]


Kriegsjahr 1944: Wende des Krieges im Westen

6.6.1944: Landung der Alliierten in der Normandie / Frankreich; Wende an der Westfront

20.7.1944:
(mißlungenes) Attentat Stauffenbergs auf Hitler am 20. Juli 1944

[Exkurs: Deutscher Widerstand gegen den Krieg - Widerstand gegen Hitler:
Während die Deutschen mehrheitlich wenn auch nicht euphorisch, so doch selbstverständlich Hitlers Kriege mittrugen, geb es schon frühzeitig Protest und Ablehnung: Hier einige Stichworte:
- 1938: Ludwig Beck war Generaloberst der Deutschen Wehrmacht. 1938 trat er aus Protest gegen den mit Hitler drohenden großen Krieg zurück, den er nicht mit verantworten wollte.

- 1939:. Georg Elser aus Königsbronn versucht 1939 ein Attentat gegen Hitler, das mißlang und ihm den Tod brachte. Sein Motiv: "Ich hab den Krieg verhindern wollen".
- 1943 werden die Geschwister Scholl hingerichtet, die Flugblätter gegen den Nationalsozialismus Hitlers und gegen den Krieg verteilt hatten.

- Weitere Vertreter des Widerstands gegen Hitler waren z.B. aus Württemberg Eugen Bolz, Fritz Elsaß, Eugen Gerstenmaier, Hans Speidel..

- 1944, am 20. Juli 1944, versuchte Claus von Stauffenberg, der lange Zeit von der Erfolgen Hitlers in den Blitzkriegen begeistert war und der inzwischen als Mitglied des Kreisauer Kreises ein überzeugter Gegner Hitlers geworden war, ein Atterntat im östlichen Hauptquartier Hitlers in der Wolfsschanze in Polen. Der Termin des Attentatsversuchs liegt etwa 6 Wochen nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6.6.1944; dadurch war vielen deutschen Militärs deutlich geworden dass der Krieg für Deutschland nicht mehr zu gewinnen war. Auch Generalfeldmarschall Erwin Rommel zweifelte seitdem an einem möglichen Sieg Deutschlands.]

25.8..1944: Paris / Frankreich ist befreit durch die Alliierten

25.9.1944: Einberufung des "Volkssturms" in Deutschland (alle waffenfähigen Männer von 16 - 60 Jahren), eine Verzweiflungstat um den Mangel an Soldaten in Deutschland zu überwinden. Diese Einberufung des Volkssturms war der Post des Deutschen Reiches auch die Herausgabe einer eigenen Briefmarke wert.

[Bild (Briefmarke Deutsches Reich 1944) Briefmarke zur Einberufung des Volkssturms, Bild mit Volkssturmangehörigen unter einem Adler, "EIN VOLK STEHT AUF"]

1944f: Bombardierung deutscher Städte durch Flugzeuge der Alliierten (Köln, Hamburg, Dresden u.v.a.)

1944f: Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa

16.12.1944: Beginn der letzten deutschen - erfolglosen - Offensive an der Westfront (Ardennenoffensive)

Kriegsjahr 1940: "Blitzkriege" gegen West-/ Nordeuropa und Luftschlacht um England

1940/41:"Blitzkriege", vor allem Westfeldzug: Deutscher Überfall auf Belgien, Niederlande, Frankreich; (s. unten die Karte I: Europa 1938 - 1942/43)

22.6.1940: Vertrag von Compiègne: Teilung Frankreichs in ein besetztes und ein unbesetztes und mit Deutschland kooperierendes Gebiet (Vichy-Frankreich, mit dem Regierungssitz Vichy, autorität regiert von dem aus dem Ersten Weltkrieg berühmten französischen Marschall Pétain)
.
Elsaß-Lothringen wurde von Deutschland annektiert. Etwa 2 Millionen französische Kriegsgefangene kamen zum "Arbeitseinsatz" nach Deutschland.

April - Juni 1940: Besetzung Dänemarks und Norwegens durch Deutschland

Mai 1940: "Wunder von Dünkirchen": Im Kessel von Dünkirchen (am Ärmelkanal) waren ca. 340000 britische u.a. Soldaten eingekesselt von deutschen Truppen. Hitler befahl, diese Truppen nicht weiter einzukesseln, sondern frei abziehen zu lassen; so konnten alle über den Kanal nach Großbritannien abziehen. (Über Hitlers Motiv für diesen untypischen Befehl wird heute noch gerätselt.)

Juli - November 1940: "Luftschlacht um England": Hitler wollte eine Invasion Englands auf dem Land vorbereiten und dies durch die Luftwaffe vorbereiten: durch Bombardierung der Städte (z.B. Coventry, London), der Flughäfen und Vernichtung der Luftflotte (Codewort "Operation Seelöwe").

[Bild (Briefmarke Deutsches Reich 1944): Seeaufklärer Arado Ar 196, aus der Reihe "Heldengedenktag" 1944]

. - Die Luftschlacht um England wurde 1941 wegen Unterlegenheit von den Deutschen aufgegeben; - erstes Zeichen einer deutschen Niederlage.

1940 - 1943: U-Boot-Krieg von Deutschland begonnen (zunächst für Deutschland sehr "erfolgreich")

1940: Beginn der Ermordung der Juden u.a. Zivilisten in den eroberten Gebieten im Osten durch deutsche "Einsatzgruppen"

1940, 18.12.: Hitlers Weisung/Planung des Krieges gegen die Sowjetunion (Codewort: Erst "Unternehmen Otto", dann "Unternehmen Barbarossa")

Kriegsjahr 1945: Kriegsende: Kapitulation Deutschlands und Japans

12.1.1945: Beginn der Sowjetischen Großoffensive im Osten;
Ostpreußen, Pommern usw. werden besetzt.
Flucht der Deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen u.v.a., z.T. über Eis und Meer (Untergang der "Gustloff" mit Tausenden von Flüchtlingen)

27.1.1945: Befreiung der Überlebenden der KZ in Auschwitz u.a. durch die Alliierten

13./14.2.1945: Luftangriffe der Alliierten auf Dresden

Februar 1945: Konferenz der obersten Alliierten in Jalta (oder Yalta) unter Anwesenheit von Churchill (Großbritannien), Roosevelt (USA) und Stalin (Sowjetunion) zur Entscheidung über die Aufteilung Deutschlands nach der Kapitulation Deutschlands und über die Aufteilung der Mächte in Europa.

[Bild (Briefmarke Belgien 2000): Konferenz von Yalta 1945, Bild mit den 3 Präsidenten der Alliierten: Churchill, Roosevelt und Stalin]

7.3.1945:  Bei der Eroberung des Westens durch die Alliierten errichten die Amerikaner einen Brückenkopf bei Remagen;
Zusammenbruch der deutschen Westfront

16.4.1945: Beginn der sowjetischen Großoffensive von Oder und Neisse aus zur Eroberung Ostdeutschlands und Berlins

[Bild (Briefmarke DDR, 1970): 25. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus: Rotarmist mit Fahne auf dem Berliner Reichstagsgebäude]
[Entwurf der Briefmarke: Gerhard Stauf]

30.4.1945: Selbstmord Hitlers in Berlin

2.5.1945: Kapitulation Berlins

8./9.5.1945: Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht:

(In den Zusammenkünften der Alliierten in Casablanca, Teheran, Jalta u.a. hatten in den letzten Kriegsjahren Churchill, Roosevelt und Stalin beschlossen, daß es für Deutschland nur eine "bedingungslose Kapitulation" geben könnte.)
Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde in Reims und in Berlin- Karlshorst vom deutschen OKW (Keitel u.a.).
  
Kriegsende für Deutschland

6. und 9.8. 1945: Atombombenabwürfe der Amerikaner auf Hiroshima und Nagasaki in Japan

[Bild (Briefmarke Belgien 2000): Erste Atombombenabwürfe der USA auf die Japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki]

14.8.1945: Kapitulation Japans, Kriegsende in Ostasien (nach den amerikanischen Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki)

Fortsetzung: Kriegsjahre 1941 bis 1945 in der rechten Spalte oben

 
Karten zum Zweiten Weltkrieg:

I. Europa 1938 - 1942 /1943: Vergrößerungen des Deutschen Reiches durch den Anschluss Österreichs 1938, das Protektorat Böhmen und Mähren durch die Besetzung der Tschechei 1938, Errichtung des Generalgouvernement Polens nach dem Krieg gegen Polen 1939, die besetzten Länder unter deutscher Militärverwaltung im Westen und im Norden nach den "Blitzkriegen" 1940 (Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen), das Reichskommissariat Ostland und Reichskommissariat Ukraine und die Besetzung westlicher Teile der Sowjetunion bis kurz vor Moskau und bis Stalingrad  seit dem Krieg gegen die Sowjetunion1941ff. Dazu kommt noch die Verbündung der Balkanstaaten Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Kroatien an die Achsenmächte Deutschland und Italien.
[Karte nach den Informationen zur politischen Bildung Nr. 316, 3/2012: Nationalsozialismus: Krieg und Holocaust, dort Karte I: Europa 1938 - 1942/43]

Karte Europa 1938 - 1943

II. Weltkarte: 1944: Road to Victory, Straße zum Sieg:(Briefmarken- Block USA 1993). Auf der Weltkarte im Inneren des Blocks sind rot die Gebiete gezeichnet, in denen 1944 noch Entscheidungsschlachten stattfanden: in Europa und vor allem in Ostasien: im Pacific, auf den Philippinen, um China, um Japan.
Die umrandenden Briefmarken zeigen vor allem Bilder von Kämpfen der USA im Pacific, aber auch ein Bild von der Landung der Alliierten in der Normandie, am D-Day, am 6.Juni 1944, und eine Marke von der Befreiung Roms und von Paris.

Weltkarte 1944(

III. Weltkarte 1945: Victory at last, Sieg am Ende (Briefmarken-Block USA, 1994). Auf der Weltkarte im Inneren des Blocks sind rot die Gebiete gezeichnet, in denen 1945 noch Entscheidungsschlachten stattfanden: in Europa und vor allem in Ostasien: im Pacific, auf den Philippinen, um China, um Japan.

Die umrandenden Briefmarken zeigen vor allem Bilder von Kämpfen der USA im Pacific:
- (obere Reihe 3. Bild von links) Bild vom 3 Monate dauernden big battle um Okinawa zwischen den USA und Japan);
- (obere Reihe 4. Bild von links) Bild von der berühmten Begegnung der sowjetischen und der US-Truppen an der Elbe bei Torgau im April 1945 (auch ein Zeichen dafür, daß ganz Deutschland von Ost und West her besetzt ist);
- (obere Reihe 5. Bild von links) Bild von der Befreiung der Holocaust-Überlebenden in Auschwitz und an vielen Orten im Frühjahr 1945;
- (untere Reihe 1. Bild von links) Bild von der Unterzeichnung der deutschen Kapitulation in Reims am 7. Mai 1945;
- (untere Reihe 3. Bild von links) Bild mit Trumans (dem Nachfolger von US-Präsident Roosevelt) Anzeige von Japans Kapitulation am 14. August 1945 nach dem Abwurf der Atombomben in Hiroshima und Nagasaki.


 

Einige Literatur zum Zweiten Weltkrieg:

- div.: Der Zweite Weltkrieg. Teil 1: 1939 - 1942. Von Polen bis zum Pazifik: Wie die Katastrophe begann.
GEO Epoche Nr. 43, 2010, Verlag Gruner und Jahr Hamburg

- div.: Der Zweite Weltkrieg. Teil 2: 1943 - 1945: Von der Ostfront bis Nagasaki: Wie die Katastrophe endete.
GEO Epoche Nr. 44, 2010, Verlag Gruner und Jahr Hamburg


- Michael Wildt: Nationalsozialismus: Krieg und Holocaust.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 316, Heft 3/2012, Bundeszentrale für politische Bildung Bonn

- Walter Göbel: Abiturwissen Geschichte: Das Dritte Reich.
Klett-Verlag 214

- Heinz Hürten (Hrsg.): Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung Band 9: Weimarer Republik und Drittes Reich 1918 - 1945.
Reclams Universalbibliothek, Verlag Philipp Reclam, Stuttgart, 1995

Nachtrag:
Zahl der Kriegsopfer im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg:

Schätzungen gehen davon aus, dass durch den 2. Weltkrieg weltweit
- Menschenverluste (getötete, verhungerte, vermißte) ca. 55 Millionen
- Kriegsbeschädigte                                                      ca. 35 Millionen
gewesen sind.

Eine Unterscheidung nach der nationalen Herkunft der Kriegsopfer ergibt etwa:
- Kriegsopfer aus Deutschland ca 7 Millionen oder 7 050 000 Opfer
  (gefallene dt.Soldaten 3 Mill., Vermißte dt. Soldaten 1,3 Mill,
  dt. Zivilbevölkerung 0,5 Mill.,
  dt. Opfer durch Vertreibung und Verschleppung 2,25 Mill.)

- Kriegsopfer aus der Sowjetunion 20,3 Mill. oder 20 300 000 Opfer
  (sowjet. Streitkräfte ca 13,6 Mill.; Zivilbevölkerung 6,7 Mill.)
  andere rechnen mit 27 Millionen Opfer der Sowjetunion, auf jeden Fall
  hat die Sowjetunion weitaus die meisten Opfer durch den Krieg zu beklagen  
- Kriegsopfer bei den US-Streitkräften:                          229 000 Opfer
- Kriegsopfer der westlichen Alliierten (Sold.+Zivil.):   1 300 000 Opfer  
- Kriegsopfer der ost-und südosteurop. Länder (")   :9 000 000 Opfer 

(Zahlen nach dem Buch von Göbel, Das Dritte Reich, S. 136)                   

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© Manfred Ebener / E-Mail-Kontakt:  m.ebener@z.zgs.de / Lexikon Geschichte Baden-Württemberg: Zweiter Weltkrieg/ letzte Änderung: 27.12.2018

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