E:
Übersicht über die Lexikon-Stichworte mit
E auf dieser Seite/Spalte (mit Links zu den Artikeln): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerer Schrift] Eberbach
am Neckar (Stadt im Rhein-Neckar-Kreis)
Echterdingen
(jetzt Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen)
Egell, Paul (Bildhauer, + 1752) Ehingen
/Donau (Stadt im Alb-Donau-Kreis)
Eichendorff,
Joseph Freiherr von (Dichter, + 1788)
Ekkehart II. Palatinus (Mönch, Lehrer Hadwigs, + 990)
Elisabeth
Charlotte (Liselotte) von der Pfalz, Herzogin (+ 1722)
|
E:
Übersicht über die Lexikon-Stichworte
mit E auf dieser Seite/Spalte (mit Links zu den Artikeln): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerer Schrift] Elser, Georg (Tischler, Widerstandskämpfer, + 1945) Emmendingen (Kreisstadt in Südbaden) Ende,
Michael (Schriftsteller, + 1995)
Eppingen
(Stadt im Kraichgau im Landkreis Heilbronn)
Erasmus
von Rotterdam (Humanist, + 1536)
Eschenburg,
Theodor (Politologe, + 1999)
Ettlingen
(Stadt im Landkreis Karlsruhe)
Eucken,
Walter (Volkswirtschaftler, + 1950)
Eyth, Max (Ingenieur und Schriftsteller, + 1906) |
Eberbach,
Stadt
(PLZ:
69412) am Neckar im Odenwald im Rhein- Neckar- Kreis, mit ca. 15.400 Einwohnern
(2006).
Eberbach wurde um 1230 zur
Stadt erhoben, es gehörte zeitweise zur Pfalz und kam 1806 zum Großherzogtum
Baden.
-
Weitere Web-Informationen:
http://www.eberbach.de
Eberbach/Jagst, jetzt Teilgemeinde von Mulfingen/Jagst (PLZ 74 673), in der Nähe von Künzelsau, Hohenlohekreis. 1879 * Theodor Haecker
(Kulturphilosoph) in Eberbach geboren
Eberhard I. (der Erlauchte), Graf von Wirtemberg (1279 - 1325). - * 13.3.1265 in Stuttgart, + 5.6.1325 in Stuttgart. - 1279 - 1325 regiert Graf Eberhard I. ("der Erlauchte") in Wirtemberg. Er kämpft vor allem mit den Habsburgern um das Reichsgut in Schwaben, verliert mehrmals und muß - nach der Zerstörung seiner Stammburg auf dem Rotenberg - sein Land unter Esslingens Verwaltung stellen. Nach 1313 gewinnt Eberhard seine Grafschaft wieder und erwirbt neue Gebiete dazu: Backnang, Neuffen und Hohenneuffen, den Hohenasperg, Göppingen und den Hohenstaufen. 1321, nach der Zerstörung
des Stifts Beutelsbach, verlegt er die wirtembergische Grablege von Beutelsbach
nach Stuttgart und macht Stuttgart
zum Regierungssitz. Er beginnt mit dem Bau des Alten Schlosses in Stuttgart
und dem Chor der Stiftskirche.
Eberhard II. (der Greiner, oder Zänker, oder Rauschebart), Graf von Wirtemberg (1344 - 1392). - * 1315, + 15.3.1392. - Von Eberhard II. sind durch die Balladen Ludwig Uhlands vor allem 2 Ereignisse in Erinnerung geblieben: 1367: Der "Überfall
im Wildbad" durch den Ritterbund der Schlegler,
bei dem Eberhard entkommen konnte; und
Eberhard III. (der Milde), Graf von Wirtemberg (1392 - 1417). - * 1362 (oder 1364), + 16.5.1417 in Göppingen (Grab in der Stiftskirche in Stuttgart). - Eberhard
III., seit 1380 verheiratet mit Antonia Visconti
aus Mailand, besiegte 1395 den Ritterbund der Schlegler bei ihrem Burgturm
in Heimsheim.
Eberhard IV., Graf von Wirtemberg (1417 - 1419). - * 1388, + 27.1.1419 in Waiblingen. - 1409 heiratet Eberhard IV.
die Gräfin Henriette von Mömpelgard. Dadurch kommt die Grafschaft
Mömpelgard
(Montbéliard in Burgund in Frankreich) zu Wirtemberg. Mömpelgard
bleibt ein wichtiger Teil Württembergs bis 1793.
Eberhard V. (im Bart), Graf von Teil - Wirtemberg (1459 - 1495) und als Herzog Eberhard I. (1495 - 1496). - * 11.12.1445 in Urach, + 24.2.1496 in Tübingen (Grab auf dem Einsiedel bei Tübingen, seit1554 in der Stiftskirche Tübingen). - Eberhard,
nach dem Lied "Preisend mit viel schönen
Reden..." von Justinus Kerner "Wirtembergs
geliebter Herr", war der Sohn von Graf Ludwig I. von Wirtemberg-Urach und
der Mechthild von der Pfalz. Er wurde
mit 14 Jahren für volljährig erklärt und regierte über
den Teil Wirtemberg-Urach. 1468 war er auf Pilgerfahrt
nach Jerusalem, von wo er als Symbol die Palme und den Wahlspruch "Attempto"
("Ich wag's") mitbrachte. 1474 heiratete er Barbara
Gonzaga von Mantua; - die Hochzeit wurde in Urach mit großer
Prachtentfaltung gefeiert.
[Bild (Briefmarke BRD, 1977): 500 Jahre Universität Tübingen; Großes Siegel der Eberhard- Karls- Universität Tübingen, Wappen von Tübingen und der Grafen von Wirtemberg.] [Entwurf der Briefmarke: Karl Oskar Blase] 1482 schließt Eberhard, dessen Ehe mit Barbara Gonzaga kinderlos blieb, in Münsingen den Münsinger Vertrag zur Wiedervereinigung und Unteilbarkeit Wirtembergs. 1495 wird Eberhard beim Reichstag zu Worms durch Kaiser Maximilian I. zum Herzog erhoben. [Bild
(Briefmarke BRD, 1995): 500. Jahrestag der Einberufung des Wormser Reichstags;
Tagungsstätte zu Worms, Reichsgrundgesetz, Kaiser Friedrich III.] -
Weitere Web-Informationen:
Eberhard III, Herzog von Wirtemberg (1628 - 1674). - * 16.12.1614 in Stuttgart, + 2.(oder 3.) 7.1674 in Stuttgart. Herzog Eberhard III., 8. Herzog von Wirtemberg seit der Erhebung Wirtembergs zum Herzogtum 1495, lebte (und regierte auch gelegentlich) zur Zeit des 30-jährigen Krieges und in den schweren Zeiten danach. Nach dem Tod des Vaters Herzog
Johann Friedrich 1628 wird Eberhard mit 14 Jahren Regent unter Vormundschaft;
1633 wird er für volljährig erklärt und regiert selbständig.
Eberhard Ludwig, Herzog von Wirtemberg (1693 - 1733). - * 18.9.1667 in Stuttgart, + 31.10.1733 in Ludwigsburg.- Eberhard Ludwig wird mit 16 Jahren für volljährig erklärt und regiert als absolutistischer Herrscher seit 1693. Einige Daten und Ereignisse aus seiner Regierungszeit: 1697
heiratet er Johanna Elisabeth von Baden- Durlach; doch schon bald wird
Wilhelmine von Grävenitz die entscheidende
Frau am Hofe.
[Bild (Foto M.Ebener): Skulptur Herzog Eberhard
Ludwigs auf dem Marktbrunnen in Ludwigsburg] Eberle, Josef, Schriftsteller und Zeitungsverleger. - * 8.9.1901 in Rottenburg, + 20.9.1986 in Pontresina / Schweiz (Grab in Rottenburg). Josef Eberle, gelernter Buchhändler und freier Schriftsteller bis zum Schreibverbot 1936 durch die Nationalsozialisten, war von 1945 bis 1971 Herausgeber der "Stuttgarter Zeitung". Neben Essays und Feuilleton-Beiträgen sind besonders bekannt geworden seine Gedichte in schwäbischer Mundart (unter dem Künstlernamen "Sebastian Blau" u.a.) und Gedichte in Latein. -
Weitere Web-Informationen:
Ebert, Friedrich, Politiker (SPD). - * 4.2.1871 in Heidelberg, + 28.2.1925 in Berlin (Grab in Heidelberg). Friedrich Ebert, gelernter Sattler, war ab 1893 Redakteur der SPD- Zeitung "Bremer Bürgerzeitung"; ab 1905 in Berlin Sekretär des SPD- Parteivorstandes; 1913 SPD- Vorsitzender als Nachfolger Bebels. 1918 - 1925 war er Reichskanzler und Reichspräsident der Weimarer Republik. [Bild (Briefmarke BRD, 1971): 100. Geburtstag Eberts; Portrait Friedrich Ebert, auf Briefmarke von 1932] [Entwurf der Briefmarke: Herbert Stelzer] -
Weitere Web-Informationen:
Ebingen, Stadt (PLZ: 72458) auf der Schwäb. Alb; jetzt Teil von Albstadt. 1904
* Kurt Georg Kiesinger
ist in Ebingen geboren.
Echterdingen (PLZ: 70771), jetzt Teil von Leinfelden- Echterdingen. - In Echterdingen stürzte der Zeppelin Z 4 am 5.8.1908 ab. Dieses Unglück bewegte die deutsche Bevölkerung zu einer großen Spende, die das Kapital für die Gründung der Zeppelin-Werke und den Bau weiterer Zeppeline lieferte. 1781 - 1790: Philipp Matthäus
Hahn Pfarrer in Echterdingen
Eckener, Hugo, Luftschiffer. - * 10.8.1868 in Flensburg, + 14.8.1954 in Friedrichshafen. Eckener, der seit 1908 im Luftschiffbau tätig war, führte 1924 die erste Atlantiküberquerung mit einem Zeppelin nach Nordamerika durch (mit LZ 126), danach 1929 eine Weltfahrt und 1931 eine Nordpolfahrt (mit LZ 127). 1936/1937 leitete er die planmäßigen Flüge nach den USA (mit LZ 129) bis zur Katastrophe von Lakehurst im Mai 1937.. [Bild
(Briefmarken-Block Obervolta, 1976): 75 Jahre Luftschiff Zeppelin; Portraits
von Dr. Dürr, Graf Zeppelin, Dr. Eckener; Luftschiff über dem
Bodensee; Luftschiff- Halle; Luftschiff- Motor]
Eckmann, Otto, Maler, Graphiker des Jugendstils. - * 19.11.1865 in Hamburg, + 11.6.1902 in Badenweiler |
Elser,
Johann
Georg, Tischler, Widerstandskämpfer. - * 4.1.1903 in
Hermaringen
bei Heidenheim, + 9.4.1945 im KZ Dachau.
Elser
versuchte am 8.11.1939 im Bürgerbräukeller in München ein
Attentat auf Hitler. Das Attentat misslang, da Hitler früher den Bürgerbräukeller
verließ als ursprünglich geplant. Elser wurde gefasst und als
"Sonderhäftling des Führers" ins KZ Sachsenhausen, später
nach Dachau gebracht. Kurz vor Kriegsende wurde G. Elser im KZ Dachau erschossen.
Hinweis
auf eine hier nicht abgedruckte
BRD-Briefmarke
von
2003:
Briefmarke zu Georg Elser: 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Georg Elser; Portrait G. Elsers mit Lebens- und Todesdaten: * 1903, + 1945 im KZ Dachau ermordet; Zitat Elsers: "Ich hab den Krieg verhindern wollen". [Entwurf der Briefmarke: Ernst.Jünger und Lorli Jünger] Um eine Abbildung der Briefmarke zu sehen: Suchen Sie im Google - Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Elser. -
Weitere Web-Informationen:
Emmendingen, Stadt (PLZ: 79312), Kreisstadt des Landkreises Emmendingen, gelegen zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl in Südbaden; mit ca. 26.300 Einwohnern (2006). 1873 * Fritz Boehle
in Emmendingen geboren
-
Weitere Web-Informationen: http://www.emmendingen.de
Ende, Michael, Schauspieler und Schriftsteller. - * 12.11.1929 in Garmisch- Partenkirchen, + 28.8.1995 in Filderstadt (Grab Waldfriedhof München). Michael Ende, Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende, arbeitete nach dem Krieg in München zunächst als Schauspieler und Dramatiker. 1960 erschien von ihm das Kinder- und Jugendbuch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", das 1961 den deutschen Jugendliteraturpreis erhielt und ein sensationeller Erfolg wurde. Noch wichtiger wurden "Momo" (1972) und "Die unendliche Geschichte" (1979), die fast Kultbücher für Jugendliche und Erwachsene wurden. Ende stammt aus Bayern; er hat die meiste Zeit seines Lebens in Bayern (und von 1970 - 1985 in Italien) zugebracht. Zu Baden- Württemberg hatte er erste Beziehungen, als er 1947 - 1949 die Waldorfschule in Stuttgart besuchte. In Stuttgart ist der Sitz des Thienemanns- Verlages, in dem "Jim Knopf" erschien (nachdem 10 andere Verlage das Manuskript abgelehnt hatten); Thienemanns blieb der Verlag auch für die anderen Bücher Michael Endes. Nach langer Krankheit ist Michael Ende mit 65 Jahren in der Filderklinik in Filderstadt bei Stuttgart gestorben. -
Weitere Web-Informationen zu Michael Ende:
Eningen unter Achalm, Gemeinde (PLZ: 72800) im Landkreis Reutlingen, mit ca. 10.900 Einwohnern (2006). 1981:
Grab von HAP Grieshaber in Eningen unter
Achalm
Ensingen bei Ulm (PLZ: 89079) In Ensingen ist vermutlich 1359 Ulrich Ensinger geboren. Ensinger, Ulrich, Münster- Baumeister. - * 1359 in Ensingen bei Ulm (oder Oberensingen bei Nürtingen), + 10.2. 1419 in Straßburg. - Ensinger
leitete 1392 - 1417 den Bau des Ulmer
Münsters, danach den Bau des Straßburger Münsterturms.
Entringen, jetzt Teil von Ammerbuch, Gemeinde am Rande des Schönbuch, mit Burg / Schloss Hohenentringen. 1774 * Karl
August Zeller (Pädagoge) auf Hohenentringen geboren
Enz, Nebenfluss des Neckar. Die Enz entspringt im Nordschwarzwald und mündet bei Besigheim in den Neckar. - Bis ins 19. Jahrhundert war die Enz eine wichtige Flößerstraße für den Transport der Baumstämme aus dem Schwarzwald nach Holland. [Bild (Marke Österreich, 2000): Flössertreffen in Kärnten (nicht an der Enz!); Flößer] Der Enzviadukt über die Enz bei Bietigheim, nach den Entwürfen von Karl Etzel (s. den Artikel dort) als Eisenbahnbrücke bis 1853 gebaut, ist die wohl spektakulärste Brücke über die Enz. [Foto: Manfred Ebener]
-
Weitere Web-Informationen zur Enz:
Enzweihingen (PLZ: 71665), Teilort von Vaihingen/ Enz im Kreis Ludwigsburg: 1900
* Karl Blessing
in Enzweihingen geboren
Eppingen, Stadt im Kraichgau, Große Kreisstadt im Landkreis Heilbronn (PLZ: 75031), mit ca. 21.400 Einwohnern (2006). Eppingen ist bereits 985 als Reichsbesitz erwähnt, 1219 wird es zur Stadt, 1282 zur Reichsstadt. - 1462 - 1803 gehörte Eppingen zur Kurpfalz, danach zum Großherzogtum Baden. In der Altstadt von Eppingen
stehen noch viele alte Fachwerk häuser wie z.B. das "Baumannsche Haus" von
1582 (das 2010 auf einer Briefmarke erscheint). Auch die Gebäude der Alten Universität
(jetzt Heimatmuseum) sind ein alter Fachwerkbau von 1497: 1564 - 1565 wurde
die Universität Heidelberg wegen der Pest nach Eppingen ausgelagert.
Eppinger Linien:
Die sog. Eppinger Linien sind ein ca. 85 km lange Verteidigungsanlage die von
Weißenstein bei Pforzheim über Mühlacker, Maulbronn, Sternenfels, Eppingen bis Neckargemünd
vor allem durch den Kraichgau angelegt wurde; - nicht ganz so bedeutend und
gewaltig wie der Limes oder die Maginot-Linie, aber doch ganz beachtlich. [Bild (Foto M.Ebener): Zeichen des Wanderwegs Eppinger- Linien- Weg, mit der Abbildung eines Wachtturms der Verteidigungsanlage, hier an einem Baum an den Eppinger Linien bei Maulbronn befestigt] Errichtet wurde die Verteidigungsanlage der
Eppinger Linien im Zusammenhang mit dem
Pfälzischen Erbfolgekrieg 1695 - 1697. Damals hatte Ludwig XIV. von
Frankreich mit dem Ziel die Pfalz zu erobern große Teile der Pfalz verwüsten
lassen (z.B. wurde unter Melac Heidelberg, Pforzheim und Hirsau zerstört); nun
drohten die Truppen Frankreichs noch weiter vorzudringen. In dieser Situation
ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (der "Türkenlouis"), der 1695
Befehlshaber der deutschen Reichsarmee war, die damals ihr Hauptquartier bei
Eppingen hatte, die 85 km lange Verteidigungslinie zur Abwehr der Franzosen
ausheben. Erasmus von Rotterdam, Humanist und Theologe. - * 28.10.1465 oder 1469 in Rotterdam, + 12.7.1536 in Basel (Grab im Münster in Basel). -
Erasmus,
der als bedeutendster Humanist seiner Zeit gilt, lebte von 1529 - 1535
in Freiburg. Zur Biographie und zum Werk
des Erasmus Desiderius von Rotterdam:: |
Egell, Paul, Bildhauer (Barock). - * 9.4.1691 in Mannheim, + 11.1.1752 in Mannheim. - Egell, ein bedeutender Meister des Barock, war, nach Gesellenjahren bei B. Permoser in Dresden, seit 1721 Hofbildhauer in Mannheim. Von ihm stammt die Innenausstattung der Mannheimer Jesuitenkirche. Ehingen
/ Donau, Stadt
(PLZ:
89584) im Alb- Donau- Kreis, mit ca. 26.000 Einwohnern (2006).
1578 * Jacob Bidermann in Ehingen geboren. - Weitere Web-Informationen zu Ehingen: http://www.ehingen.de Ehinger (span. Dalfinger, auch Alfinger), Ambrosius, Konquistador (= Eroberer) und 1. Gouverneur der Welser- Kolonie in Venezuela (Südamerika). - * 1500 in (Talheim bei) Ulm, + 1533 in Chinacota (Kolumbien). - Ehinger gab mit seinen Brüdern den Anstoß zu den Venezuela- Unternehmungen der Welser. Er war erster Gouverneur der Welser-Kolonie im Gebiet Venezuelas. (s. Artikel "Venezuela") - Weitere Web-Informationen: http://www.burks.de/conq.html Ehinger, Heinrich, Kaufmann in Diensten der Welser, * in Konstanz, + 1537. - Heinrich Ehinger hat große Bedeutung für die Gründung der ersten deutschen Kolonie in Venezuela in Südamerika: Heinrich Ehinger beteiligte sich im Auftrag der Welser am süddeutschen Fernhandel mit Spanien. Er schloss - im Auftrag der Welser - 1528 mit Kaiser Karl V. einen Vertrag zur Überlassung des Gebiets von Venezuela (Südamerika) als Kolonie. In diesem Vertrag waren die Hoheitsrechte an Heinrich Ehinger bzw. die Welser über das weitgehend unerschlossene Venezuela übertragen. (s.Artikel "Venezuela") Ehmann, Karl, Bauingenieur, "Vater der Albwasserversorgung". - * 24.9.1827 in Berg bei Stuttgart, + 30.4.1889 in Stuttgart. - Karl Ehmann studierte ab 1844 am Polytechnikum Stuttgart, arbeitete dann ab 1847 in Österreich, Bayern, England und den USA, wo er vor allem die Wasserversorgungssysteme studierte. Seit 1857 war er als Civilingenieur in Stuttgart tätig, seit 1865 als Baurat und Beratungsingenieur für Wasserversorgungsanlagen; 1869 wurde er zum "Staatstechniker für das öffentliche Wasserversorgungswesen" ernannt.. In dieser Zeit war Ehmann am Aufbau vieler örtlicher Wasserversorgungen in Württemberg beteiligt. Große Verdienste hat
Ehmann durch die Einführung der Albwasserversorgung erworben:
Die Siedlungen und Hochflächen der schwäbischen Alb
litten bis ins 19. Jahrhundert unter extremem Wassermangel; die Regenfälle
versickerten im Kalkboden, und wo das Wasser in den Dorfteichen (Hülen)
gesammelt wurde war es bald verunreinigt, stinkend und ungesund für
Mensch und Tier. (Stoßseufzer eines Älblers über das Teichwasser:"für
d' Leut tät's scho no, aber's Vieh sauft's halt nemme!"). -
Von Ehmanns Nachfolgern wurden
weitere Gebiete in die Fernwasserversorgung einbezogen. Später wurde
die Landeswasserversorgung (seit 1912) installiert. Und seit 1954 wurde
als größtes Projekt die Bodensee-Fernwasserversorgung mit dem
Wasserwerk in Sipplingen am Bodensee aufgebaut.
Ehrenstetten/ Ehrenkirchen, Gemeinde im Breisgau (PLZ: 79238), im Kreis Breisgau- Hochschwarzwald. 1710
* Christian Wenzinger
in Ehrenstetten geboren
Ehrhardt, Hermann, Marineoffizier, Freikorpsführer, - * 29.11.1881 in Weil (bei Lörrach) (oder Diersburg bei Offenburg), + 27.9.1971 in Österreich. Ehrhardt gründete 1918/1919 die Brigade Ehrhardt, ein rechtsradikales Freikorps, das gegen alles Liberale und Linke kämpfte, z.B. auch gegen die Münchener Räterepublik eingesetzt wurde. 1920 war Ehrhardts Freikorps am Kapp-Putsch beteiligt. Nach dem Verbot des Freikorps gründete Ehrhardt als Nachfolgeorganisation die Organisation Consul (später den Bund Wiking, alles Vorbilder für heutige Rechtsradikale). Viele politische Morde der Weimarer Zeit wurden von Anhängern Ehrhardts begangen, etwa der Mord an Rathenau und an Erzberger. - Anhänger Hitlers war Ehrhardt nie, trotz ideologischer Nähe. Er floh 1935, nach dem Röhm- Putsch, nach Österreich, wo er unbehelligt und politisch unauffällig als Landwirt bis zu seinem Tod 1971 lebte. -
Weitere Web-Informationen:
Ehrismann, Gustav, Germanist. - * 8.10.1855 in Pforzheim, + 9.9.1941 in Hamburg. Ehrismann,
dessen Spezialgebiet die Literatur des Mittelalters war, wurde bekannt
durch seine "Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters"
(1918ff).
Ehrle, Franz, katholischer Theologe, Jesuit. - * 17.10.1845 in Isny, + 31.3.1934 in Rom. Ehrle,
der 1922 in Rom zum Kardinal ernannt wurde, war seit 1895 Präfekt
der Vatikanischen Bibliothek in Rom, seit 1929 Archivar der Römischen
Kirche. Forschungsschwerpunkt war die Theologie und Philosophie des Mittelalters.
Ehrler, Hans Heinrich, Schriftsteller. - 7.7.1872 in Mergentheim, + 14.6.1951 in Waldenbuch. Ehrler
lebte nach einer Tätigkeit als Redakteur in Stuttgart als freier Schriftsteller
in Waldenbuch. - Neben Lyrik, Erzählungen und Romanen schrieb er
für seine Heimatstadt 1926 ein Theaterstück um den Deutschen
Orden in Mergentheim, das Festspiel "Der Spiegel des Hoch- und Deutschmeisters
Maximilian Franz".
Eichendorff, Joseph Freiherr von, Dichter der Romantik. - * 10.3.1788 in Schloß Lubowitz (Oberschlesien), + 26.11.1857 in Neiße. - Eichendorff
war 1807 Student in Heidelberg.
In der Heidelberger Zeit entstanden etwa 70 Gedichte Eichendorffs.
-
Weitere Web-Informationen zu Eichendorff:
Eichrodt, Ludwig, Oberamtsrichter in Lahr und humoristischer Schriftsteller. - * 2.2.1827 in Durlach, + 2.2.1892 in Lahr. Auf Eichrodt geht der Name "Biedermeier" zurück, der später auch als Epochenbezeichnung für die Zeit des Vormärz von 1815 - 1848 verwendet wurde: Eichrodt veröffentlichte ab 1855 in den "Fliegenden Blättern" parodistische "Gedichte des schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermaier und seines Freundes Horatius Treuherz" (wobei der Name Biedermaier als Zusammenfassung der Namen aus 2 Gedichten Viktor von Scheffels von 1848 geschaffen wurde: "Biedermanns Abendgemütlichkeit" und "Bummelmaiers Klage"). Die Gedichte parodieren Gedichte des Schulmeisters Samuel Friedrich Sauter (* 1766 in Oberderdingen- Flehingen, + 1846), die dieser in durchaus ernster Absicht 1845 veröffentlichte. "Das arme Dorfschulmeisterlein" z.B. stammt von Sauter. - Eichrodt und Adolph Kussmaul entdeckten Sauters Gedichte 1853 und sie parodierten sie etwas,- oder übernahmen sie unverändert für die "Fliegenden Blätter". Hier ein Gedichtausschnitt von Eichrodt, mit dem er die vorsichtige unpolitische Haltung der Gottlob Biedermaier beschreibt: "Ich
sag nicht so, und sag nicht so,
-
Weitere Web-Informationen zu Eichrodt:
Eiermann, Egon, Architekt. - 29.9.1904 in Neuendorf bei Berlin, + 19.7.1970 in Baden-Baden. - Eiermann war seit 1947 Prof. an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Von ihm stammt der Neubau der Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin. -
Weitere Web-Informationen zu E. Eiermann:
Einstein, Albert, Physiker. - * 14.3.1879 in Ulm, + 18.4.1955 in Princeton. - Einstein, dessen Eltern aus der jüdischen Gemeinde in Bad Buchau nach Ulm kamen, lebte nur kurz in Ulm: 1880 zieht die Familie nach München, wo Einstein seine Schulzeit bis 1894 verbringt. Danach lebt er in der Schweiz, wo er nach dem Physikstudium von 1902 bis 1909 beim Patentamt in Bern als "technischer Experte III. Klasse" arbeitet. [Bild (Briefmarken-Block DDR, 1979): 100. Geburtstag von A. Einstein; Portrait Albert Einstein, Formel, Einstein- Turm in Potsdam, 1921 von E. Mendelssohn gebaut] [Entwurf der Briefmarke: Joachim Rieß] In
Bern veröffentlicht Einstein 1905 in kurzer Folge mehrere theoretische
Arbeiten (bei denen nicht klar ist welchen Anteil daran seine Frau Mileva
hatte), die eine Revolution der Physik einleiten, die seinen Ruhm als genialer
Physiker und als "Mann des Jahrhunderts" begründen:
1909 wird Einstein (der seit 1901 Schweizer Staatsbürger ist) Professor in Zürich, dann in Prag und wieder in Zürich. 1914 wird Einstein Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin. Hier formuliert er bis 1916 die "Allgemeine Relativitätstheorie". 1921 erhält er den Nobelpreis für Physik besonders "für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effekts". [Bild
(Briefmarke BRD, 1979): Albert Einstein, Nobelpreisträger für Physik 1921;
Darstellung des "lichtelektrischen Effekts"] 1932
geht Einstein vor allem wegen der Anfeindungen der Nationalsozialisten
nach Princeton in die USA, wo er bis zu seinem Tod forscht und lehrt. 1940
nimmt Einstein die amerikanische Staatsbürgerschaft an.
-
Weitere Web-Informationen zu Albert Einstein:
Eipper, Paul, Tierbuchautor. - * 10.7.1891 in Stuttgart, + 22.7.1964 in München. Eisenbahn in Baden und Württemberg: siehe extra Seite Eisenbahngeschichte in Baden + Württemberg seit 1835. [Bild (Marke BRD, 1989): 200.
Geburtstag des Nationalökonomen und Eisenbahnpioniers
Friedrich List; Portrait Lists von
1845, im Hintergrund Eisenbahnzug aus den Anfangsjahren der Eisenbahn] Eislingen an der Fils, Stadt (PLZ: 73054) im Landkreis Göppingen, mit ca. 20.500 Einwohnern (2006). 1985 + Josef Mühlberger in Eislingen gestorben Ekkehart II. Palatinus, Mönch in St. Gallen. - * ca. 920 , + 23.4.990 in Mainz. - Ekkehart war um 960 Lehrer der Herzogin Hadwig von Schwaben auf dem Hohentwiel. Er war Scheffels Vorbild für den Roman 'Ekkehard' (1855). Elisabeth Charlotte (Liselotte) von der Pfalz, Herzogin von Orléans. - * 27.5.1652 in Heidelberg, + 8.12.1722 in Saint-Cloud. - Liselotte von der Pfalz war die Tochter des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz. Ihre Jugendzeit verbrachte sie in Hannover. 1671 trat sie zum Katholizismus über und heiratete Herzog Philipp I. von Orléans, einen Bruder des französischen Königs Ludwigs XIV. Als
1685 Elisabeths Bruder, Kurfürst Karl II. von der Pfalz, starb, erhob
Ludwig XIV. unter Berufung auf Elisabeth als Erbin der Pfalz Ansprüche
auf die Pfalz, was zum Pfälzischen
Erbfolgekrieg führte. Elisabeth hat die Ansprüche Ludwig
XIV. und den Erbfolgekrieg mit der Zerstörung weiter Teile Südwestdeutschlands
immer bedauert; - verhindern konnte sie beides nicht.
-
Weitere Web-Informationen zu Liselotte von der Pfalz:
Ellwangen,
Stadt
(PLZ: 73479) an der Jagst im Ostalbkreis, mit ca. 25.200 Einwohnern (2006).
[Bild
oben (Briefmarke Württemberg, 1920): Ansicht von Ellwangen, mit Wallfahrskirche
Schönenberg]
-
Weitere Web-Informationen:
http://www.ellwangen.de
|
Erfinder und
Erfindungen
aus Südwestdeutschland:
Hier sind einige klassische naturwissenschaftlich/ technische Erfindungen zusammengestellt, die von Erfindern aus Südwestdeutschland stammen. Die Erfindungen wurden dabei allerdings oft erst in anderen Ländern gemacht, wie z.B. die Linotype- Setzmaschine von Mergenthaler in den USA. [Bild (Briefmarke Berlin, 1954): 100. Geburtstag von Ottmar Mergenthaler, der 1854 in Hachtel / Bad Mergentheim geboren wurde und 1884 in Baltimore / USA die Zeilensetzmaschine Linotype erfand; Bild: Portrait O. Mergenthaler, Zeilensetzmaschine Linotype] [Entwurf der Briefmarke: H. Zapf] Für die Zeit bis 1600 ist zunächst festzuhalten, dass die Schwaben nicht gerade das Pulver erfunden haben: Dass Berthold Schwarz im 14. Jhdt. in Freiburg das Schießpulver erfunden hat, ist wohl eine Legende. Und ob der Alchemist Johann Faust wirklich etwas Neues erfunden hat, ist sehr unsicher. Chronologie einiger wichtiger Erfinder und Entdecker ab 1600: 1611: Johannes Kepler
entdeckt die ellipsenförmigen Bahnen der Planeten 1774: P. Matthäus Hahn baut seine erste Rechenmaschine 1811: Albrecht
L.Berblinger entwickelt u.a. ein Gleit- Flugzeug
1863: Max
Eyth erfindet Verbesserungen der Dampfpflüge
1900: Ferdinand von Zeppelin
entwickelt das Luftschiff
Auch in den letzten Jahrzehnten
ist Baden-Württemberg das Land der Erfinder (und der Tüftler)
geblieben. Artur Fischer aus Tumlingen ist dafür wohl der bekannteste
Erfinder, von dem über 1000 Erfindungen patentiert wurden: vom elektrischen
Feueranzünder über den Fischer-Technik-Baukasten bis zum Fischer-Dübel...
Weitere Erfindungen im 20. Jhdt.: siehe bei Nobelpreisträger
Erhart,
Gregor,
Bildschnitzer. - * 1460 in Ulm,
+ 1540 in Augsburg.
[Bild
(Briefmarke BRD, 1993): Gregor und Michael Erhart: Anbetung der Heiligen 3
Könige, aus dem Flügelaltar in
Blaubeuren,
1493] Erler, Fritz Karl Gustav, SPD- Politiker. - * 14.7.1913 in Berlin, + 22.2.1967 in Pforzheim. Fritz
Erler, der von 1939 - 1945 als NS-Gegner inhaftiert war, war von 1946 -
1949 Mitglied des Landtages von Württemberg- Hohenzollern. Seit 1949
war er SPD-Abgeordneter im Deutschen Bundestag, dort aussen- und wehrpolitischer
Sprecher seiner Partei. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Durchsetzung
des Godesberger Programms der SPD. Seit 1964 war er stellvertretender Parteivorsitzender
der SPD.
Ernst II., Herzog von Schwaben (1015 - 1030). - * 1007, + 17.8.1030 auf Burg Falkenstein bei Schramberg. Ernst empört sich 1026/1027 heftig und erfolglos gegen seinen Stiefvater Kaiser Konrad II. wegen der Nachfolge im Königreich Burgund. Er wird 1027 auf einem Fürstentag in Ulm als Herzog von Schwaben abgesetzt. Als er sich weigert die Reichsacht an seinem Genossen Werner von Kiburg zu vollstrecken wird er selbst geächtet. Beide ziehen sich in den fast unbewohnten Schwarzwald auf den Falkenstein bei Schramberg zurück und fallen dort im Kampf mit den Truppen des Kaisers. Literarisch sind die Ereignisse in dem mittelhochdeutschen Epos "Herzog Ernst" verarbeitet, das vermutlich um 1170 von einem fränkischen Dichter geschrieben wurde. Es ist der einzige mittelhochdeutsche Versroman, der die Reichsgeschichte behandelt. Ludwig
Uhland hat sich mehrmals mit Ernst II. beschäftigt: Seine Inauguralrede
in Tübingen hielt er "Über die Sage vom Herzog Ernst" (1832);
bereits 1817 schrieb er "Ernst, Herzog von Schwaben. Trauerspiel in fünf
Aufzügen".
Ernst I., Markgraf von Baden- Durlach. - * 7.10.1482 in Pforzheim, + 6.2.1553 in Sulzburg / Baden. - Ernst war seit 1515 Markgraf von Hochberg, von 1533 - 1552 Markgraf von Baden- Durlach. Er begründete die Linie Baden- Durlach. Erzberger, Matthias, Politiker (1919/1920 Reichsfinanzminister, Zentrum). - * 20.9.1875 in Buttenhausen, + (Attentat) 26.8.1921 bei Bad Griesbach. - Erzberger, gelernter Volksschullehrer, war seit 1896 Redakteur des katholischen "Deutschen Volksblattes" in Stuttgart, seit 1903 Zentrums-Abgeordneter im Reichstag in Berlin. Erzberger, Gegner der Kriegspolitik Deutschlands im 1. Weltkrieg, unterzeichnete als Leiter der Deutschen Delegation den Waffenstillstand 1918 in Compiègne. Er trat für die Einhaltung der Versailler Verträge ein. 1919, als Reichsfinanzminister, führte er eine grundlegende Finanzreform durch. Er wurde 1921 von rechtsradikalen Offizieren ermordet [Bild
(Briefmarke BRD, 1975): 100. Geburtstag von Erzberger; Portrait Matthias
Erzberger] -
Weitere Web-Informationen zu M. Erzberger: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ErzbergerMatthias
Eschenburg, Theodor, Politologe. - * 24.10.1904 in Kiel, + 1999 in Tübingen. - Eschenburg war Professor in Tübingen seit etwa 1950. Eschenmayer, Adolph Karl August (ab 1813 von), Mediziner und Philosoph.- * 4.7.1768 in Neuenbürg, + 17.11.1852 in Kirchheim unter Teck.- Nach dem Studium der Medizin an der Karlsschule (bis 1793) und in Tübingen (Promotion 1796) begann E. seine ärztliche Tätigkeit in Kirchheim u. Teck, 1797 unterbrochen von zusätzlichen Studien in Göttingen. Nach einer Zwischenstation in Sulz am Neckar wurde E. 1800 in Kirchheim Stadt- und Amtsphysikus. Dort bekämpfte er u.a. erfolgreich eine für Kinder lebensgefährliche ‚Croup’-Epidemie und war auch Leibarzt der jetzt im Kirchheimer Schloss lebenden Franziska von Hohenheim. Durch seine Publikationen
war E. schon früh Goethe und vor allem Schelling
aufgefallen, der sich von E. anregen ließ und ihn 1801 als Nachfolger
Hufelandes auch nach Jena holen wollte – unter Hinweis auf das Wohlwollen
Goethes. E. lehnte ab, wurde allerdings jetzt in Briefen und Veröffentlichungen
auch so etwas wie Schellings ‚methodisches Gewissen’.
Ein Schwerpunkt E.s in dieser Zeit war die Entwicklung einer Psychologie, mit der er auch psychiatrische Fragen anging. Als einer der ersten in Deutschland hielt E. Vorlesungen über ‚psychische Medicin’. 1818 wird E. dann Ordinarius für Praktische Philosophie.. E. war Mitherausgeber angesehener Fachzeitschriften, so u. a. des ‚Archiv(s) für den thierischen Magnetismus’. Dies war ein Gebiet, das E. im Zusammenhang mit dem Somnambulismus und weitergehenden Fragen intensiv beschäftigte. Darüber kam er auch in Kontakt mit Justinus Kerner. Die Erfahrungen mit der ‚Seherin von Prevorst’ deutete er spekulativ aus. Es kam in diesem Kontext zu öffentlichen Kontroversen, aufgrund derer E. oft auch arger ‚Mystizismus’ vorgeworfen wird. Literarischer Spott fehlte gleichfalls nicht: in seinem Roman ‚Münchhausen’ karikiert Immermann E. z. B. als ‚Eschenmichel’. E. hatte sich 1836 zur Ruhe setzen lassen, blieb aber literarisch bis zu seinem Tod weiter sehr aktiv. Als gegen Blumhardt nach dessen ‚Gebetsheilung’ der von Dämonen besessenen Gottliebin Dittus Vorwürfe erhoben wurden, bot E. ihm noch 1850 seine Unterstützung an. E. wird heute „meist allzu leichtfertig abgeurteilt“(Gehrts), obwohl z.B. der Begründer der Analytischen Psychologie C. G. Jung in ihm einen Anreger für sein eigenes Denken sah und er in der Geschichte der Philosophie, u. a. als kritischer Impulsgeber für Schelling, seinen Platz gefunden hat. (Dr. Gerhard Eberle)
Esslingen am Neckar, Kreisstadt (PLZ: 73728 bis 73734) des Landkreises Esslingen, mit Teilgemeinden Kennenburg, Serach, Altbach u.a.; mit ca. 92.000 Einwohnern (2006). Esslingen wurde vom Staufer Friedrich II. 1212 zur Stadt erhoben, Freie Reichsstadt bis 1802. - Esslingen war lange Zeit mächtigerer Hauptkonkurrent zu Stuttgart bzw. zur Grafschaft Wirtemberg. Erst seit dem 17. Jhdt. sank die Bedeutung Esslingens. Seit dem 19. Jahrhundert ist Esslingen eine wichtige Verwaltungs- und Industriestadt. Berühmt sind die hochgotischen Glasfenster in der Frauenkirche, aus der Zeit um 1320.
[Bilder
(Briefmarken BRD und Berlin, 1976): Ausschnitte von 2 Glasfenstern aus der
Frauenkirche in Esslingen, um 1320]
Das
Alte Rathaus in Esslingen stammt im Hauptteil etwa aus dem Jahr 1430.
[Bild
(Briefmarke BRD, 1978): Altes Rathaus Esslingen, 1430 / 1589] Einige Personen und Ereignisse mit Bezug zu Esslingen: 1440
* Matthäus Böblinger
in Altbach bei Esslingen geboren
1829 * Ferdinand
Hochstetter in Esslingen geboren
1955
+ Carl Schröter
in Esslingen geboren
-
Weitere Web-Informationen zu Esslingen: http://www.esslingen.de
Ettlingen, Stadt (PLZ: 76275) im Landkreis Karlsruhe, mit ca. 39.000 Einwohnern (2006). Ettlingen, Stadt seit 1227, gehört seit 1234 zu Baden. - Sehenswert ist das Barockschloss, das 1725 - 1733 erbaut wurde. 1961
+ Karl Albiker
in Ettlingen gestorben
Etzel, Karl von, Eisenbahningenieur und Architekt. - * 6.1.1812 in Heilbronn, + 2.5.1865 in Kemmelbach bei Linz (Niederösterreich) (Grab auf dem Hoppenlaufriedhof in Stuttgart).- Karl
Etzel (Sohn des Baumeisters Eberhard Etzel, dem Erbauer der Stuttgarter
Neuen Weinsteige) war ein international erfahrener und begehrter Architekt
und Planer von Straßen und Eisenbahnstrecken: Nach ersten Arbeitsjahren
in Frankreich und Österreich wurde er 1843 mit 32 Jahren als Oberbaurat
in die Eisenbahnkommission des Königreichs Württemberg berufen
(s.extra Seite Eisenbahnen
in B.+Württ.). Hier war er verantwortlich für den Bau der
württembergischen Hauptbahn von Friedrichshafen über Ulm, Stuttgart
bis Heilbronn, und zwar vor allem für die Nordbahn von Esslingen
über Cannstatt, Stuttgart, Ludwigsburg, Bietigheim bis Heilbronn.
Bedeutende Entscheidungen und Bauten waren dabei der Tunnel unter dem Cannstatter
Rosensteinpark und der erste Stuttgarter Hauptbahnhof (heute Bolzstrasse).
Als
spektakulärsten Teil der Westbahn ließ er bei Bietigheim
den Enztalviadukt bauen, der 1853 eingeweiht wurde.( S. auch das Foto vom
Enztalviadukt auf dieser Seite beim Stichwortartikel "Enz")
Hinweis
auf eine hier nicht abgedruckte
BRD-Briefmarke
von
2003:
Briefmarke: 150 Jahre Enzviadukt Bietigheim:
Um eine Abbildung der Briefmarke zu finden: Suchen Sie im Google-Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Enzviadukt.
Bereits
1852 wurde Etzel Oberingenieur der Schweizerischen Bahnen. 1859 wurde Etzel
Generalbaudirektor der südlichen Staatseisenbahnen Habsburgs und plante
die Bahnstrecken von Wien nach Triest. Die Brennerbahn hat er nur noch
geplant; sie wurde erst nach seinem plötzlichen Tod fertiggestellt
(1864- 1867).
Eucken, Walter, Volkswirtschaftler. - 17.1.1891 in Jena, + 20. 3. 1950 in London. - Eucken war in Tübingen Prof. von 1925 - 1927, danach von 1927 - 1950 Prof. in Freiburg. Begründer der "Freiburger Schule" der Nationalökonomie. -
Weitere Web-Informationen zu Walter Eucken: http://www.weg.fr.bw.schule.de/walter.htm
Euler, August, Flugzeugbauer. - * 20. 11. 1868 in Oelde / Westfalen, + 1.7.1957 auf dem Feldberg. - Euler baute das 1. deutsche Motorflugzeug; er erhielt 1910 den 1. internationalen Flugzeugführerschein. Eyth, Max von, Ingenieur und Schriftsteller. - * 6.5.1836 in Kirchheim / Teck, + 25.8. 1906 in Ulm. Max Eyth, der seine Jugend in Schönthal verbrachte (wo sein Vater Lehrer für Griechisch und Geschichte am evang. Seminar war) war nach dem Maschinenbaustudium in Stuttgart ein leidenschaftlicher Kämpfer für Industrialisierung und Technisierung in der Landwirtschaft: 1861 übernahm er die Auslandsvertretung für Dampfpflüge für eine englichen Firma und führte in vielen Ländern Dampfpflüge ein. 1863 - 1866 arbeitete er als Chefingenieur eines Prinzen in Ägypten. 1885, wieder zurück in Deutschland, war er in Berlin Mitbegründer und Direktor der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. Seit 1896 lebte er als Schriftsteller in Ulm. Seine technischen, exotischen und historischen Erzählungen und Romane wurden sehr populär: "Hinter Pflug und Schraubstock" (1899); "Der Kampf um die Cheopspyramide" (1902); "Der Schneider von Ulm, Geschichte eines 200 Jahre zu früh geborenen" (erschienen im Todesjahr von Max Eyth, 1906). - Weitere Web-Informationen zu Max Eyth: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/eyth.htm |
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