Stuttgart
(PLZ
70 100 ff), Hauptstadt Baden- Württembergs, mit ca. 580.000 Einwohnern. [Bild (Marke BRD,
1964): Blick auf Stuttgart, mit Stiftskrche, Rathausturm, Tagblatturm,
Fernsehturm, Altes Schloss] Übersicht zum Artikel "Stuttgart" (linke Spalte): 1. Entwicklung
Stuttgarts zur Hauptstadt 1. Entwicklung Stuttgarts zur Hauptstadt 950 soll in der Gegend des heutigen Stuttgart ein Pferdegestüt, ein Stutengarten, bestanden haben - Namensgeber für Stuttgart und für das Stuttgarter Wappen. 1250 etwa wird Stuttgart am Nesenbach zur Stadt erhoben 1321 verlegt Graf Eberhard I. die Wirtembergische Grablege von Beutelsbach in das sicherere Stuttgart; Stuttgart wird Hauptsitz der Wirtemberger. Seitdem ist Stuttgart mit der Geschichte Wirtembergs eng verbunden. Stuttgart bleibt seitdem Hauptresidenz auch des Herzogtum Wirtembergs (ab 1495), des Königreich Württembergs (ab 1805), der Republik Württemberg (1918), und Hauptstadt des Landes Baden-Württemberg (1952). - Unterbrochen wird diese Hauptstadtfunktion nur im 15. Jhdt., als Wirtemberg geteilt war und mit Urach und Stuttgart 2 Residenzen hatte; und im 18. Jahrhundert, als 1724 - 1775 die Residenz nach Ludwigsburg verlegt wurde. 2. Einige Bauwerke, Institutionen und Ereignisse in und um Stuttgart seit 1321: 1335 wird der Chor der Stiftskirche erbaut, 1433 das Langhaus der Stiftskirche. - Daneben entstanden viele weitere Kirchen: Leonhardskirche, Hospitalkirche u.a. 1550 etwa wird das Alte Schloss an Stelle einer Wasserburg erbaut. 1582 entsteht - neben vielen anderen bedeutenden Bauwerken - das Landschaftshaus im Renaisancestil; - wie viele alte Bauten Stuttgarts wurde es im 2. Weltkrieg zerstört. [Bild (Marke BRD, 1957): 500 Jahre Landtag Württemberg; Fassade des Landschaftshauses in Stuttgart von 1582] [Entwurf der Briefmarke: W. Brudi] 1750, in der Zeit des Barock wird das Neue Schloss im Zentrum Stuttgarts erbaut; dazu entstehen - vor allem durch Herzog Karl Eugen initiiert - die Schlösser Hohenheim und Solitude. 1770 Gründung der Hohen Karlsschule als Militärakademie, Kunstakademie, Hochschule durch Herzog Karl Eugen: zunächst auf der Solitude, seit 1775 in Stuttgart. - Die Karlsschule wird 1794, nach dem Tod Karl Eugens, aufgelöst. |
Übersicht
zum Artikel "Stuttgart" (Fortsetzung):
5. Bedeutende Personen aus, in und von Stuttgart - 13./14. Jahrhundert - 15. Jahrhundert - 16. Jahrhundert - 17. Jahrhundert - 18. Jahrhundert - 19. Jahrhundert - 20. Jahrhundert 6.
Anlage: 2010: Auseinandersetzungen um das Verkehrsprojekt "Stuttgart 21" 5. Daten zu bedeutenden
Personen aus,
in und von Stuttgart: Geburtsjahre,
Aufenthaltsjahre, Todesjahre 1265 * Graf Eberhard I. von Wirtemberg in Stuttgart geboren 1325 + Graf Eberhard I. von Wirtemberg in Stuttgart gestorben 1380 - 1405: Antonia Visconti, Gräfin von Wirt., in Stuttgart 1458 Grabmal Hermann von Sachsenheim in der Stiftskirche 1469 - 1478: Niklas van Wyle Kanzler in Stuttgart 1478 + Niklas van Wyle in Stuttgart gestorben 1499 - 1520: Johannes Reuchlin in Stuttgart 1522: J. Reuchlin in S. gestorben (Grab: Leonhardskirche) 1538 + Hans Daucher in Stuttgart gestorben 1552
– 1570: Joh. Brenz
Propst und Reformator in S.
1606 + Leonhard Lechner in Stuttgart gestorben 1616 * J.J. Froberger in Stuttgart geboren 1639 - 1650: Johann Valentin Andreä in Stuttgart 1654
+ Johann Valentin Andreä
in Stuttgart gestorben
1701 * Johann Jakob Moser in Stuttgart geboren 1738 + Josef Süß-Oppenheimer in Stuttgart hingerichtet 1752
+ Johann Albrecht Bengel
in Stuttgart gestorben
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1818:
Landwirtschaftl. Hochschule
Hohenheim
wird
gegründet
1820 lässt König Wilhelm I. außer Schloss Rosenstein und Wilhelma mit ihrem Landschaftsgarten den Königsbau am Schlossplatz u.a. bauen. 1829
wird die "Vereinigte Real- und Gewerbeschule" durch Wilhelm I. in Stuttgart
gegründet, Vorläufer der Universität
Stuttgart (1876 Polytechnikum; 1890 Technische Hochschule;1967 Universität).
1905
beginnt die Eingemeindung der Umlandgemeinden, z.B. von Cannstatt,
Untertürkheim, Hohenheim; Stuttgart wird zur Großstadt.
1914 - 1927 werden mit dem Bau des Hauptbahnhofs durch K. Bonatz eher konservative und mit der Modellsiedlung am Weißenhof, an der viele berühmte Bauhaus- Architekten mitwirkten, moderne Akzente des 20. Jahrhunderts gesetzt (1927 erbaut durch durch Behrens, Gropius, Scharoun, van der Rohe, Le Corbusier, Taut u.a.). 1939: In Stuttgart, das von den Nationalsozialisten den Beinamen "Stadt der Auslandsdeutschen" erhalten hatte, findet die große Reichsgartenschau statt. Dafür wurden auf dem Killesberg eine Reihe von Ausstellungspavillons errichtet (die auch für die spätere Stuttgarter Messe auf dem Killesberg verwendet werden konnten).
[Bild (BRM Deutsches Reich, 1939): Reichsgartenschau in Stuttgart 1939, der "Stadt der Auslandsdeutschen": Bild eines Ausstellungspavillons und Stuttgarter Stadtwappen] 1945 war das Alte Stuttgart fast vollständig zerstört. Und es wurde wenig im alten Stil wieder aufgebaut. Einige neue Bauwerke seit dem 2. Weltkrieg: 1954 wurde von Fritz Leonhard der Fernsehturm errichtet; er war weltweit der erste seiner Art. [Bild
(Briefmarke BRD, 1965): Deutsche Funkausstellung 1965; Fernsehturm Stuttgart,
1954 erbaut, Darstellung der Wellenausbreitung] 1961 wird das Landtagsgebäude beim Neuen Schloss gebaut; es steht an der Stelle, wo früher die Hohe Karlsschule residierte. 1984 wird die Neue Staatsgalerie, von James Stirling u.a. erbaut, eröffnet. Sie gilt eines der herausragenden Werke postmoderner Architektur. [Bild
(Marke Großbritannien, 1987): Englische Architektur in Europa: Stirling
+ Wilford, Staatsgalerie Stuttgart] 3. Museen in Stuttgart: Stuttgart beherbergt bedeutende Kunstmuseen und andere Museen, aus denen hier einige Werke dokumentiert sind: In der Staatsgalerie z.B. Bilder von Anselm Feuerbach und Oskar Schlemmer. [Bilder (rechtrs
Briefmarke BRD, 1980: Anselm Feuerbach: "Iphigenie", um 1870; Staatsgalerie
Stuttgart] [Entwurf der Briefmarke:
Schall]
Im
neuen Kunstmuseum Stuttgart befinden sich viele bedeutende Kunstwerke
des 20. Jahrhunderts, z.B. von Willi Baumeister,
Adolph Hölzel und von Otto Dix;
daneben auch Kunstwerke des 21. Jahrhunderts. [Bild
(Briefmarke BRD, 1991): Otto Dix: "Bildnis der Tänzerin Anita Berber", 1926;
Städtische Galerie Stuttgart] [Entwurf der Briefmarke: Lüders]
In
der Landesbibliothek befindet sich seit 1850 die Weingartner
Liederhandschrift mit den Miniaturen der Minnesänger.
- Landesmuseum (im Alten Schloss) 4. Stuttgart als Handels- Industrie- Verwaltungs und Sportstadt
Stuttgart
als Handels-, Industrie- und Verwaltungsstadt war
früher besonders bekannt als Standort vieler Buchverlage, weltlicher
und
[Bild (Briefmarke
BRD, 1962): 150 Jahre Württembergische Bibelanstalt, gegründet 1812 in
Stuttgart] [Entwurf der Briefmarke:O. Rohse] Die Automobilindustrie ist, mit Daimler-Chrysler und Porsche, und mit Bosch, der bekannteste Industriezweig im Raum Stuttgart. [Bild
(Briefmarke BRD, 1982): Mercedes-Tourenwagen, 1924, gebaut bei Daimler-Benz
Stuttgart] [Entwurf der Briefmarke: Schillinger] Daneben ist in Stuttgart auch die Zentrale anderer bundesweiten Unternehmen, z.B. des Diakonischen Werkes der Evang. Kirche in Deutschland: Seit 1945 (Gründung des Ev. Hilfswerk durch E. Gerstenmaier in Stuttgart). bzw. 1957 (Vereinigung mit der Inneren Mission zum Diakonischen Werk) war die Diakonie-Zentrale in Stuttgart (bis seit 1990 die Diakonie-Zentrale schrittweise nach Berlin verlegt wurde).
[Bild (Briefmarke
BRD, 1974): 125 Jahre Diakonie; Kronenkreuz als Zeichen der Diakonie] Weiter
erwähnt werden sollte noch Stuttgart als Messestadt, als Veranstaltungsort
für Großveranstaltungen wie z.B. den Evangelischen Kirchentag;
als Gartenschau-Stadt.
Stuttgart als Sport-Stadt, auch als Veranstaltungsort für sportliche Großereignisse, ist in den letzten Jahren immer bekannter geworden. Und der VfB Stuttgart, einer der Fußballvereine der Stadt, ist im Frühjahr 2007 ein heißer Anwärter auf den Titel des Deutschen Fußballmeisters und des Deutschen Pokalsiegers - ein Titel, den der VfB 1997 schon einmal gewonnen hatte. [Bild (Bildpostkarte bei der Briefmarkenbörse 1997 in Sindelfingen): Fußballmannschaft des VfB Stuttgart nach dem Gewinn des Deutschen Pokalsieges 1997 im Berliner Olympiastadion] -
Weitere Informationen zu Stuttgart: http://www.stuttgart.de
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1800
* Charlotte
Birch-Pfeiffer
in Stuttgart geboren
1800 * Victor Aimée Huber in Stuttgart geboren 1802 * Wilhelm Hauff in Stuttgart geboren 1802 + J. R. Zumsteeg in Stuttgart gestorben 1805 * J.C. Blumhardt in Stuttgart geboren 1806 - 1808: Justin H. Knecht Musikdirektor in Stuttgart 1807 – 1810: Carl Maria von Weber Kapellmeister in S. 1807 - 1812: Franz Danzi Hofkapellmeister in Stuttgart 1810 – 1829: Ludwig Uhland in Stuttgart 1812 + Gottlieb Schick in S. (Grab: Hoppenlaufriedhof) 1812 - 1817: C. Kreutzer Hofkapellmeister in Stuttgart 1815 - 1817: Friedrich Silcher in Stuttgart 1817 * Georg Herwegh in Stuttgart geboren 1817 * Wilhelm Griesinger in Stuttgart geboren 1825 - 1873: Wilhelm Menzel in Stuttgart 1827 + Wilhelm Hauff in S. (Grab: Hoppenlaufriedhof) 1832 + K. Eberhard Varnbüler in Stuttgart gestorben 1832 + J.F. Cotta in Stuttgart (Grab: Hoppenlaufriedhof) 1835 * W. Hertz in Stuttgart geboren 1836 * A. Kröner in Stuttgart geboren 1841 + J.H. Dannecker in S. (Grab: Hoppenlaufriedhof) 1844: Grab Alexander Graf von Württemberg: Stiftskirche 1845 + August Pauly in Stuttgart gestorben 1845 + N. F. Thouret in S. (Grab: Fangelbachfriedhof) 1848 * Wilhelm II (König von Württemberg) in S. geboren 1850
+ Gustav Schwab in
S. (Grab: Hoppenlaufriedhof)
1900 + K.E.W. Hirth in Stuttgart geboren 1900 * Hermann Reutter in Stuttgart geboren 1902 - 1903: Robert Musil Assistent in Stuttgart 1903 + Albert Schäffle in Stuttgart gestorben 1906 - 1934: Adolf Hölzel Kunstprofessor in Stuttgart 1906 * Helmut Bornefeld in Stuttgart geboren 1908 + Eduard Zeller in Stuttgart gestorben 1908 - 1946: P. Bonatz Professor in Stuttgart 1910 + Johann Wilhelm Spemann in Stuttgart gestorben 1911 * Adolf von Kröner in Stuttgart geboren 1913 * Hermann Lenz (Schriftsteller) in S. geboren 1917 Grab von F. Graf Zeppelin in S. (Pragfriedhof) 1920: Grab Cäsar Flaischlen in S. (Grab: Pragfriedhof) 1920 * Richard von Weizsäcker in Stuttgart geboren 1922 + Conrad Haußmann in Stuttgart gestorben 1923 + Walther Penck in Stuttgart gestorben 1924 -1930: Wilhelm Kempff Musikhochschul-Direktor 1924 – 1931: Kurt Schumacher in Stuttgart 1929 + Wilhelm Maybach in Cannstatt/S. gestorben 1931: Porsche AG in Stuttgart gegründet 1934 + Adolf Hölzel in Stuttgart gestorben 1934 * Manfred Wörner in Stuttgart geboren 1937 - 1940: Hugo Distler Professor in Stuttgart 1940 + Carl Muck in Stuttgart gestorben 1940 + Robert von Ostertag in Stuttgart gestorben 1941: Hans Spemann in S.gest. (Grab: Pragfriedhof) 1942 + Robert Bosch in Stuttgart (Grab: Waldfriedhof) 1943: Grab Oskar Schlemmer in S. (Waldfriedhof) 1944 + Christoph Schrempf in Stuttgart gestorben 1946 - 1966: K. Marx Prof. der Musikhochschule in S. 1947 + Gerhard Nebel in Stuttgart gestorben 1948 + Georg Friedrich Zundel in Stuttgart gestorben 1948 - 1977: Johann Nepomuk David Prof. in Stuttgart 1948 - 1975: Hermann Lenz (Schriftsteller) in Stuttgart 1949 - 1966: Hermann Kasack in Stuttgart 1951 + Ferdinand Porsche in Stuttgart gestorben 1951 + Johannes Hieber (Grab Waldfriedhof Degerloch) 1952: Grab von Elly Heuss-Knapp in S. (Waldfriedhof) 1953 + Theophil Wurm in S. (Grab:Waldfriedhof) 1954 + Hermann Dietrich in Stuttgart gestorben 1954 – 1990: Wilhelm Wagenfeld in Stuttgart 1955 + W. Baumeister in S. (Grab:Waldfriedhof) 1956 + Paul Bonatz in Stuttgart gestorben 1958 + Ernst Heinkel in Stuttgart gestorben 1962 + A. Lörcher in Stuttgart gestorben 1963 + Theodor Heuss in S. gfestorben (Grab: Waldfriedhof) 1964 + Ernst Moritz Mungenast in Stuttgart gestorben 1966 + Hermann Kasack in S. (Grab:Waldfriedhof) 1970 + Ida Kerkovius in Stuttgart gestorben 1974 + Charlotte Bühler in Stuttgart gestorben 1977 + Johann Nepomuk David in Stuttgart gestorben 1981 + Walter Erich Schäfer in Stuttgart gestorben 1982 + Christian Schad in Stuttgart gestorben 1982 + Anna Haag in Stuttgart gestorben (Grab: Birkach) 1985 + Hermann Reutter in Stuttgart gestorben 1985 + Karl Marx in Stuttgart gestorben 1990 + Gebhard Müller in Stuttgart gestorben 1990 + Wilhelm Wagenfeld in Stuttgart gestorben Anlage:
"Stuttgart 21" - mit diesem Großprojekt, einem der größten Verkehrsprojekte in Deutschland, ist der teilweise Abriss des bisherigen oberirdischen Stuttgarter Hauptbahnhofs (des Bonatz-Baus, der ab 1914 errichtet wurde) und die Verlegung der Gleise über Tunnels in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof geplant, verbunden mit einem Anschluss am Stuttgarter Flughafen und mit einer Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Verantwortet, geplant und z.T. finanziert wird das Projekt von der Deutschen Bahn, dem Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Bundesrepublik Deutschland. Das Projekt, das jahrelang in vielen parlamentarischen Gremien beschlossen worden war, wurde ab Frühjahr 2010 durchgeführt. Abgeschlossen sollte es 2019 sein. Spektakuläre erste Aktionen der Projektplaner waren 2010 der Abriss des nördlichen Seitenflügels des Hauptbahnhofs und das Fällen einiger der alten Bäume im Park neben dem Hauptbahnhof. [Bild (Foto M. Ebener): Nordausgang des Stuttgarter Hauptbahnhofs im Sommer 2010, mit - bzw. ohne - den im Rahmen der Bauarbeiten für das Projekt Stuttgart 21 bereits abgerissenen nördlichen Seitenflügel des Hauptbahnhofs. Links unten der mit Protestbotschaften der Demonstranten gegen Stuttgart 21 beklebte Bauzaun um den Abrissplatz, das Ganze bewacht von Polizisten.] Protest gegen das Projekt und seine Ablehnung hatte es schon seit vielen Jahren gegeben, besonders von der Partei Die Grünen, aber auch von Zehntausenden von Stuttgarter Bürgern in einer Unterschriftenaktion 2007. Seit Sommer 2010 wächst die Protestbewegung um den Hauptbahnhof dramatisch. Protest-Aktionen werden fast täglich organisiert, zu Großdemonstrationen kommen 50.000 oder 100.000 Menschen, vielleicht auch noch mehr, aus Stuttgart und aus ganz Baden-Württemberg. Das Thema Stuttgart 21 spaltet die Stadt und das Land in bisher so nicht gekanntem Ausmaß. Worum geht es in der Sache, wenn so stark emotionalisierte Auseinandersetzungen, die kaum einen Bürger unbeteiligt lassen, über viele Monate die Stadt beherrschen? Für die Befürworter des Projekts Stuttgart 21 ist es eine Jahrhundertchance zur Modernisierung des Standorts Stuttgart und des ganzen Landes Baden-Württemberg. Stuttgart würde an den internationalen Fernverkehr angeschlossen, würde eine Station auf der Tranversale von Paris nach Bratislava. Die Fahrtzeiten, auch z.B. nach Ulm, würden stark verkürzt. Stuttgart erhielte noch durch die Verlegung der Gleise vor dem jetzigen Kopfbahnhof ein großes frei werdendes Areal in dem ein neuer Stadtteil gebaut werden könnte. Und: Durch die Bauarbeiten für das Projekt würden in Baden-Württemberg Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen bzw. gesichert.
Für die Gegner des Projekts sind diese
Argumente nicht überzeugend: An den internationalen Fernverkehr kann Stuttgart
auch mit einem Kopfbahnhof angeschlossen sein. Die reale Fahrzeitverkürzung
durch den Durchgangbahnhof wäre minimal. Und: Von den Bauarbeiten für Stuttgart
21 würden kaum die heimischen Firmen profitieren, sondern - schon wegen der
europaweiten Ausschreibung -ausländische oder international tätige Großkonzerne. Unentschieden ist zur Zeit (Stand: 14.10.2010) ob das Projekt wie geplant gebaut werden kann, trotz aller Proteste dagegen, oder ob es aufgegeben wird (bzw. ein Alternativprojekt "K 21" = "Kopfbahnhof 21" gebaut wird), evtl nach einem Volksentscheid pro oder contra Stuttgart 21. Stand 2018: Inzwischen hatte eine Volksabstimmung stattgefunden, die eine Mehrheit für den Bau von Stuttgart 21 ergab. Inzwischen haben auch die Umbauten des Bahnhofs begonnen, auch wenn die geplanten Kosten für das Projekt inzwischen ein Vielfaches der geplanten Millionen und Millioarden ergaben und ein zeitliches Ende des Projektes noch lange nicht absehbar ist. |
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