WappenLexikon Geschichte Baden+Württemberg:  D (Stichworte von Daimler bis Dürr),
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D: Übersicht über die Lexikon-Stichworte mit D
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      [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerer Schrift]

Daimler, Gottlieb (Ingenieur, + 1900)
Daimler-Benz-AG / Daimler-Chrysler
Dalberg, Wolfgang (Theaterleiter, + 1806)
Dalfinger, Ambrosius: siehe bei Ehinger, Ambrosius
Dannecker, Johann Heinrich (Bildhauer, + 1841)
Danzi, Franz (Komponist, + 1826)
Däubler, Theodor (Dichter, + 1934)
Daucher, Adolf (Bildhauer, + 1524)
Daucher, Hans (Bildhauer, + 1538)
David, Johann Nepomuk (Komponist, + 1977)

Dehio, Georg (Kunsthistoriker, + 1932)
Delp, Alfred (katholischer Theologe, + 1945)
Denkendorf (Gemeinde im Kreis Esslingen)
Derendingen  (Stadtteil von Tübingen)
Dettingen unter Teck (Gemeinde im Kreis Esslingen)
Deutscher Orden: siehe Geschichte des Deutschen Ordens
Deutscher Zollverein: siehe bei Zollverein
Devrient, Eduard (Theaterintendant, + 1867)

Diakonisches Werk der EKiD
Dietrich, Hermann (Politiker, + 1954)
Dietzenschmidt, Franz Anton (Schriftsteller, + 1955)
Dinglinger, Johann Melchior (Goldschmied, + 1731)
Distler, Hugo (Komponist, + 1942)
Dix, Otto (Maler, + 1969)

Döblin, Alfred (Arzt und Schriftsteller, + 1957)
Döffingen / Grafenau

D: Übersicht über die Lexikon-Stichworte mit D
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Domagk, Gerhard (Mediziner, Nobelpreisträger, + 1964)
Donau (zweitlängster Fluss Europas)
Donaueschingen (Stadt im Schwarzwald-Baar-Kreis)
Donauschwaben
Dornier, Claudius (Flugzeugbauer, + 1969)

Draisine
Drais, Karl (Erfinder des Laufrades, + 1851)
Droste-Hülshoff, Annette von (Dichterin, + 1848)

Dufour, Guillaume Henri (Schweizer General, + 1875)
Dulk, Albert (Schriftsteller, + 1884)
Durlach (Stadtteil von Karlsruhe)
Duttenhofer, Luise (Künstlerin des Scherenschnitts, + 1829)
Dürr, Ludwig (Luftschiffbauer, + 1956)

 
Daimler, Gottlieb, Ingenieur, einer der Erfinder des Autos. - * 17.3.1834 in Schorndorf, + 6.3.1900 in Cannstatt

Daimler[Bild (Briefmarke Deutsches Reich, 1936): 50-Jahr-Feier der Erfindung des Automobils; Portrait Gottlieb Daimlers]

Nach einer Lehre als Büchsenmacher studierte Daimler u.a. ab 1857 an der Polytechnischen Schule in Stuttgart. Nach Studienbesuchen in Frankreich und England arbeitete Daimler ab 1865 einige Jahre in der Maschinenfabrik des Bruderhauses Reutlingen wo er Wilhelm Maybach kennen lernte, mit dem er seitdem eng zusammenarbeitete. Von 1872 - 1882 arbeitete Daimler als Technischer Direktor bei der Gasmotorenfabrik in Deutz (Köln) und entwickelte dort Gasmotoren. 1883 gründete er in Cannstatt (bei Stuttgart) eine eigene Werkstatt. Den dort mit W. Maybach gebauten Benzin-Viertakt-Motor ließ er 1883 als "Daimler-Motor" patentieren. Diesen Motor baute er in Zweiräder, Boote und Kutschen ein. 

Daimler1885 entwickelt Daimler mit dem Konstrukteur W. Maybach in seiner Versuchswerkstatt in Cannstatt das erste Motorrad [Bild siehe bei Maybach]; 1886 seinen ersten Motorwagen, der 1887 patentiert wurde (kurz nach dem Benz-Patent-Motorwagen von Carl Benz, der bereits 1886 patentiert wurde).  

[Bild (Briefmarke BRD, 1961): 75 Jahre Motorisierung des Verkehrs; Erster Motorwagen von Gottlieb Daimler, 1886, Namenszug Daimlers]
[Entwurf der Briefmarke: H.Siegmund]

1889 bauen Daimler und Maybach den Stahlradwagen.

1890 gründen Daimler und Maybach die Daimler- Motoren- Gesellschaft in Cannstatt, von der Autos und - ab 1895 - auch Lastkraftwagen gebaut werden (s.unten).

- Weitere Web-Informationen: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/DaimlerGottlieb



Daimler-Benz-AG: Die 1890 von Daimler und Maybach in Cannstatt gegründete Daimler-Motoren-Gesellschaft wurde ab 1904 nach Untertürkheim verlegt. Besonders erfolgreich war der Bau von Automobilen (besonders des "Mercedes"), von Rennwagen und von Lastkraftwagen. 1926 erfolgte der Zusammenschluss mit der Benz & Cie. AG zur Daimler-Benz-AG. Seit 1998 Fusion mit der US- Amerikanischen Chrysler Corporation zu Daimler-Chrysler.

Die Fusion mit Chrysler wurde 2007 wieder aufgelöst. Seit 2007 firmiert der Konzern als Daimler AG.

- Weitere Web-Informationen zum Daimler-Konzern:
http://www.daimler.com



Dalberg, Wolfgang Heribert, Reichsfreiherr von, Theaterleiter. - * 13.11.1750 in Herrnsheim (bei Worms), + 27.9.1806 in Mannheim. – 

Reichsfreiherr Wolfgang Heribert von Dalberg war von 1778 – 1803 Leiter des Nationaltheaters in Mannheim, wo Schillers "Räuber" 1782 uraufgeführt wurden. 

[Sein Bruder war Reichsfreiherr Karl Theodor von Dalberg. Er war 1800 Bischof von Konstanz, dann von 1802 - 1813 Erzbischof und Kurfürst von Mainz. Er blieb auch 1803 unter Napoleon Kurfürst und Reichserzkanzler. Auf seine Initiative geht die Gründung des Rheinbundes 1806 zurück.]



Dalfinger, Ambrosius (auch: Alfinger): spanischer Name des Konquistadors Ambrosius Ehinger (s. auch Artikel "Venezuela").


Dannecker, Johann Heinrich, klassizistischer Bildhauer. - * 15.10.1785 in Waldenbuch, + 8.12.1841 in Stuttgart. - 

Dannecker war Schüler der Hohen Karlsschule und aus dieser Zeit mit Schiller befreundet. 

SchillerVon Dannecker, einem der bedeutendsten Bildhauer des Klassizismus in Deutschland, stammen einige Portrait- Büsten Schillers.

[Bild (Marken DDR, 1989): 200. Jahrestag der Antrittsrede Schillers an der Universität Jena; Auszüge aus der Antrittsrede "Was ist und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?" - Schillerbüste von Dannecker, 1794, jetzt in der Staatsgalerie Stuttgart]
[Entwurf der Briefmarke: Kraus]

- Weitere Web-Informationen zu J.H.Dannecker:
http://www.onlinekunst.de/oktober/15_10_dannecker.html



Danzi, Franz, Komponist. - * 15.6.1763 in Schwetzingen, + 13.4.1826 in Karlsruhe. - Franz Danzi, Lehrer Carl Maria von Webers, war 1807 - 1812 Hofkapellmeister in Stuttgart und danach in Karlsruhe.


Däubler, Theodor, Dichter. * 17.8.1876 in Triest, + 13.6.1934 in St. Blasien (Grab in Berlin). - 

Däubler, ekstatischer Lyriker, zeitlebens auf Reisen, war seit 1933 wegen Lungentuberkulose in einem  Sanatorium in St. Blasien, wo er 1934 starb.

- Weitere Web-Informationen: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/daeubler.htm



Daucher, Adolf, Renaissance- Bildhauer. - * um 1460 in Ulm, + um 1524 in Augsburg.


Daucher, Hans, Bildhauer (Sohn von Adolf Daucher). - * 1485 in Ulm, + 1538 in Stuttgart.


David, Johann Nepomuk, österreichischer Komponist. - * 30.11.1895 in Eferding, + 22.12.1977 in Stuttgart. - 

David war von 1948 bis 1963 Professor für Komposition an der Musikhochschule in Stuttgart. Er schrieb als Vertreter tonaler Musik etwa in der Nachfolge Max Regers in dieser Zeit seine 4. - 8. Sinfonie, 2 Violinkonzerte, Orgelwerke und Chorwerke.



Dehio, Georg, Kunsthistoriker. - * 22.11.1850 in Reval (heute Tallin, Estland), + 19.3.1932 in Tübingen.

Georg Dehio war nach dem Studium in Dorpat und Göttingen Professor für Kunstgeschichte in Königsberg und Straßburg. Seit dem Ende des 1. Weltkrieges, als das Elsaß und damit auch Straßburg an Frankreich fiel, lebte Dehio in Tübingen. 

Bekannt geblieben ist Dehio durch das grundlegende Werk "Die kirchliche Baukunst des Abendlandes" (veröffentlicht 1884ff). Er war Herausgeber des "Handbuchs der deutschen Kunstdenkmäler" (ab 1905), mit dem er großen Einfluss auf die Konzeption der Denkmalpflege hatte..



DelpDelp, Alfred, kathol. Theologe, Jesuit (Mitarbeiter im Kreisauer Kreis, Widerstand gegen den Nationalsozialismus). - * 15.9.1907 in Mannheim, + (hingerichtet) 2.2.1945 in Berlin. 

[Bild (Briefmarke BRD, 1964): 20. Jahrestag des 20. Juli 1944; Portrait Alfred Delp]
[Entwurf der Briefmarke: E. und G. Aretz]

Alfred Delp konvertierte 1924 zum Katholizismus, trat 1926 in den Jesuitenorden ein und wurde 1937 zum Priester geweiht. In München war er Mitarbeiter der Zeiotschrift "Stimmen der Zeit", seit 1939 dort Schriftleiter für die Abteilung Soziologie. Bald darauf wurde die Zeitschrift von den Nationalsozialisten verboten.

1942 bekam Delp Kontakte zum Kreisauer Kreis um Moltke. Er arbeitete dort vor allem an Überlegungen für eine neue Gesellschaftsordnung auf der Basis der katholischen Soziallehre für die Zeit nach Hitler. Von ihm stammt eine Denkschrift zur Arbeiterfrage und zur Bauernfrage.
An den konkreten Umsturzplänen und am Attentat auf Hitler war Delp wohl nicht beteiligt.
Ende Juli 1944 wurde Alfred Delp gefangengenommen und im Februar 1945 in Berlin-Plötzensee "wegen Hochverrat" hingerichtet.



Denkendorf, Gemeinde (PLZ: 73770) im Landkreis Esslingen, mit ca. 10.500 Einwohnern (2006)..

In Denkendorf sehenswert ist das ehemalige Kloster zum Heiligen Grabe und die Kirche aus dem 12. Jhdt. (Denkendorf war im Mittelalter wichtiger Ersatz-Pilgerort nach dem Verlust Jerusalems.)

1713 - 1741: J. A. Bengel Präzeptor an der Klosterschule in D.
1784 - 1786: Friedrich Hölderlin Schüler in Denkendorf



Derendingen, heute bei Tübingen (PLZ: 72072):

1564 – 1586: Primoz Trubar, Pfarrer und Reformator 
           Sloweniens, lebt in Derendingen
1586 + Primoz Trubar in Derendingen gestorben

1810 * Johann Ludwig Krapf in Derendingen geboren



Dettingen unter Teck, Gemeinde (PLZ: 73265) im Kreis Esslingen, am Rand der Alb, mit Segelflugplatz; mit ca. 5.600 Einwohnern (2006).:

1959 + K.E.W. Hirth bei Dettingen abgestürzt



Deutscher Orden/ Deutscher Ritterorden: s. extra Seite: Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen, Baltikum und in Südwestdeutschland


Deutscher Zollverein: siehe bei Zollverein


Devrient, Eduard, Schauspieler und Intendant. - * 11.8.1801 in Berlin, + 4.10.1877 in Karlsruhe. - 

Devrient war von 1852 - 1870 Leiter des Karlsruher Hoftheaters.



DiakonieDiakonisches Werk: Das Diakonische Werk der Evang. Kirche in Deutschland hatte seine Hauptgeschäftsstelle seit 1975 in Stuttgart. (Seit 1989 wurde die Hauptgeschäftsstelle sukzessive nach Berlin verlegt.) Es wurde gebildet durch den Zusammenschluss von Innerer Mission und Evangelischem Hilfswerk.

[Bild (Briefmarke BRD, 1974): 125 Jahre Diakonie; Kronenkreuz, Zeichen der Diakonie]
[Entwurf der Briefmarke: Rolf Lederbogen]

- Weitere Web-Informationen:
http://www.diakonie.de



Dietrich, Hermann, Politiker. - * 14.12.1879 in Oberprechtal im Schwarzwald, + 6.3.1954 in Stuttgart. - 

Dietrich, Reichstagsabgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei seit 1919, war von 1928 - 1932 Reichsminister für verschiedene Ressorts. 1945 war er Mitbegründer der FDP.



Dietzenschmidt, Franz Anton, Erzähler und Dramatiker. - * 21.12.1893 in Teplitz-Schönau, + 17.1.1955 in Esslingen.

Dietzenschmidt ist vor allem durch seine Laienspiele und katholische Legendenspiele in den Jahren nach 1920 bekannt geworden.



Dinglinger, Johann Melchior, Goldschmied, Spätbarock (Hofgoldschmied Augusts des Starken in Dresden). - * 1664 in Biberach, + 1731 in Dresden. -

DinglingerDinglinger ging nach einer Goldschmiedelehre in Ulm 1692 nach Dresden und war dort seit 1698 Hofjuwelier August des Starken. Er gilt als einer der bedeutendsten Goldschmiede des Spätbarock. Seine Prunkwerke sind im "Grünen Gewölbe" in Dresden fast vollständig erhalten. 

Am berühmtesten wohl der "Hofstaat des Großmoguls", 137 vergoldete Figuren, verziert mit 5000 Perlen und Diamanten, den Dinglinger und seine Werkstatt zwischen 1701 und 1708 geschaffen hat.

[Bild (Briefmarke DDR, 1971): J. M. Dinglinger: "Mohr als Kesselpauker", um 1720 (Grünes Gewölbe, Dresden)]
[Entwurf der Briefmarke: Voigt]



Distler, Hugo, Komponist. - * 24.6.1908 in Nürnberg, + (Suizid) 1.11.1942 in Berlin. – 

Distler war von 1937 - 1940 Prof. an der Musikhochschule Stuttgart. In dieser Zeit komponierte er u.a. das Mörike- Liederbuch mit 48 Chorsätzen zu Gedichten von Eduard Mörike.



DixDix, Otto, Maler und Graphiker. - * am 2.12.1891 in Untermhaus, Gera, + 25.7.1969 in Singen (Grab in Hemmenhofen). - 

[Bild (Briefmarke BRD, 1991): 100. Geburtstag von O. Dix; Otto Dix: Selbstbildnis mit Profil nach rechts, 1922] [Entwurf der Briefmarke: Lüders]

Otto Dix, sozialkritischer Maler zwischen Expressionismus, Realismus und Neuer Sachlichkeit, wurde 1933 von den Nationalsozialisten als Professor in Dresden entlassen. Er zog 1933 nach Randegg /Singen und lebte seit 1936 in Hemmenhofen am Bodensee.

Dix: Anita BerberIm neuen Kunstmuseum in Stuttgart befinden sich viele wichtige Werke von Otto Dix, z.B. das "Bildnis der Tänzerin Anita Berber".

[Bild (Briefmarke BRD, 1991): 100. Geburtstag von Otto Dix: Bildnis der Tänzerin Anita Berber, 1926 gemalt von Otto Dix]
[Entwurf der Briefmarke: Lüders]


 

- Weitere Web-Informationen:  http://www.otto-dix.de/


DöblinDöblin, Alfred, Nervenarzt und Schriftsteller. - * 10.8.1878 in Stettin, + 26.6.1957 in Emmendingen. (Grab in Housseras im Elsaß) -

Döblin mußte 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen. Er emigrierte nach Frankreich (wo er die französische Staatsbürgerschaft annahm), später nach USA. 1945 kehrte er als Offizier der französischen Zensurbehörde nach Süddeutschland zurück und lebte einige Jahre in Baden-Baden. Nach einem Sanatoriumsaufenthalt in Wiesneck starb er 1957 in der Klinik in Emmendingen

[Bild (Briefmarke DDR, 1978): Portrait Alfred Döblin, Romantitel "Berlin Alexanderplatz" (1929)]
[entwurf der Briefmarke: Gerhard Stauf]


Döffingen / heute bei Grafenau (PLZ: 71120) im Landkreis Böblingen.

1388, am 23.8., schlug hier Eberhard der Greiner, Graf von Wirtemberg, die schwäbischen. Reichsstädte. Er gewann die Schlacht - verlor aber in der Schlacht seinen einzigen Sohn. -

Ludwig Uhland hat in einer Ballade "Die Döffinger Schlacht" beschrieben.

Domagk, Gerhard, Mediziner und Chemiker. - * 30.10.1895 in Lagow (Brandenburg), + 24.4.1964 in Burgberg bei  Königsfeld im Schwarzwald. - 

Domagk, einer der Mitbegründer der Chemotherapie von Infektionskrankheiten, erhielt 1939 den Nobelpreis für Medizin.



Donau: Die Donau ist einer der längsten Flüsse Europas (ca. 2845 km von der Quelle im Schwarzwald bis zur Mündung im Schwarzen Meer).

Umstritten ist schon seit dem 16. Jahrhundert wo die Donau entspringt. Es gibt mindestens 3 Theorien:

DonauquelleNach einer Theorie ist die Donauquelle eine kleine Quelle beim Schloßgarten in Donaueschingen, die auch mit großem Pomp als "Donauquelle" gefeiert wird. An dieser "Donauquelle" sind auch eine ganze Reihe von Gedenktafeln von den Anrainerstaaten der Donau angebracht.

[Bild (Foto M. Ebener): Donaueschingen, Rondell mit der Einfassung der "Donauquelle" im Schlossgarten des Fürstenbergschen Schlosses, mit der Skulptur "Mutter Baar weist der jungen Donau ihren Weg"]

Eine andere Theorie geht davon aus, dass der längste der beiden Zuflüsse Brigach und Breg, nämlich die Breg, die bei Furtwangen recht unspektakulär austritt, die eigentliche Quelle der Donau ist. (Darum wird auf manchen Landkarten die Breg zwischen Furtwangen und Donaueschingen auch schon als "Donau" bezeichnet.)

Die 3. Theorie hält sich an den alten Schüler-Merkvers: "Brigach und Breg / bringen die Donau zu Weg." (Brigach und Breg fließen kurz hinter Donaueschingen zusammen.)

Salomonische Summa: Die Donau entspringt im Südlichen Schwarzwald; die Quellbäche Brigach und Breg bilden zusammen mit dem Zufluss der Donaueschinger "Donauquelle" bei Donaueschingen die Donau.

Zum Lauf (oder: Fluss) der Donau: In Baden-Württemberg startet sie also bei Donaueschingen, dann gibt es bei der "jungen Donau" zwischen Immendingen/ Möhringen und Tuttlingen (und später noch einmal bei Fridingen) die lange Zeit rätselhafte Donauversickerung. (Bis zu 300 Tagen im Jahr versickert hier  das Donauwasser fast vollständig, Es fließt unterirdisch durch den Karst der Alb nach Südosten und kommt nach 12 km in der Aachquelle bei Aach wieder ans Tageslicht, von wo sie dann zum Bodensee und damit zum Rhein abfließt.)
Die "Rest-Donau" durchbricht dann zwischen Beuron und Sigmaringen im romantischen Donautal die Schwäbische Alb; von Sigmaringen bis Ulm, vorbei an den Städten und Klöstern Riedlingen, Obermarchtal, Ehingen, bildet dann die Donau die Nordgrenze Oberschwabens und erreicht bei Ulm, ehe sie durch Bayern fließt, eine Breite von ca. 70 m.

Die Donau fließt dann weiter, nachdem sie nach Passau Deutschland verlassen hat, durch viele Länder; Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien - viele Länder an der mittleren Donau, die für die "Donauschwaben" genannten deutschen Auswanderer seit dem 18. Jahrhundert Heimat wurden. -

Ende 2010 hebt die EU mit einer "Donaustrategie" die Donauregion aus der Taufe, in der alle 14 Anrainerstaaten der Donau (ob EU-Mitglieder oder mögliche EU-Kandidaten) zusammengeschlossen werden sollen. Ziel ist dabei eine nachhaltige gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Donauraums.


Donaueschingen, Stadt (PLZ: 78166) im Schwarzwald- Baar- Kreis, mit ca. 21.300 Einwohnern (2006).

Donaueschingen, gelegen auf der Hochfläche der Baar in etwa 700 m Höhe, kam 1488 an die Grafen von Fürstenberg, die 1653 Donaueschingen zu ihrer Residenz machten. Residenz blieb es auch nachdem die Fürstenbergs in den Fürstenstand erhoben wurden (1716). Auch nach 1806 (dem Übergang Donaueschingens an das Großherzogtum Baden als die Stadt badische Amtsstadt wurde) blieben die Fürstenbergs mit dem Schloss und den großen Besitzungen dominierend für Donaueschingen.

Sehenswürdigkeiten in Donaueschingen:

"Donauquelle"- Das Schloss und der Schlossgarten der Fürsten von Fürstenberg.
- Die Hofbibliothek, in der einst der Bibliothekar Joseph von Lassberg den Codex C des Nibelungenliedes edierte.
- Die Kunst- und Gemäldesammlung mit großartigen alten Kunstwerken (auch wenn inzwischen viele Kunstwerke verkauft oder doch als Dauerleihgabe verliehen wurden (z.B. Holbeins "Graue Passion" an die Staatsgelerie Stuittgart).
- Die "Donauquelle" im Schloßhof.

[Bild (Foto M. Ebener): Donaueschingen, Rondell mit der Einfassung der "Donauquelle" im Schlossgarten des Fürstenbergschen Schlosses, mit der Skulptur "Mutter Baar weist der jungen Donau ihren Weg"] 

Einige VIPs und Veranstaltungen in Donaueschingen:

1770 * Joseph v. Laßberg in Donaueschingen geboren
1817 - 1822: Konradin Kreutzer Kapellmeister in Donaueschingen

1902 * Max Güde in Donaueschingen geboren

Donaueschingen1921: Donaueschinger Musiktage für neue Musik gegründet (Konzerte im fürstenbergschen Schloss)
 

[Bild (Briefmarke BRD, 1996): 75 Jahre Donaueschinger Musiktage; Autograph nach Angaben der Post von John Cage. - Nach Angaben des Ateliers Bach.Bogen handelt es sich um ein Autograph des deutschen Cellisten, Komponisten und Bildenden Künstler Michael BachBachtischa, der mit Klanginstallationen u.a. bei den Donaueschinger Musiktagen vertreten war.]
[Entwurf der Briefmarke: Zauner]

- Weitere Web-Informationen zu Donaueschingen:
http://www.donaueschingen.de



Donauschwaben, Sammelbezeichnung für deutsche Siedler an der Donau in Ungarn, Jugoslawien, Rumänien. Sie wurden im 18. Jhdt.von den Habsburgern angeworben und angesiedelt. (Siehe bei Auswanderung)


Dornier WalDornier, Claudius, Flugzeugbauer. - * 14.5.1884 in Kempten, + 5.12.1969 in Zug (Grab in Friedrichshafen).

1914 gründet Dornier die Flugzeugwerke Friedrichshafen, wo z.B. ab 1922 das Flugboot Dornier Wal gebaut wurde.

[Bild (Briefmarke BRD, 1979): Dornier Wal, Flugboot, 1922]
[Entwurf der Briefmarke: Haase]

1929 baute Dornier das Großraumflugzeug DO X, seinerzeit das größte Flugzeug der Welt. Es hatte 12 Motoren und konnte 160 Personen befördern - in der damaligen Zeit eine bis dahin unvorstellbare Größe. (Das Flugboot konnte übrigens damals nicht in Friedrichshafen gebaut werden wegen der Einschränkungen für den deutschen Flugzeugbau durch die Versailler Verträge. So erfolgte der Bau am schweizerischen Bodenseeufer.) - 1930 startete die DO X zu einem Repräsentationsflug von europa nach Afrika, Süd- und Nordamerika. - Insgesamt wurden nur 3 DO X gebaut, davon 2 für Italien.



Draisine, verbreitete Bezeichnung der von Karl Drais erfundenen und 1817
öffentlich in Mannheim vorgestellten Laufmaschine (erstes Zweirad der Geschichte und Vorläufer von Fahrrad und Motorrad). - Auch für individuell verkehrende, kleine Schienenfahrzeuge gebräuchlich.



DraisDrais, Karl - zuvor Karl Freiherr Drais von Sauerbronn,
badischer Forstmeister, Erfinder. - * 29.4.1785 in Karlsruhe, + 10.12.1851 in Karlsruhe.

[Bild (Briefmarke BRD, 1985): Drais- Laufrad von 1817]
[Entwurf der Briefmarke: Heinz Schillinger]

Drais ergriff auf Geheiß seines Paten und Herrschers Carl Friedrich die Forstlaufbahn, legte ein Parkstudium in Heidelberg ein und gab als Forstmeister und -lehrer diesen Job 1811 auf, um als freier Erfinder zu arbeiten. 

Wegen der Mißernten und hohen Haferpreise seit 1812 befasste sich Drais mit dem Ersatz der Pferde im Landverkehr durch seine 4rädrigen Fahrmaschinen, 1813 mit Tretmühle, 1814 mit zu tretender Kurbelwelle zwischen den Hinterrädern. Trotz weiterer Mißernten mußte er das Projekt aufgeben. Erst nach dem Schneesommer 1816 infolge eines Vulkanausbruchs nahe Bali, dem kompletter Ernteausfall und Pferdesterben folgten, kam er 1817 mit der zu balancierenden Laufmaschine mit nur 2 Rädern heraus, der Draisine, die sogleich tausendfach nachgebaut wurde und ihn weltweit bekannt machte.

Allerdings kam im Herbst 1817 bereits wieder eine gute Ernte, der Haferpreis sank, und die Pferde wurden nachgezüchtet. Erst jetzt fielen die Draisinenreiter auf den plattenbelegten Bürgersteigen unangenehm auf und wurden weltweit mit hohen Geldstrafen belegt. Die zerfurchte Fahrbahn der Fuhrwerke konnten sie nicht benutzen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Die in Mannheim entstandene Idee eines Individualverkehrs ohne Pferd wurde so für 50 Jahre abgewürgt.

Wegen Drais' Bekenntnis 1837 zur Demokratie wurde er dann mit krimineller Energie politisch verfolgt bis hin zum Mordanschlag. Seine weiteren Erfindungen - erste Schreibmaschine mit Tastatur, erste Stenomaschine mit Lochstreifen, Holzsparherd mit Kochkiste - sind auch deshalb in Vergessenheit geraten. 
 
Während der badischen Revolution 1849 legte Drais seinen Adel öffentlich nieder. Nach deren Niederschlagung wollte ihn die preussische Besatzung entmündigen lassen und beschlagnahmte seine Erfinderpension zur Bezahlung der Revolutionskosten. - Noch lange nach seinem Tod, ja sogar bei seiner Umbettung in den Neuen Friedhof, wurde er von badischen Monarchisten gezielt lächerlich gemacht. 

Heute gilt Drais als der Urvater des modernen Individualverkehrs, nachdem Prioritätsmärchen wie "Leonardos Fahrrad" u.a. geplatzt sind.

(Hans-Erhard Lessing)

Literaturhinweis: 
Hans-Erhard Lessing: "Automobilität". Karl Drais und die unglaublichen Anfänge. Maxime-V. 2003

- Weitere Web-Informationen zu Drais: http://www.karl-drais.de/



Droste-H.Droste-Hülshoff, Annette Freiin von, Dichterin. - * 10.1.1797 in Hülshoff bei Münster, + 24.5.1848 in Meersburg. - 

[Bild (Briefmarke BRD, 1961): Portrait Annette von Droste-Hülshoff]
[Entwurf der Briefmarke: H. Michel und G. Kieser]

Annette von Droste-Hülshoff ist eine der bedeutendsten (und zu ihren Lebzeiten kaum wahrgenommenen) deutschen Lyrikerinnen; am bekanntesten ist sie allerdings durch eine Kriminalnovelle geworden, "Die Judenbuche".

Annette von Droste- Hülshoff lebte seit 1841 gelegentlich, seit 1846 ganz in Meersburg. Im Schloss Meersburg, das ihrem Schwager Joseph Lassberg gehörte, lebte sie einige Zeit mit dem Bibliothekar Levin Schücking zusammen und schrieb viele ihrer "Gedichte". Nach der erfolgreichen Veröffentlichung der "Judenbuche" konnte sie sich dann das "Fürstenhäusle" in Meersburg kaufen, in dem sie die letzten Jahre lebte und schrieb.
Wichtige Werke: "Gedichte" (1838);  "Die Judenbuche" (veröffentlicht in Cottas "Morgenblatt" 1842); "Gedichte" (veröffentlicht 1844; darin die Gedichte "Im Turm", "Mondesaufgang", "Im Grase", "Durchwachte Nacht", "Der Knabe im Moor" und andere Gedichte des Zyklus "Heidebilder"); "Das geistliche Jahr mit Liedern auf alle Sonn- und Feiertage" (geschrieben seit 1820, postum veröffentlicht 1851).

- Weitere Web-Informationen zu A. von Droste-Hülshoff: 
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/droste.htm



Dufour, Guillaume Henri, Schweizer General. - * 15.9.1787 in Konstanz, + 14.7.1875 in Contamines (bei Genf). 


Dulk, Albert, Schriftsteller. - * 17.6.1819 in Königsberg, + 29.10.1884 in Untertürkheim, heute Stadtteil von Stuttgart (Grab in Gotha).
Albert Dulk war gelernter Chemiker, 1848-er Revolutionär, "Freidenker"/Atheist, Sozialist, Weltreisender, Schriftsteller u.a. Er lebte seit 1858 in Stuttgart und im "Dulk-Häusle" bei Esslingen. In seiner Stuttgarter Zeit war er befreundet mit dem Dichter Wilhelm Raabe. Als bestes literarisches Werk Dulks gilt das Theaterstück "Die Wände", eine "politische Comödie" über die Revolution von 1848.

- Weitere Web-Informationenzu Albert Dulk:
http://www.wirtemberg.de/albert_dulk.htm



Durlach (PLZ: 76199), seit 1938 Stadtteil von Karlsruhe
1565 – 1715 war Durlach Sitz des evang. Markgrafen von Baden- Durlach.

1771 * Georg von Reichenbach in Durlach geboren
1877 * Friedrich Alfred Schmid-Noerr in Durlach geboren



Duttenhofer, Luise Christiane, Künstlerin des Scherenschnitts. - * 5.4.1776 in Waiblingen, + 16.5.1829 in Stuttgart.-
Luise Duttenhofer wollte Künstlerin werden; eine Bewerbung zum Studium an der Kunstakademie Stuttgart wurde - in der damaligen Zeit selbstverständlich bei einer Frau - abgelehnt. Luise Duttenhofer entwickelte sich dann - nach ihrer Heirat mit dem Kupferstecher C. Duttenhofer und einer einjährigen Bildungsreise nach Rom - zu einer Meisterin des Scherenschnitts und galt als eine der bedeutendsten Silhouettistinnen.

BrentanoFast alle Großen ihrer Zeit hat Luise Duttenhofer in Portraits geschnitten: Goethe, Schiller, Voß, Uhland, Brentano. An ihren kleinen Kunstwerken waren auch die satirischen Züge geschätzt und gefürchtet. - Ihre Werke befinden sich heute im Schiller- Nationalmuseum in Marbach. 

[Bild (Briefmarke BRD, 1978): 200. Geburtstag von Brentanos; Portrait Clemens von Brentano als Schmetterling, Scherenschnitt von Luise Duttenhofer (um 1810)]
[Entwurf der Briefmarke: Elisabeth Janota-Bzowski]




Dürr, Ludwig, Luftschiffbauer. - * 4.6.1878 in Stuttgart, + 11.1.1956 in Friedrichshafen. - 

Dürr, Eckener, ZeppelinDürr war Mitarbeiter Zeppelins in Friedrichshafen seit 1898, seit 1901 Chefkonstrukteur (und Erfinder vieler technischen Lösungen für den Luftschiffbau) und Erbauer aller späteren Luftschiffe bis LZ 129. Nach dem Tod des Grafen Zeppelin 1917 war Dürr Technischer Direktor der Zeppelinwerke in Friedrichshafen bis 1945.

[Bild (Briefmarken-Block Obervolta, 1976): 75 Jahre Luftschiff Zeppelin; Portraits von Dr. Dürr, Graf Zeppelin, Dr. Eckener; Luftschiff über dem Bodensee; Luftschiff- Halle; Luftschiff- Motor]
 


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© Manfred Ebener / E-Mail- Kontakt: info@manfred-ebener.de / Lexikon Geschichte Baden-Württemberg: D / letzte Änderung: 28.12.2018

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