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- Geschichte
der Stadt Mannheim
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Daten zu Ereignissen und Personen in Mannheim: - Mannheim
im 17. und 18. Jahrhundert
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Mannheim
(PLZ:
68159 - 68309), Stadt in Nordbaden, an der Mündung des Neckar in den
Rhein, zweitgrößte Stadt Baden- Württembergs, mit ca. 308.200
Einwohnern.
1606: Mannheim wird
durch Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz als Friedrichsburg gegründet
(an der Stelle eines Fischerdorfes, das schon 766 als "Mannenheim" erwähnt
ist).
1720 verlegt Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz die Pfälzer Residenz von Heidelberg nach Mannheim. Ab 1720 werden dann das Barockschloß und die Jesuitenkirche erbaut und die Stadt mit dem rechtwinkligen Straßensystem weiter ausgebaut. Von 1743 - 1778 residiert Kurfürst Karl Theodor in Mannheim. In dieser Zeit wird Mannheim ein wichtiges kulturelles Zentrum. Bedeutende Künstler sind in Mannheim tätig: Alessandro Galli da Bibiena (1687 - 1769) ist kurpfälzischer Hofarchitekt in Mannheim. Als Maler für die Ausgestaltung der Jesuitenkirche wirkt (und stirbt) E.Q. Asam in Mannheim; C.D. Asam arbeitet an der Ausgestaltung des Schlosses. In der Musik ist die Mannheimer Schule bahnbrechend. 1763 wird eine kurpfälzische Akademie der Wissenschaften gegründet. Zur "Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft" gehören als prominente Mitglieder Klopstock, S. de La Roche, Lessing, Wieland.
Das Mannheimer Nationaltheater, 1777 gegründet, ist lange Zeit eine
wichtige deutsche Bühne, auf der z.B. Schillers
"Räuber" 1782 uraufgeführt werden. Schiller lebt von 1783 - 1785
als Theaterdichter in Mannheim. [Bild (Briefmarke Berlin, 1959):
200. Geburtstag Schillers; Portrait Friedrich von Schiller (1782 - 1785 in
Mannheim)] [Entwurf der Briefmarke: H.-J. Fuchs] 1847/ 1848 war Mannheim ein wichtiges Zentrum der Revolution in der ehemaligen Kurpfalz bzw. in Baden. Im späteren 19. Jahrhundert entwickelt sich Mannheim zum bedeutenden Industriestandort. Lanz, BASF und C. Benz sind dafür einige bekannte Firmen- Namen. Die Universität Mannheim wird 1967 gegründet. Sie setzt zum Teil die Tradition der 1907 gegründeten Handelshochschule fort. -
Weitere Web-Informationen zu Mannheim: http://www.mannheim.de
Mannheimer Schule: ein Kreis von Komponisten und Orchestermusikern am kurpfälzischen Hof in Mannheim seit etwa 1750. Als Begründer gilt vor allem Johann Stamitz, Musiker aus Böhmen, seit 1741 Violinist beim Hoforchester und seit 1750 Musikdirektor in Mannheim. Das Mannheimer Orchester wurde mit seiner Orchesterdisziplin das berühmteste seiner Zeit. In der Komposition wurde hier gegenüber der barocken Polyphonie die Homophonie durchgesetzt, die Form des Sonatensatzes und der Sinfonie entwickelt. Die Musik der Mannheimer Schule, am Übergang vom Barock zur Klassik, hatte großen Einfluss auf Mozart, Haydn und Beethoven. - Hauptvertreter: J. Stamitz, C. Stamitz, F.X Richter, P.v. Winter, C. Cannabich. - [Bild (Marke CSFR, 1957): Portrait des Komponisten J.W. Stamitz] -
Weitere Web-Informationen zur Mannheimer Schule:
W.A. Mozart hielt sich 1777/ 1778 auf der Durchreise von Salzburg nach Paris in Begleitung seiner Mutter einige Monate am kurpfälzischen Hof in Mannheim auf in der - vergeblichen - Hoffnung, eine Anstellung als Kapellmeister zu bekommen. [Bild (Briefmarke BRD, 1991): 200.
Todestag Mozarts; Portrait Wolfgang Amadeus Mozarts nach einem Kupferstich von
J.G.Mansfeld, 1789] In Mannheim komponierte der 21-jährige Mozart vor allem kammermusikalische Werke: hier entstehen fünf seiner zweisätzigen Violinsonaten und einige bedeutende Klaviersonaten, dazu einige Flötenquartette. Mozarts beide Konzerte für Flöte und Orchester wurden wahrscheinlich ebenfalls in Mannheim komponiert. Schließlich stammen eine Reihe von Konzertarien aus der Mannheimer Zeit. In Mannheim verliebte sich
Mozart in Rosa Cannabich, eine Tochter des berühmten Kapellmeisters
Cannabich, und besonders heftig (und tragisch unerwidert) in die angehende
Sängerin Aloysia Weber; sie war eine Schwester von Constanze Weber,
die Mozart dann 1782 heiratete.
Mannheimer Schulsystem, ein von Anton Sickinger konzipierter und ab 1901 erstmals an den Mannheimer Volksschulen eingeführter und danach weiter entwickelter schulischer Reformansatz, der den unterschiedlichen Begabungsniveaus der Kinder im Rahmen einer allgemeinen simultanen Volksschule mittels äußerer Differenzierungsmaßnahmen gerecht werden wollte und der von bestimmten ‚sozialhygienischen Maßnahmen’ (z.B. Angebot eines warmen Frühstücks, Bäder, Horte, Ferienkolonien), aber auch durch die Schaffung von Schulkindergärten, ergänzt werden sollte. Besondere Unterstützung für sein Konzept fand Sickinger bei dem Fürsorgearzt und Heilpädagogen Julius Moses. Das Mannheimer Schulsystem sah im Kern die Zuteilung der Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Fähigkeiten zu unterschiedliche Klassen vor, so auf ‚Haupt – oder Normalklassen’ für die Mehrzahl der ‚normal befähigten’ Kinder, auf ‚Förderklassen’ für die ‚untermittelmäßig begabten oder aus äußerlichen Gründen unregelmäßig fortschreitenden’ Schülerinnen und Schüler und auf ‚Hilfsklassen’ für die ‚abnorm schwachen’ Kinder. Weiterhin gab es für ‚schwerhörige und sprachgebrechliche’ Kinder ‚Schwerhörigenklassen’ und ‚Sprachheilklassen’ sowie für ‚übermittelmäßig’ begabte Schülerinnen und Schüler ‚Vorbereitungsklassen’ für die Unterstufe der höheren Lehranstalten. Für sprachbegabte Kinder der 6. bis 8. Hauptklassen waren ‚Sprachklassen’ mit Fremdsprachenunterricht (franz.) vorgesehen. Das Mannheimer Schulsystem fand nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland Anerkennung und Nachahmung, bis es schließlich 1935 abgeschafft wurde. (Dr. Gerhard Eberle) |
Daten
zu Ereignissen und Personen mit Bezug
zu Mannheim: Mannheim als Geburtsort,
Todesort oder langjähriger Aufentshaltsort:
Mannheim im 17. und 18. Jahrundert: 1606: Gründung
von Friedrichsburg / Mannheim
1720 - 1742: Kurfürst Carl Philipp residiert in Mannheim 1721 - 1752: P. Egell Hofbildhauer in Mannheim 1731 * K. P. von Gontard in Mannheim geboren 1731 * Christian Cannabich in Mannheim geboren 1740 * Ferdinand Kobell in Mannheim geboren 1741 – 1757: J. W. Stamitz Violinist in Mannheim 1743 – 1778: Kurfürst Karl Theodor residiert in Mannheim 1745 * Carl Stamitz in Mannheim geboren 1749 – 1769: Franz Xaver Richter in Mannheim 1750 + Egid Quirin Asam (Bildhauer) in Mannheim gestorben [Bild (Briefmarke BRD, 1992): 300.
Geburtstag von Egid Quirin Asam (+ 1750 in Mannheim); E.Q. Asam: "Mariä
Himmelfahrt" in der Kirche von Rohr, 1723] 1750 - 1757: J.W. Stamitz
Musikdirektor in Mannheim
1782
- 1785: Friedrich Schiller
in Mannheim: Uraufführung der "Räuber", später Theaterdichter
in Mannheim
Mannheim im 19. Jahrhundert: 1806 + W. H. Dalberg
in Mannheim gestorben
1818 - 1860: Großherzogin Stephanie wohnt im Schloss in Mannheim [Bild (Briefmarke Baden, 1948):
Stephanie de Beauharnais/ Napoleon, Großherzogin von Baden (1818
- 1860 in Mannheim)] 1819 + A.v. Kotzebue
in M. ermordet
1859 Lanz
AG in Mannheim gegründet
1886: Carl Benz entwickelt in Mannheim den Patent- Motorwagen [Bild (Briefmarke BRD, 1982):
Historische Kraftfahrzeuge: Benz- Patent- Motorwagen, 1886 in Mannheim
entwickelt] Mannheim im 20. Jahrhundert: 1901: "Mannheimer
Schulsystem" eingeführt
1907 * Alfred Delp in Mannheim geboren [Bild (Briefmarke BRD, 1964): 20.
Jahrestag des 20. Juli 1944; Portrait Alfred Delp (* 1907 in Mannheim), Mitglied
des Kreisauer Kreises] |
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