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Übersicht über die Lexikon-Stichworte
dieser Seite/Spalte (mit Links auf die Artikel): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerem Schriftgrad] Maggi-GmbH
(Nahrungsmittelfirma, 1897 gegr.)
Mechow,
Karl Benno von (Schriftsteller, + 1960)
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Übersicht über die Lexikon-Stichworte
dieser Seite/Spalte (mit Links auf die Artikel): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerem Schriftgrad] Melanchthon, Philipp (Humanist und Reformator, + 1560) Menzel, Wolfgang (Literaturhistoriker, + 1873) Menzenschwand (Gemeinde bei Sankt Blasien) Mercedes (Automarke) Mergenthaler, Ottmar (Mechaniker, + 1899) Mergentheim, Bad Mergentheim (Stadt im Main-Tauber-Kreis) Mesmer, Franz Anton (Arzt, + 1815) Messelhausen (Gemeinde bei Lauda-Königshofen) Meßkirch (Stadt im Landkreis Sigmaringen) Metzger, Wolfgang (Psychologe, + 1979) Metzingen (Stadt im Landkreis Reutlingen) Meyer, Julius Lothar (Chemiker, + 1895) Meyer, Viktor (Chemiker, + 1897) Mimmenhausen (Gemeinde bei Salem) Möhler,
Johann Adam (katholischer Theologe, + 1838)
Muck, Carl
(Dirigent, + 1940)
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Maggi-
GmbH, Unternehmen
der Nahrungsmittelindustrie, gegründet 1897
in
Singen
von dem Schweizer Pionier der Lebensmittelindustrie Julius Maggi (1846
- 1912). -
Julius Maggi, der die Beutelsuppe und die Maggi-Würze erfand und in großem Stil vermarktete, richtete schon früh eine eigene Werbeabteilung für seine Produkte ein. Zeitweise wurde diese Werbeabteilung von F.W. geleitet. Von ihm stammt folgendes umwerfende Werbegedicht:
(Dies Gedicht stammt von Frank Wedekind, und es zählt sicher nicht zu dessen bedeutendsten Werken. - Wedekind ist übrigens zwar nicht in Baden oder Württemberg geboren, er ist aber ein Enkel des Zündholzfabrikanten und 48-ers Friedrich Kammerer, der aus Württemberg stammt.) -
Weitere Web-Informationen zur Maggi-GmbH:
Maier, Heinrich, Philosoph. - * 5.2.1867 in Heidenheim, + 28.11.1933 in Berlin. Heinrich
Maier, bedeutender Philosoph des Neukantianismus, war Philosophie-Professor
in Zürich, Tübingen, Göttingen und seit 1918 in Heidelberg
(wo 1922 sein Nachfolger Karl Jaspers war). Sein Hauptwerk ist eine 3-bändige
"Philosophie der Wirklichkeit" (veröffentlicht ab 1926).
Maier, Reinhold, DVP/FDP- Politiker. - * 16.10.1889 in Schorndorf, + 19.8.1971 in Schorndorf. Maier war 1930 - 1933 Wirtschaftsminister von Württemberg. 1945 - 1952 wurde Maier Ministerpräsident von Württemberg- Baden. Nach der Neubildung des Landes Baden-Württemberg 1952 war Reinhold Maier 1952/1953 erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg. [Bild
(Briefmarke BRD, 1989): 100. Geburtstag von Reinhold Maier; Portrait Reinhold
Maier] Mainau / Konstanz, Insel Mainau (PLZ: 78465): Insel im Bodensee. Die Mainau gehörte 1272 - 1805 dem Deutschen Orden. 1853 erwarb Friedrich I. von Baden die Insel; 1928 wurde sie an Lennart Bernadotte von Schweden vererbt. 1907 + Friedrich I., Großherzog von Baden, auf der Mainau gestorben. -
Weitere Web-Informationen:
http://www.mainau.de
Manessische Handschrift, auch: Große Heidelberger Liederhandschrift, die größte der 3 Minnesänger- Handschriften. Entstanden zwischen 1300 und 1340 in Zürich, benannt nach den Zürcher Ratsherrn und Liedersammlern Manesse (+ 1297 und 1304). [Bild (Briefmarke Berlin, 1970): Albrecht von Johannesdorf, Minnesänger, aus der Manesseschen Liederhandschrift] [Entwurf der Briefmarke: Froitzheim] -
Weitere Web-Informationen: Bilder der Liederhandschrift: http://manessebild.uni-hd.de
Mann, Golo (= Gottfried Angelus Thomas Mann), Historiker, Publizist, Politikwissenschaftler. - * 27.3.1909 in München, + 7.4.1994 in Leverkusen. Golo Mann (wie er sich schon früh selbst nannte), ein Sohn von Katia und Thomas Mann, war seit 1923 Schüler im prominenten Internat Schloss Salem bei Kurt Hahn. Er studierte Philosophie und Geschichte und promovierte 1932 bei Jaspers in Heidelberg. 1933 verließ Golo Mann
das nationalsozialistische Deutschland, arbeitete bis 1937 als Hochschuldozent
in Frankreich, danach als Schriftsteller in der Schweiz, war kurzzeitig
Tschechischer Staatsbürger. 1940 floh Golo Mann zusammen mit seinem
Onkel Heinrich Mann ins Exil in die USA. In Amerika trat er in die US-Army
ein; nach 1945 arbeitete er zeitweise als Professor für Geschichte
an einem College.
1958 erschien auch das Historische Werk das Golo Mann berühmt machte und das zum Bestseller wurde: Seine "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts". In dieser Geschichtserzählung (die in einer Neuauflage von 1966 bis in die 1960er Jahre fortgesetzt wurde) behandelte Mann auch ausführlich die Zeit des Nationalsozialismus und den 2. Weltkriegs, - eine bei den Historikern jener Zeit seltene Schwerpunktsetzung. Auch seine Positionierung zur endgültigen Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze war 1958 fast revolutionär. Von 1960 bis 1964 war Golo Mann Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart. Er gab diese Professur 1965 auf und lebte seitdem als freier Schriftsteller und Publizist meist in der Schweiz. - Auch politisch engagierte sich Golo Mann in den Wahlkämpfen jener Jahre; - allerdings immer wieder für sehr gegensätzliche Positionen. Die Geschichte blieb aber
sein Hauptgebiet. Schon ab 1960 war er Mitherausgeber der neuen "Propyläen
Weltgeschichte". Und 1971 erschien seine große Biographie des Feldherrn
im 30-jährigen Krieg: "Wallenstein. Sein Leben erzählt von Golo
Mann".
Mannheim: siehe extra Seite: Mannheim Mannheimer Schule der Musik: siehe auf der Seite Mannheim Mannheimer Schulsystem: siehe auf der Seite Mannheim Marbach am Neckar (PLZ: 71672), Stadt im Landkreis Ludwigsburg, mit 15.656 Einwohnern (6/2008). Geschichte: Marbach wird 972 zum ersten Mal erwähnt (genannt nach dem "Markbach", also Grenzbach), 1009 erhält es Markt- und Münzrecht; 1282 wird das neu angelegte Marbach unter der Herrschaft der Herzöge von Teck zur Stadt ernannt. Später ist Marbach Amts- und Oberamtsstadt in Wirtemberg. Sehenswert ist Marbachs gut erhaltene Altstadt mit dem Oberen Tor aus dem 15. Jhdt; die spätgotische Alexanderkirche mit fast rein erhaltenen Gewölbe, die von Aberlin Jörg u.a. im 15. Jhdt.erbaut wurde; Schillers Geburtshaus; das Tobias-Mayer-Museum; und das Schiller- Nationalmuseum. [Bild
(Briefmarke BRD, 1995): 100 Jahre Deutsche Schillergesellschaft; Silhouette
Schillers, Unterschrift, Gebäude des Schiller- Museums in Marbach] Personen und Ereignisse um Marbach: 1723
* Tobias
Mayer
(Astronom) in Marbach geboren
1819
- 1832: Ottilie Wildermuth verbringt ihre
Jugend in M.
1903 Schiller-Museum in Marbach eingeweiht. 1955
Deutsches Literatur-Archiv in Marbach gegründet
-
Weitere Web-Informationen zu Marbach: http://www.schillerstadt-marbach.de
Markgräfler Land, geschichtliche Landschaft zwischen Basel und dem Breisgau; Zentrum Müllheim. [Bild
(Marke BRD, 1985): 225. Geburtstag von Johann Peter Hebel; Hebel mit einer
Markgräflerin; Markgräfler Land] Markgröningen (PLZ: 71706), Stadt im Landkreis Ludwigsburg, mit 15.565 Einwohnern (6/2008). Markgröningen war Reichsstadt seit 1252. Damals wurde Graf Hartmann, der auch Träger der Reichssturmfahne war, mit Burg und Stadt belehnt.1336 kam Markgröningen zu Württemberg. Es war zentrale Amtsstadt, bis Ludwigsburg ab etwa 1750 ihm den Rang ablief. In Markgröningen ist das älteste Volksfest in Württemberg bezeugt (Schäferlauf, seit 1443); in Markgröningen steht eines der schönsten mittelalterlichen Rathäuser (erbaut um 1450) und mit dem Spitalbau der größte Fachwerkbau in Württemberg. 1455 * Hans Grüninger in Markgröningen geboren. -
Weitere Web-Informationen:
Märklin, Spielzeugfabrik mit Sitz in Göppingen, gegründet 1859 als Firma für Blechwaren durch den Flaschner Wilhelm Märklin. 1891 wird von der Firma Märklin die erste schienengebundene (damals noch uhrwerksgetriebene) Spielzeug-Eisenbahn präsentiert; - seitdem wird Märklin ein Synonym für Modelleisenbahnen. (Elektrisch betriebene Modell- Bahnen wurden bereits 1895 gebaut.) 1914 kommen die Märklin-Metallbaukästen
auf den Markt.
2009 mußte Insolvenz beantragt werden (zum wiederholten Male). Danach wurde die Firma Märklin von verschiedenen anderen Unternehmen übernommen. Sie ist aber weiterhin einer der wichtigsten Spielzeughersteller Deutschlands. -
Weitere Web-Informationen: http://www.maerklin.de
Märklin, Wilhelm Theodor Friedrich , Flaschner und Unternehmer. - * 2.4.1817 in Tieringen bei Balingen, + 20.12.1866 in Göppingen. Märklin, seit 1856 Bürger
von Göppingen, eröffnete 1859 eine eigene Firma für Blechwaren
(einschließlich Puppenstuben u.ä.), aus der sich nach seinem
frühen Tod durch seine Frau und seine Söhne die Weltfirma für
Spielwaren Märklin entwickelte.
Marschall von Bieberstein, Adolf Freiherr, Jurist und Politiker ("Reichsaußenminister"). - * 12.10.1842 in Karlsruhe, + 24.9.1912 in Badenweiler. - Adolf
Marschall von Bieberstein (aus der Familie der Marschalle von Bieberstein,
aus der mehrere bedeutende Politiker stammen) studierte Jura in Heidelberg
und Freiburg und arbeitete zunächst als Staatsanwalt in Mosbach und
Mannheim.
1890 wurde in Berlin Bismarck als Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident von Kaiser Wilhelm II. entlassen, der immer stärker die Regierungsgeschäfte selbst bestimmen wollte. 1890 - 1897 war Marschall von Bieberstein als Reichsstaatssekretär Leiter des Auswärtigen Amtes (das entspricht in etwa dem heutigen Außenministerium) unter dem Bismarck-Nachfolger Caprivi. Er blieb auch noch einige Zeit Reichsstaatssekretär unter dem neuen Reichskanzler Chlodwig Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst (seit 1894). - Marschall von Bieberstein unterstützte Caprivis ausgleichende Politik durch Handelsverträge und suchte den Ausgleich mit Großbritannien. 1897
wurde Marschall von Bieberstein (für Kaiser Wilhelm II. "der Süddeutsche,
der Badener, mit dem ich mich nicht recht verstehe") zusammen mit 2 weiteren
Ministern auf Betreiben Kaiser Wilhelms II. entlassen. Er wurde nicht gerade
in die Wüste geschickt aber doch nach Konstantinopel, wo er seit 1897
deutscher Botschafter im Osmanischen Reich war. Die traditionell guten
Beziehungen zwischen dem deutschen Reich und der Türkei hat er von
dieser Position aus weiter verbessert.
Marschall von Bieberstein, Karl Wilhelm Freiherr, Politiker (badischer Innenminister). - * 21.12.1763 in Stuttgart, + 11.8.1817 in Karlsruhe. Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein, Absolvent der Hohen Karlsschule in Stuttgart, wurde 1792 Hof- und Regierungsrat beim Markgrafen Karl Friedrich von Baden in Karlsruhe. Nach der Erhebung Badens zum Großherzogtum leitete er ab 1806 das Departement des Inneren ("Innenminister") mit zweimaliger Unterbrechung. In dieser Zeit engagierte er sich für eine neue badische Verfassung, die dann allerdings nach einigen Veränderungen erst 1818 verabschiedet wurde. 1813 wurde er Gesandter Badens
auf dem Wiener Kongreß (wo er wieder stark mit Verfassungsfragen
beschäftigt war). Nach dem Ende des Wiener Kongresses wurde Freiherr
Marschall von Bieberstein badischer Gesandter in Stuttgart.
Martin, Karl Heinz, Theater- und Filmregisseur. - * 6.5.1888 in Freiburg, + 13.1.1948 in Berlin. Karl-Heinz
Martin war zur Zeit der Weimarer Republik Regisseur am Deutschen Theater
in Berlin und an der Berliner Volksbühne. Nach 1933 führte Martin,
der dem Nationalsozialismus gewogen war, Regie in 13 Filmen.
Martini, Fritz, Literaturhistoriker. - * 5.9.1909 in Magdeburg, + 5.7.1991 in Stuttgart. Fritz
Martini, dessen "Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis
zur Gegenwart" (zuerst erschienen 1949) lange Zeit als Standardwerk galt,
war seit 1943 Professor für Ästhetik und Literaturwissenschaft
an der Technischen Hochschule Stuttgart. Auch er stand lange Zeit dem Nationalsozialismus
nahe; bereits 1933 wurde er Parteimitglied der NSDAP.
Marx, Karl, Komponist. - * 12.11.1897 in München, + 8.5.1985 in Stuttgart. - Marx,
Schüler von Carl Orff und Vertreter der musikalischen Jugendbewegung,
war von 1946 - 1966 Prof. an der Musikhochschule Stuttgart.
Mästlin, Michael, Astronom und Mathematiker. - * 30.9.1550 in Göppingen, + 20.10.1631 in Tübingen. Michael Mästlin gilt als einer der Wegbereiter des kopernikanischen Weltbildes. Er war Professor für Mathematik und Astronomie in Tübingen und Lehrer von J. Kepler und W Schickardt. - Mästlin studiert zunächst ab 1569 im Tübingen Stift Theologie, beschäftigt sich daneben schon, angeregt durch Philipp Apian, mit Astronomie. 1576 arbeitet er für einige Jahre als Pfarrer in Backnang. 1580 wird Mästlin als Professor für Mathematik an die Universität Heidelberg berufen. Dort bekommt er den Auftrag, ein Gutachten zur Gregorianischen Kalenderreform, die 1582 vom radikal katholischen, gegenreformatorischen Papst Gregor XIII. verordnet wurde, zu erstellen. Mästlin lehnt in dem Gutachten den Gregorianischen Kalender total ab; - wohl mehr aus konfessionellen und politischen als aus astronomischen Gründen. Sein Gutachten hat mit dazu geführt, daß der Gregorianische Kalender in den protestantischen und orthodoxen Ländern erst ab 1700 übernommen wurde. [Bild (Briefmarke BRD, 1982): 400
Jahre Gregorianischer Kalender; Abbildung aus der Erläuterung des
Gregorianischen Kalenders durch J.Rasch (1586)] 1584 wird Mästlin Professor
für Mathematik und Astronomie in Tübingen. Schon seit seiner
ersten astronomischen Beobachtung und Veröffentlichung 1578 tendiert
er zum heliozentrischen Weltbild des Kopernikus und vertritt dies auch
bis zu seinem Tod 1631. Mästlin wird für J.
Kepler und W. Schickardt wichtigster
astronomischer Lehrer.
-
Weitere Web-Informationen zu M. Mästlin:
Mauch, Karl, Afrikaforscher. - * 7.5.1837 in Stetten / Kernen i.R., + 4.4.1875 in Stuttgart (Grab auf dem Prag-Friedhof). - Mauch, der zunächst
Lehrer war, durchquerte ab 1865 vor allem Südostafrika; er entdeckte
ergiebige Goldfelder, kartierte Transvaal und erforschte und deutete als
erster die Ruinenstädte der Königsresidenz von Simbabwe. Berichte
erschienen als "Reisen ins Innere von Süd-Afrika 1865 - 1872".
Er machte sich 1874 noch
einmal zu einer Forschungsreise auf, diesmal nach Mittelamerika, die er
aber vorzeitig abbrach.
Literaturhinweis:
Weitere Web-Informationen zu Karl Mauch: http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel/reiseberichte/sofie-in-zimbabwe/ Mauer,
Gemeinde
bei Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis (PLZ 69256), mit 3.942 Einwohnern
(6/2008).
Maulbertsch,
Franz
Anton, Barockmaler. - * 8.6.1724 in Langenargen
am Bodensee (damals Vorderösterreich),
+ 8.8.1796 in Wien. -
[Bild (Marke Österreich, 1974): 250. Geburtstag von Franz Anton Maulbertsch; Maulbertsch: "Selbstportrait", um 1760] Maulbertsch
hat Deckenfresken in Kirchen, Schlössern und Bibliotheken an 59 verschiedenen
Orten in Österreich, Böhmen, Mähren und Ungarn geschaffen
von denen 2 Ausschnitte auf Marken aus Österreich wiedergegeben sind:
[Bilder
(Marken Österreich, 1968): Fresken von Franz Anton Maulpertsch: links
Allegorie der Zeit und des Lichts, Deckenfresko im Prunksaal des Schlosses
Halbthurn; rechts Aufnahme Mariens in den Himmel, Fresko aus der Maria-Treu-Kirche
in Wien]
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Melanchthon, Philipp, Reformator und Humanist. - * 16.2.1497 in Bretten, + 19.4.1560 in Wittenberg. – Melanchthon war der wohl wichtigste Mitarbeiter des Reformators Martin Luther. Wegen seiner pädagogischen Aktivitäten, seiner Verdienste um die Gestaltung der Schulen und Hochschulen wurde er nach seinem Tod oft mit dem Ehrentitel "Praeceptor (= Lehrer) Germaniae" genannt. [Bild (Briefmarken BRD, 1997): 500. Geburtstag Melanchthons; Portrait von Philipp Melanchthon, mit Bibel und Wappen] [Entwurf der Briefmarke: Peter Steiner] Zur Biographie:
Philipp
Schwarzerdt wurde 1497 in Bretten geboren. Nach dem Tod des Vaters siedelte er
1508 nach Pforzheim über wo er die Lateinschule besuchte, gefördert durch seinen
Großonkel, den Humanisten Johannes Reuchlin. Reuchlin gräzisierte auch seinen
Namen: aus "Schwarzerdt" wurde 1509 "Melanchthon". In den folgenden Jahren war Melanchthon der wohl engste und wichtigste Mitarbeiter Luthers bei der Entfaltung und Formulierung der reformatorischen Konfession. [Bild (Briefmarke DDR, 1971):
Albrecht Dürer: Portrait Philipp Melanchthons, 1524] Das Verhältnis von Luther und Melanchthon war dabei - bei aller Freundschaft und grundsätzlicher Übereinstimmung in den grundlegenden theologischen Fragen - nicht ohne Spannungen und unterschiedliche Akzentuierungen. Luther hat Melanchthon einmal als "Bruder Leisetritt" bezeichnet, der so leise auftritt, wie er, Luther, es nicht könnte. Melanchthon wollte vermitteln und verbinden: Er wollte die neue Lehre in der Kontinuität mit der alten Kirche halten, wenn möglich keine Trennung von der katholischen Kirche. Er wollte auch in den strittigen Punkten zwischen den Reformatoren vermitteln. Und er wollte den neuen Glauben mit dem Humanismus verbinden, zu einem christlichen Humanismus. Einige wichtige Werke Melanchthons: 1521 veröffentlichte Melanchthon mit
den
"Loci Communes rerum theologicarum" die erste systematische Darstellung
der reformatorischen Theologie. 1527 veröffentlichte Melanchthon die
für den Aufbau evangelischer Landeskirchen und die Organisation des
evangelischen Schul- und Hochschulwesens wichtige Schrift "Unterricht der Visitatoren,
an die Pfarrherren im Kurfürstentum Sachsen". Menzel, Wolfgang, Literaturhistoriker und Literaturkritiker. - * 21.6.1798 in Waldenburg (Schlesien), + 23.4.1873 in Stuttgart (Grab auf dem Hoppenlaufrioedhof). - Menzel, der gelegentlich
als "Großinquisitor der deutschen Literatur" bezeichnet wurde, hatte
eine einflussreiche Position: von 1815 bis 1849 war er Herausgeber des
Literaturblatts von Cottas "Morgenblatt". Seit 1825 lebte er in Stuttgart.
Menzenschwand im Schwarzwald, Teilort von Sankt Blasien (PLZ: 79837) im Landkreis Waldshut. 1805
* F. X. Winterhalter
(Maler) in Menzenschwand geboren
Mercedes, Automarke von Daimler seit 1900. - Der Name geht zurück auf Emil Jellinek, einen Wiener Geschäftsmann, der das Auto in Cannstatt in Auftrag gegeben und auf den Namen seiner Tochter Mercedes getauft hatte.- [Bild (Briefmarke BRD, 1982): Mercedes- Tourenwagen von 1924] [Entwurf der Briefmarke: Heinz Schillinger] Eine hervorragende Übersicht über die vielen Mecedes-Modelle gibt es im Daimler-Benz-Museum in Stuttgart- Untertürkheim.) Mergenthaler, Ottmar, Mechaniker. - * 11.5.1854 in Hachtel, + 28.10.1899 in Baltimore (USA). – Mergenthaler wanderte 1872 nach USA aus; er erfand 1884 in Baltimore / USA die Zeilensetzmaschine / Linotype. [Bild (Briefmarke Berlin, 1954): 100. Geburtstag Mergenthalers; Portrait Ottmar Mergenthalers, Zeilensetzmaschine] [Entwurf der Briefmarke: H. Zapf] Mergentheim, Bad Mergentheim (PLZ: 97980), Stadt im Main-Tauber-Kreis, mit 22.523 Einwohnern (6/2008). Mergentheim,
Stadt seit 1340, war 1526 – 1809 Sitz der Hochmeister des Deutschen
Ordens. Das ehemalige Deutschordensschloss lliegt
am Rand der Altstadt von Mergentheim. -
1844
– 1851: Eduard Mörike
in Mergentheim
1925 + Conrad von Hötzendorf in Mergentheim gestorben -
Weitere Web-Informationen zu Mergentheim: http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/mh/mhth.php
Mesmer, Franz Anton, Arzt und Theologe. – * 23.5.1743 in Iznang am Bodensee, + 5.3.1815 in Meersburg. - Mesmer studierte nach theologischen und philosophischn Studien Medizin in Wien. Nach seiner Promotion in Wien 1766 praktizierte er mit "magnetischen Curen" und entwickelte die nach ihm benannte Behandlungsmethode des Mesmerismus mit "Magnetismus animalis". Seine Heilerfolge in Wien und - seit 1778 - in Paris machten ihn zu einem der berühmtesten Ärzte seiner Zeit, - bis die damalige Schulmedizin ihn zum Scharlatan und Betrüger stempelte: 1785 kam eine französische Untersuchungskommission aus Medizinern und Wissenschaftlern zu dem Schluss, dass Memers Methode unwissenschaftlich sei. Nach der Französischen Revolution von 1789ff zog Mesmer durch verschiedene Länder bis er 1814 wieder an den Bodensee kam, wo er 1815 in Meersburg starb. - Mesmer
gilt heute für manche als Parapsychologe und Esoteriker; für
manche Mediziner ist er ein wichtiger Vorläufer der Hypnosetherapie
und auch der Gruppentherapie.
Messelhausen, Teilort von Lauda- Königshofen (PLZ: 97922) im Main-Tauber-Kreis. 1947
+ Philipp Lenard
(Physiker) in Messelhausen gestorben
Meßkirch (PLZ: 88605), Stadt im Landkreis Sigmaringen, mit 8.436 Einwohnern (6/2008).
In Messkirch beginnt 2013 ein auf 40 Jahre
angelegtes großartiges Projekt: der Nachbau einer Karolingischen Klosterstadt
nach dem St. Galler Klosterplan, und zwar mit den bau- handwerklichen Mitteln
des 9. Jahrhunderts. 1780
* Konradin Kreutzer (Komponist)in
Meßkirch geboren
Metzger, Wolfgang, Psychologe. – 22.7.1899 in Heidelberg, + 20.12.1979 in Bebenhausen. Metzingen (PLZ: 72555), Stadt im Landkreis Reutlingen, mit 21.957 Einwohnern (6/2008).. : 1799 * F.C. Schönbein (Maler) in Metzingen geboren 1897 * Hans Speidel (Offizier) in Metzingen geboren -
Weitere Web-Informationen: http://www.metzingen.de
Meyer, Julius Lothar, Arzt, Physiker und Chemiker. - * 19.8.1830 in Varel bei Oldenburg, + 11.4.1895 in Tübingen. J.L.Meyer ist vor allem bekannt geworden als Mitbegründer der Periodisierung der chemischen Elemente, die er 1870 veröffentlichte. (Er entwickelte die Periodisierung zur gleichen Zeit wie D. Mendelejew und unabhängig von ihm; da Meyer aber seine Periodisierung etwas später im Druck veröffentlichte als Mendelejew wird häufig zu Unrecht nur Mendelejew als Begründer der Periodisierung der Elemente genannt.) Zur Biographie: J.L.Meyer
studierte zunächst Medizin, danach Physik, dann wandte er sich der
Chemie zu. 1866 wurde Meyer Professor an der Forstakademie in Eberswalde.
-
Weitere Web-Informationen:
Meyer,Viktor, Chemiker. – 8.9.1848 in Berlin, + 8.8.1897 in Heidelberg. Mimmenhausen: Teilort von Salem (PLZ: 88682) im Bodenseekreis. 1770
+ J. A. Feuchtmayer
in Mimmenhausen gestorben.
Möhler, Johann Adam, katholischer Theologe. - * 6.5.1796 in Igersheim bei Mergentheim, + 12.4.1838 in München. Mollison, Theodor, Anthropologe. – 31.1.1874 in Stuttgart, + 1.3.1952 in München. Mollison
befasste sich vor allem mit der nationalsozialistischen Rassenlehre: Ab
1933 war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Archiv für Rassen- und
Gesellschaftsbiologie". Und ebenfalls ab 1933 war er Vorsitzender der Münchner
"Gesellschaft für Rassenhygiene".
Mombert, Alfred, Dichter. - * 6.2.1872 in Karlsruhe, + 8.4.1942 in Winterthur. Alfred
Mombert war ein frühexpressionistischer Hymniker. Vom Studium her
Jurist lebte er seit 1906 als freier Schriftsteller in Heidelberg.
Mömpelgard, Montbéliard: Stadt und Grafschaft in Burgund/ Frankreich. - Durch die Heirat Graf Eberhard IV. von Wirtemberg mit Henriette von Mömpelgard 1407 kam die Grafschaft Mömpelgard zu Wirtemberg. Sie blieb Teil Wirtembergs bis 1793 und war Sitz nachgeborener Söhne der Wirtemberger und manchmal auch Zufluchtsort. [Bild
(Marke Frankreich, 1993): Montbéliard /Doubs: Schloß der Herzöge
von Wirtemberg und lutherische Kirche St. Martin in Mömpelgard]
Mörike, Eduard, Dichter, Pfarrer. - * 8.9.1804 in Ludwigsburg, + 4.6.1875 in Stuttgart. - [Bild
(Briefmarke BRD, 1975): 100. Todestag von E. Mörike; Scherenschnitt mit Portrait
Eduard Mörikes, Unterschrift Mörikes, Turmhahn aus Cleversulzbach,, Tintenfass]
Mörike war nach seiner Schulzeit in Ludwigsburg und Stuttgart Seminarist im Seminar in Urach (1818 - 1822), er studierte Theologie im TübingerStift (1822 - 1826), arbeitete danach als Vikar und Pfarrverweser an vielen Orten in Alt- und Neu- Württemberg (in Oberboihingen, Pflummern bei Riedlingen, Plattenhardt auf den Fildern, Owen, Eltingen bei Leonberg, Ochsenwang, Weilheim, Ötlingen). 1834 – 1843 erhielt Mörike seine erste (und letzte) Pfarrstelle in Cleversulzbach; 1843 ließ er sich auf eigenen Wunsch aus Gesundheitsgründen pensionieren. 1844 – 1851 lebte er in Mergentheim, 1851 – 1866 als Literaturlehrer am Katharinenstift in Stuttgart, ab 1867 in Lorch und seit 1868 wieder in Stuttgart. Am bekanntesten ist Mörike als Lyriker geworden. Von Heinrich Heine einmal ironisch als "Veigeles- Poesie" bezeichnet hat Mörike viele inzwischen weltberühmte Gedichte geschrieben, deren Poesie und Musikalität in den vielen Mörike-Vertonungen von R. Schumann, H.Wolf und H. Distler besonders erfahrbar ist. Einige Gedichttitel:: "Er ist's" (Frühling läßt sein blaues Band...); "Gebet" (Herr schicke was du willt...); "Im Frühling" (Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel...); "September-Morgen" (Im Nebel ruhet noch die Welt..); "Um Mitternacht" (Gelassen stieg die Nacht ans Land...); "Verborgenheit" (Laß, o Welt, o laß mich sein...); "Der Feuerreiter" (Sehet ihr am Fensterlein dort die rote Mütze wieder...); "Der alte Turmhahn. Idylle" (Zu Cleversulzbach im Unterland 113 Jahr ich stand...). Von den Märchen und Novellen Mörikes sind vor allem drei bekannter geworden: "Das Stuttgarter Hutzelmännlein" (mit der "Historie von der schönen Lau"); "Maler Nolten", ein umfangreicher Bildungs- und Künstlerroman in zwei Teilen; und die Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag". Mörike,
der viel Kontakte zu den Dichtern der Schwäbischen
Schule hatte, wird literaturgeschichtlich gelegentlich
als typischer Vertreter des Biedermeier gesehen, meist aber als Vertreter
der Spätromantik auf dem Weg zum Realismus des 19. Jahrhunderts.
Beigabe: Gedichte von Eduard Mörike: Zum Neuen Jahr
Wie heimlicher Weise
In Ihm sei's begonnen,
Denk es, o Seele! Ein Tännlein grünet
wo,
Zwei schwarze Rößlein
weiden
- Weitere Web-Informationen zu Eduard Moerike: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/moerike.htm |
Maulbronn
(PLZ:
75433), Kloster und Stadt im Enzkreis, mit 6.805 Einwohnern (6/2008).
Die
Zisterzienserabtei
Maulbronn wurde 1147 gegründet; die Abteikirche stammt aus dem 12.
–
14. Jhdt. Das Kloster wurde 1919 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Hinweis
auf eine hier nicht abgedruckte
BRD-Briefmarke von
1998:
Briefmarke zum Kloster Maulbronn: Kloster Maulbronn Weltkulturerbe der UNESCO. - Auf der Briefmarke ist ein Überblick über die Klosteranlage von Maulbronn und über die Kirche des Klosters gegeben. [Entwurf der Briefmarke: Rolf Lederbogen] Um eine Abbildung der Briefmarke zu sehen: Suchen Sie im Google-Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Maulbronn. Nach der Reformation wurde 1556 Maulbronn zu einer evang. Klosterschule, ab 1806 evang.- theol. Seminar. Einige VIPs mit besonderen Bezügen zu Maulbronn: 1586 - 1588: Johannes Kepler Seminarist in Maulbronn 1776 - 1778: Karl-Friedrich
Reinhard
Schüler in Maulbronn
1809
+ Karoline Schelling
in Maulbronn gestorben
1891
- 1892: Hermann Hesse
Seminarist in Maulbronn
-
Weitere Web-Informationen zu Maulbronn:
Maulburg: Gemeinde im Landkreis Lörrach in Südbaden (PLZ: 79689) mit 4.065 Einwohnern (6/2008). 1879
* Hermann Burte
(Schriftsteller) in Maulburg geboren
Mauser, Paul von, Waffenkonstrukteur. - * 27.6.1838 in Oberndorf am Neckar, + 28.5.1914 in Oberndorf. – Mauser
konstruierte 1871 mit seinem Bruder Wilhelm das Mauser- Gewehr und gründete
1872 die Mauser-
Werke.
Mauser-Werke AG, 1872 in Oberndorf als Waffen- Firma von den Gebr. Mauser gegründet. Nach 1945 wurde das Werk liquidiert. 1954 Hersteller von Präzisions- Meßzeug. Mauthner, Fritz, Schriftsteller und Philosoph. - * 22.11.1849 in Horitz (Böhmen), + 29.6.1923 in Meersburg. -
Weitere Web-Informationen:
Maximilian von Baden, Prinz Max von Baden. - *10.7.1867 in Karlsruhe, + 6.11.1929 in Konstanz. – Max
von Baden war seit 1907 badischer Thronfolger. Am 3.10.1918 wurde er zum
Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt, der die Waffenstillstandsverhandlungen
einleitete. Er verkündigte die Abdankung Kaiser Wilhelms II. am 9.9.1918
und übertrug F. Ebert das Reichskanzleramt. –
Maximilian IV., Joseph, Kurfürst und König von Bayern. - * 27.5.1756 in Schwetzingen, + 13.10.1825 in Nymphenburg (München). – Maximilian
erhielt 1805 von Napoleon die Königswürde. Das Königreich
Bayern wurde, wie Württemberg, um viele fränkische und schwäbische
Gebiete vergrößert.
Maybach, Wilhelm, Ingenieur. - * 9.2.1846 in Heilbronn, +29.12.1929 in Cannstatt. – Maybach gründete 1883 mit G. Daimler die Motorenwerkstatt in Cannstatt. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Autos in Cannstatt beteiligt. Zu den ersten gemeinsamen Projekten gehörte das Daimler-Maybach- Motorrad von 1885. [Bild (Briefmarke BRD 1983): Daimler- Maybach, Motorrad, von 1885] [Entwurf der Briefmarke: Schillinger] 1909 gründete Maybach zusammen mit Zeppelin die Maybach- Motorenbau- AG in Friedrichshafen. - Weitere Web-Informationen: http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MaybachWilhelm Mayer, Helene, Fecht- Weltmeisterin. - * 1910 in Offenbach, + 1953 in Heidelberg. (Grab in München). Helene Mayer war eine
herausragende Fechterin - und "Halbjüdin". Sie wurde, nachdem die USA und andere
Länder androhten, die Olympiade 1936 in Berlin auch wegen der
nationalsozialistischen Politik gegenüber den Juden zu boykottieren, als
"Alibi-Jüdin" von den Nazis als deutsche Teilnehmerin zu den Spielen 1936
zugelassen, was die Boykottdrohung der Amerikaner beseitigte. Helene Mayer
erreichte bei den Olympischen Spielen in Berlin dann im Fechten eine
Silbermedaille. (Dass sie bei der Siegerehrung auf dem Podest mit dem "Deutschen
Gruß" gegrüßt hat irritierte manche ihrer Anhänger.) Mayer, Julius Robert von (geadelt seit 1867), Arzt und Physiker. - * 25.11.1814 in Heilbronn, + 20.3.1878 in Heilbronn. – Julius Robert Mayer, der berühmteste Bürger der Stadt Heilbronn, entdeckte um 1840 das "Gesetz von der Erhaltung der Energie", das eine Revolution in einigen Bereichen der Physik bedeutete. J.R.Mayer studierte zunächst in Tübingen Medizin. Eine Zäsur in seiner Biographie brachte ein liberales politisches Engagement im Geiste des Vormärz in Tübingen: mit studentischen Freunden gründete er 1836 ein studentisches Corps, was in jener Zeit der "Demagogenverfolgung" streng verboten war. Er wurde dafür für 1 Jahr von der Universität verwiesen. Schließlich konnte er 1838 nach einer Begnadigung 1838 doch noch seine Doktor-Promotion abschließen. Mayer fuhr dann 1840 zunächst als Schiffsarzt auf einem Handelsschiff nach Ostindien. Auf dieser Reise begannen wohl Mayers Naturbeobachtungen vor allem über die Verwandlung von Bewegungsenergie in Wärmeenergie, die ihn zu seiner Theorie der Erhaltung der Energie und zu ihrer Verwandlung in verschiedene Zustände führte. 1842 (Mayer hatte sich inzwischen als praktizierender Arzt in Heilbronn niedergelassen) schrieb Mayer einen Aufsatz "Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur", das allerdings kaum Beachtung fand, ebenso wie sein 1845 geschriebenes Hauptwerk: "Die organische Bewegung in ihrem Zusammenhang mit dem Stoffwechsel", in dem er das Gesetz von der Erhaltung der Energie entfaltet. Die Reaktionen der Fachwelt waren dramatisch: Von einigen wurde seine Theorie als völlig unwissenschaftlich abgetan, von anderen wurde just diese Theorie als neue eigene Erkenntnis, ohne Angabe Mayers, ausgegeben. Der Prioritätsstreit zog sich noch einige Jahre hin, als z.B. die Physiker Joule und auch Helmholtz die Priorität für die Entdeckung des Energiesatzes für sich beanspruchten. Für Mayer führten diese Auseinandersetzungen und die Kränkung durch die fehlende Anerkennung zu einer schweren Lebenskrise, 1951 zu einem Suizidversuch, und zu einem längeren Aufenthalt in einer Heilanstalt. Die endgültige Anerkennung Mayers erfolgte seit 1862, nachdem der englische Physiker John Tyndall in einem berühmt gewordenen Vortrag in London die Theorie Mayers noch einmal bestätigte und auch die Prioritätsdiskussion zugunsten Mayers abschloss. Zu den vielen Ehrungen der nächsten Jahre gehört auch die Verleihung des Adelstitels 1967 durch den König von Württemberg: Julius Robert von Mayer. -
Weitere Web-Informationen zu J.R. Mayer:
Mayer, Otto, Verwaltungsjurist. - * 29.3.1846 in Fürth, + 8.8.1924 in Heidelberg. Mayer, Rupert, Jesuitenpater (Gegner des Nationalsozialismus). – * 23.1.1876 in Stuttgart, + 1.11.1945 in München. [Bild (Briefmarke BRD, 1988): Seligsprechung von Edith Stein und Rupert Mayer 1988; Portraits von E. Stein und R. Mayer] [Entwurf der Briefmarke: Fackelmann] Mayer, Tobias, Mathematiker, Kartograph und Astronom. - * 17.2.1723 in Marbach, + 26.2.1762 in Göttingen. Von Leonhard Euler ist das Wort über Tobias Mayer überliefert: Er ist "zweifellos der größte Astronom in Europa". Das ist besonders erstaunlich wenn man die Herkunft und die Biographie T. Mayers bedenkt, der nie eine fertige Schulausbildung oder gar eine Universitätsausbildung hatte: [Bild (Foto M. Ebener): Portrait von Tobias Mayer, abgebildet auf einem Plakat zu den Gedenkveranstaltungen zum 250. Todestag von Tobias Mayer im Jahr 2012]
Tobias Mayer wurde 1723 in Marbach am Neckar
geboren. An seinem Geburtshaus befindet sich heute eine Tafel mit den
wichtigsten Daten: [Bild (Foto M. Ebener): Geburtshaus von Tobias Mayer
in Marbach am Neckar. Die Mondkarte von Tobias Mayer und seine Forschungen zur Mondlaufbahn waren noch für viele Jahrzehnte unübertroffen. Als Erinnerung daran erhielt auch ein Mondkrater den offiziellen Namen "Tobias-Mayer-Krater". (Es ist ein Krater von etwa 16 km Durchmesser, gelegen in der Nähe des großen Copernicus-Kraters.)
- Literatur zur kartographischen
Arbeit von Tobias Mayer: -
Weitere Web-Informationen zu Tobias Mayer:
Mechow, Karl Benno von, Landwirt und Schriftsteller. - * 24.7.1897 in Bonn, + 11.9.1960 in Emmendingen (Grab auf dem Hauptfriedhof in Freiburg). Mechow, der am 1. Weltkrieg
als Freiwilliger teilgenommen hatte, publizierte nach 1918 einige Werke
in denen er den Krieg als heroische Erfahrung beschreibt.
Mechthild von der Pfalz. - * 1419 in Heidelberg, + 1482 in Heidelberg., Grab in Güterstein bei Urach (seit 1554 in der Stiftskirche Tübingen). – Mechthild
war verheiratet mit dem Grafen Ludwig von Württemberg, nach dessen
Tod in 2. ehe mit dem österreichischen Erzherzogs Albrecht
VI. Sie war Mutter von Eberhard
im Barte. An den Universitätsgründungen
in Freiburg (1457) und Tübingen (1477) war sie maßgeblich beteiligt.
Von 1463 – 1482 hatte sie ihren Witwensitz mit Musenhof im Rottenburger
Schloß.
Meckesheim:Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis (PLZ: 74909) mit 5.322 Einwohnern (6/2008). : 1879 * Karl Bühler (Psychologe) in Meckesheim geboren Meersburg (PLZ: 88709), Stadt im Bodenseekreis am Bodensee, mit 5.638 Einwohnern (6/2008).
Das
Alte Schloß Meersburg soll schon im 7. Jhdt. erbaut worden sein (erneuert
im 16. Jhdt.). Der Ort Meersburg ist 988 erstmals erwähnt (Stadt 1299).
1526 – 1803 war Meersburg der Sitz der Bischöfe von Konstanz, die wegen der Reformation Konstanz verlassen hatten. – Das Neue Schloß wurde 1740 – 1744 errichtet. Personenbezüge zu Meersburg: 1400 * Stefan Lochner in Meersburg geboren 1815
+ Franz Anton Mesmer
in Meersburg gestorben
1914 - 1923: Fritz Mauthner
wohnt in Meersburg
-
Weitere Web-Informationen zu Meersburg:
Mehnert, Klaus, Publizist. - * 10.10.1906 in Moskau, + 1984 in Freudenstadt. Meid, Hans, Maler und Graphiker. - * 3.6.1883 in Pforzheim, + 6.1.1957 in Ludwigsburg. H. Meid war besonders bedeutend als Buchillustrator, vor allem als Illustrator klassischer Werke. Er gilt als Hauptvertreter impressionistischer Buchillustration, beeinflusst von W.Trübner und M.Slevogt. Daneben schuf er auch Ölbilder und Aquarelle. 1943
wurde die Villa und das Atelier Meids in Berlin von Brandbomben zerstört.
1947 - 1952 übernahm er eine Professur für Graphik u.a. an der
Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. In diesen Jahren erhielt
Meid durch Vermittlung von Theodor Heuss (damals Kultusminister von Württemberg-
Baden) eine Wohnung im Ludwigsburger Schloss. Meid starb 1957 in Ludwigsburg.
Meier, John, Germanist und Volkskundler. - * 14.6.1864 in Bremen, + 3.5.1953 in Freiburg. Meier, der in Tübingen und Freiburg Germanistik studierte, war besonders an der Volksliederforschung interessiert. !906 gründete er das Schweizerische Volksliedarchiv. 1913 wurde Meier Honorarprofessor für Volkskunde in Freiburg. In Freiburg gründete er 1914 das deutsche Volksliedarchiv. - John Meier war über viele Jahrzehnte (von 1911 - 1949) Vorsitzender des Verbands Deutscher Vereine für Volkskunde. Meinloh von Sevelingen, Minnesänger. - * um 1250 in Söflingen bei Ulm, + um 1290. Meinloh von Sevelingen, über
dessen Leben nichts Genaueres urkundlich belegt ist, ist wohl der älteste
der schwäbischen Minnesänger und mittelhochdeutschen Lyriker.
Bekannt ist sein Geburtsort Söflingen /Ulm, bekannt sind auch eine
Reihe von Liedern und Gedichten, und Bilder in der Manesseschen und der
Weingartner Liederhandschrift. Meißenheim bei Lahr (PLZ: 77974), Gemeinde im Ortenaukreis, mit 3.695 Einwohnern (6/2008).. 1813 + Friederike Brion in Meißenheim gestorben |
Mosbach
(PLZ:
74821), Kreisstadt des Neckar- Odenwald- Kreises, mit 24.966 Einwohnern
(6/2008)..
1792 * Wilhelm Stern (Pädagoge) in Mosbach geboren -
Weitere Web-Informationen: http://www.mosbach.de
Moscherosch, Johann Michael, Staatsmann, Satiriker und Pädagoge im Barockzeitalter". - * 7. (oder 5.) 3. 1601 in Willstätt bei Kehl, + 4.4.1669 in Worms. - Moscherosch war - neben Grimmelshausen - der bedeutendste Schriftsteller der Barockzeit in Südwestdeutschland. Am bekanntesten wurde sein Werk "Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittewald" (1640 und 1643 erschienen, zur Zeit des 30-jährigen Krieges), eine Zeitsatire, in der humorvoll und bitter die Moral- und Kulturzustände kritisiert werden. -
Weitere Web-Informationen zu J.M. Moscherosch:
Moser, Johann Jakob, Jurist. - * 18.1.1701 in Stuttgart, + 30.9.1785 in Stuttgart. - Moser, "Vater des deutschen Staatsrechts und Begründer des europäischen Völkerrechts", war Pietist und aufrechter Gegner des absolutistischen Herzogs, soweit er das alte Recht außer Kraft setzte. Moser war einige Jahre Professor in Tübingen und in Frankfurt / Oder, viele Jahre lebte er als Privatier und freier Schriftsteller. 1659 - 1764 wurde er von Herzog Karl Eugen auf dem Hohentwiel gefangengehalten. -
Weitere Web-Informationen:
Moser, Lukas, Maler. – * um 1390 in Ulm, + um 1434. – L. Moser, tätig um 1430 in Weil der Stadt, malte den Magdalenenaltar in Tiefenbronn (1431). Moser, Werner, schweizer Architekt. - * 16.7.1896 in Karlsruhe. Moses, Julius, Arzt und Heilpädagoge. - *22.01.1869 in Altdorf (Pfalz), + 12.07.1945 in Tel Aviv. - Seit 1896 in Mannheim als
Praktischer Arzt niedergelassen bekleidete Moses wichtige Ehrenämter
mit sozialen Aufgaben, war Armenarzt und Fürsorgearzt, betreute Heimkinder,
kümmerte sich um schwer erziehbare Jugendliche und wirkte als Dozent
am Fröbelseminar und an der Handelshochschule Mannheim. Als Mitglied
der ‚Gesellschaft für Heilpädagogik’ wusste er seinen medizinischen
und heilpädagogischen Positionen in Deutschland breite Beachtung zu
verschaffen. Moses unterstützte auch maßgeblich Anton
Sickinger bei der Etablierung des ‚Mannheimer
Schulsystems’. Ferner widmete er sich der israelitischen Krankenunterstützungskasse
und wirkte als Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Mannheims.
(Dr. Gerhard Eberle)
Möttlingen: Teilort von Bad Liebenzell (PLZ: 75378) im Landkreis Calw: : 1842 * Christoph Blumhardt (Pfarrer) in Möttlingen geboren Muck,Carl, Dirigent. - * 22.10.1859, in Darmstadt, + 4.3.1940 in Stuttgart. Muck
war von 1901 bis 1930 Stamm- Dirigent bei den Bayreuther Festspielen, vor
allem Dirigent von Wagners "Parsifal". Auch er war dem Nationalsozialismus
zugeneigt was sich auch daran zeigt, dass er 1939 eine besonders hohe NS-Ehrung
erhielt: den Adlerschild des Deutschen Reiches.
Mühlacker (PLZ: 75417), Stadt an der Enz im Enzkreis, mit Teilgemeinden Lienzingen, Mühlhausen u.a.. Mühlacker zählte insgesamt 25.848 Einwohner (6/2008).. 1721 + Henri Arnaud (Waldenserführer) in Schönenberg bei M. gestorben. -
Weitere Web-Informationen:
http://www.muehlacker.de
Mühlberger, Josef, Dichter. – * 4.3.1903 in Trautenau in Böhmen, + 2.7.1985 in Eislingen. Müller, Gebhard, Politiker (CDU). - * 17.4.1900 in Füramoos, + 7.8.1990 in Stuttgart. – Gebhard
Müller war von 1953 – 1958 Ministerpräsident von Baden-Württemberg,
danach Präsident des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe.
Müller,Hermann, Politiker (SPD). - * 18.5.1876 in Mannheim, + 20.3.1931 in Berlin. – H.
Müller war 1919/1920 Reichsaußenminister, 1920 und 1928 – 1930
Reichskanzler.
Müllheim (Baden), Stadt in Südbaden (PLZ: 79379) im Kreis Breisgau- Hochschwarzwald, mit 18.192 Einwohnern (6/2008).. Müllheim ist ein Hauptort des Markgräfler Weinbaugebietes. Multscher, Hans, Maler. - * um 1400 in Reichenhofen / Allgäu, + 1467 in Ulm. – Multscher, seit 1427 in Ulm nachgewiesen, gilt als einer des Hauptmeister des Realismus im 15. Jahrhundert.
[Bild
(Marke Panama, 1967): Hans Multscher: "Auferstehung Christi"; Teil des
Wurzacher Altars, um 1437]
Mungenast, Ernst Moritz, Dichter. - * 29.11.1898 in Metz (Lothringen), + 3.9.1964 in Stuttgart. E.M.
Mungenast lebte seit 1925 als freier Schriftsteller in Stuttgart. 1946
- 1953 wohnte er noch einmal in seiner Heimatstadt Metz, danach wieder
in Stuttgart.
Münsingen, Stadt auf der Schwäbischen Alb (PLZ: 72525) im Landkreis Reutlingen, mit Teil- Gemeinde Buttenhausen; und weiteren 11 Teilgemeinden, mit insgesamt 14.573 Einwohnern (6/2008).. 1902 * Max Kommerell in Münsingen geboren. -
Weitere Web-Informationen:
http://www.muensingen.de
Münsinger Vertrag von 1482 zur Unteilbarkeit Wirtembergs: 1482 wird in Münsingen der "Münsinger Vertrag" geschlossen der für die Geschichte Württembergs besonders wichtig ist weil er die Wiedervereinigung des damals geteilten Landes und die künftige Unteilbarkeit Wirtembergs festlegte: Seit 40 Jahren, seit dem
Nürtinger
Vertrag von 1442, war die Grafschaft Wirtemberg geteilt unter die beiden
Brüder Graf Ludwig I. und Ulrich V. in einen Uracher Teil mit Urach
als Residenz und einen Stuttgarter Teil.
Im Münsinger Vertrag
wird festgelegt,
Der
Münsinger Vertrag ist im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt. Eine
Abbildung der 8 Seiten des Vertrags (und eine "Übersetzung" des Textes)
ist erreichbar über die Homepage des Hauptstaatsarchivs Stuttgart:
(Die Vereinbarungen im Münsinger
Vertrag sind eingebettet in eine Reihe weiterer Verträge: Bereits
1473 war im "Uracher Vertrag" festgelegt worden, dass beim Aussterben der
einen Linie die andere Linie Nachfolger beider Teil-Reiche wird. - In einem
"Stuttgarter Vertrag" von 1485 und in einem "Esslinger Vertrag" von 1492
wird die Unteilbarkeit des Landes endgültig gesichert.)
Münster, Sebastian, Theologe, Hebraist und Kosmograph. – 1489 in Ingelheim, + 23.5.1552 in Basel. - Münster war 1505 - 1507 Student und Franziskanermönch in Heidelberg, 1514 - 1518 Lektor für Philosophie in Tübingen; 1521 - 1529 Prof. für Hebräisch in Heidelberg. -
Weitere Web-Informationen:
http://www.bautz.de/bbkl/m/muenster_s.shtml
Müntzer, Thomas, Theologe und Revolutionär im Bauernkrieg. - 1486 oder 1490 in Stolberg/Harz, + (hingerichtet) 27.5.1525 in Mühlhausen in Thüringen. Thomas Müntzer, der "Theologe der Revolution" (so ein Buch von Ernst Bloch), wird sehr unterschiedlich gesehen: für viele protestantische Theologen in der Nachfolge Luthers war er nur ein gefährlicher Schwärmer, der das Reich Gottes in dieser Welt auch mit Gewalt verwirklichen wollte; andere sahen ihn auch als frommen Theologen mit einem mystischen Offenbarungserlebnis, der z.B. als Pfarrer in Allstedt auch die erste evangelische Gottesdienstordnung in deutscher Sprache einführte; die DDR-Geschichtsschreibung sah ihn als Führer der "frühbürgerlichen Revolution" vor allem im Bauernkrieg. Zu den Lebens- und Wirkungsstationen Müntzers:
[Bild
(Briefmarken-Block DDR, 1989): Thomas-Müntzer-Ehrung der DDR 1989: [Vergrößerung des Bildes durch Anklicken] 1486 oder 1490 in
Stolberg im Harz geboren wird Thomas Münzer zunächst Mönch
und studiert dann Theologie in Leipzig und Frankfurt/Oder.
1520 geht er auf Luthers
Empfehlung als Prediger nach Zwickau. Dort bekommt der Kontakt mit
den hussitisch geprägten "Zwickauer Propheten" mit denen ihn eine
mystische Glaubensgewissheit verbindet, die Kritik am ungerechten und ausbeuterischen
Reichtum der Patrizier und des Klerus und auch chiliastische Vorstellungen
vom baldigen Anbruch eines Reiches der Gerechtigkeit.
1523 wird Müntzer zum Prediger in Allstedt berufen. In Allstedt führt er die erste evangelische Gottesdienstordnung in deutscher Sprache ein. In Allstedt gründet er auch einen "Bund getreulichen und göttlichen Willens", der sich weit in Nordthüringen ausbreitet.- Luther warnt inzwischen vor Münzer, z.B. in seinem "Sendbrief an die Fürsten zu Sachsen vom aufrührerischen Geist"(1524). Müntzer schlägt zurück mit seiner Schrift "Hochverursachte Schutzrede wider das geistlose sanftlebende Fleisch zu Wittenberg" (1524). 1524 wird Müntzer
aus Allstedt vertrieben. Nächste Stationen sind Mühlhausen, Nürnberg
und auch der Aufenthalt von einigen Wochen in Grießen bei Waldshut
am Oberrhein, wo die erste Phase des Bauernkrieges
beginnt. (Müntzer hat aber wohl keinen großen Einfluss auf die
süddeutsche Bauernbewegung gehabt).-
1525 wird Müntzer Prediger in Mühlhausen. Mühlhausen soll zu einer christlichen Demokratie umgeformt werden. Münzer ruft von Mühlhausen aus die Bauern zur Teilnahma am Bauernaufstand auf. Er sieht sich nun als Führer der Aufstandsbewegung.
Im
Mai
1525 ziehen über 8000 Bauern und andere "Gemeine Mannen" nach
Frankenhausen.
Dort werden sie in der Schlacht von Frankenhausen vom Landsknechtsheer
der Fürsten völlig vernichtet. Müntzer, der noch bis zum
Ende an ein direktes Eingreifen Gottes für die Bauern geglaubt hatte,
wird gefangen genommen, gefoltert bis er seinen Glauben widerruft und am
27. Mai 1525 in Mühlhausen enthauptet. Murrhardt (PLZ: 71540), Stadt im Rems- Murr- Kreis, mit 14.138 Einwohnern (6/2008). Murrhardt liegt am Limes. Um 820 wurde im Gebiet des heutigen Murrhardt von einem Mönch Walterich ein Benediktinerkloster gegründet; das Walterichsgrab aus dem 9. Jhdt. befindet sich in der Walterichskirche auf dem heutigen Friedhof. An den Nordturm der heutigen Stadtkirche ist die spätromanische Walterichskapelle angebaut (um 1230), mit hervorragenden Reliefsornamenten. 1766
– 1782: Friedrich C. Oetinger Prälat
in Murrhardt
1850
* Heinrich Zügel
(Maler) in Murrhardt geboren
- Weitere Web-Informationen: http://www.murrhardt.de |
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