WappenLexikon Geschichte Baden+Württemberg: M(Maggi bis Murrhardt)
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M: Übersicht über die Lexikon-Stichworte
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Maggi-GmbH (Nahrungsmittelfirma, 1897 gegr.)
Maier, Heinrich (Philosoph. + 1933)
Maier, Reinhold (Politiker, Ministerpräsident, + 1971)
Mainau (Insel im Bodensee bei Konstanz)
Manessesche Liederhandschrift (entstanden um 1330)
Mann, Golo (Historiker, Publizist, + 1994)
Mannheim: siehe extra Artikel Mannheim
Mannheimer Schule der Musik: siehe auf der Seite Mannheim
Mannheimer Schulsystem: siehe auf der Seite Mannheim
Marbach am Neckar (Stadt im Landkreis Ludwigsburg)
Markgräfler Land (Landschaft in Südbaden)
Markgröningen (Stadt im Landkreis Ludwigsburg)
Märklin (Spielzeugfabrik in Göppingen)
Märklin, Wilhelm (Gründer der Firma Märklin, + 1866)
Marschall von Bieberstein, Adolf (Politiker, + 1912)
Marschall von Bieberstein, Karl Wilhelm (Politiker, + 1817)
Martin, Karl Heinz (Theaterleiter, + 1948)
Martini, Fritz (Literaturhistoriker, + 1991)
Marx, Karl (Komponist, + 1985)
Mästlin, Michael (Astronom und Mathematiker, + 1631)
Mauch, Karl (Afrikaforscher, + 1875)
Mauer (Ort bei Heidelberg, Fundort des homo heidelbergiensis)
Maulbertsch, Franz Anton (Barockmaler, + 1796)
Maulbronn (Klosteranlage und Stadt im Enzkreis)
Maulburg (Gemeinde in Baden)
Mauser, Paul (Waffenkonstrukteur, + 1914)
Mauser-Werke (Waffenfirma in Oberndorf)
Mauthner, Fritz (Schriftsteller, + 1923)
Max(imilian) von Baden, Prinz (Reichskanzler, + 1929)
Maximilian IV. Joseph, Kurfürst und König von Bayern (+ 1825)
Maybach, Wilhelm (Ingenieur, + 1929)
Mayer, Helene (Fecht-Weltmeisterin, + 1953)
Mayer, Julius Robert (Arzt und Physiker, + 1878)
Mayer, Otto (Verwaltungsjurist, + 1924)
Mayer, Rupert (Jesuitenpater, + 1945)
Mayer, Tobias (Mathematiker und Astronom, + 1762)

Mechow, Karl Benno von (Schriftsteller, + 1960)
Mechthild von der Pfalz  Gräfin von Wirtemberg (+ 1482)
Meckesheim (Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis)
Meersburg (Stadt im Bodenseekreis)
Mehnert, Klaus (Publizist, + 1984)
Meid, Hans (Maler, + 1957)
Meier, John (Germanist und Volkskundler, + 1953)
Meinloh von Sevelingen (Minnesänger, + um 1240)

Meißenheim bei Lahr (Gemeinde im Ortenaukreis)

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Melanchthon, Philipp (Humanist und Reformator, + 1560)
Menzel, Wolfgang (Literaturhistoriker, + 1873)
Menzenschwand (Gemeinde bei Sankt Blasien)
Mercedes (Automarke)
Mergenthaler, Ottmar (Mechaniker, + 1899)
Mergentheim, Bad Mergentheim (Stadt im Main-Tauber-Kreis)
Mesmer, Franz Anton (Arzt, + 1815)
Messelhausen (Gemeinde bei Lauda-Königshofen)
Meßkirch (Stadt im Landkreis Sigmaringen)
Metzger, Wolfgang (Psychologe, + 1979)
Metzingen (Stadt im Landkreis Reutlingen)
Meyer, Julius Lothar (Chemiker, + 1895)
Meyer, Viktor (Chemiker, + 1897)

Mimmenhausen (Gemeinde bei Salem)

Möhler, Johann Adam (katholischer Theologe, + 1838)
Mollison, Theodor (Anthropologe, + 1952)
Mombert, Alfred (Dichter, + 1942)
Mömpelgard (Stadt und Grafschaft in Burgund/Frankreich)
Mörike, Eduard (Pfarrer und Dichter, + 1875)
Mosbach (Kreisstadt im Neckar-Odenwald-Kreis)
Moscherosch, Johann Michael (Politiker und Satiriker, + 1669)
Moser, Johann Jakob (Jurist, + 1785)
Moser, Lukas (Maler, + um 1434)
Moser, Werner (Architekt, + 1896)
Moses, Julius (Arzt und Heilpädagoge, + 1945)
Möttlingen (Gemeinde bei Bad Liebenzell)

Muck, Carl (Dirigent, + 1940)
Mühlacker (Stadt im Enzkreis)
Mühlberger, Josef (Dichter, + 1985)
Müller, Gebhard (CDU-Politiker, Ministerpräsident, + 1990)
Müller, Hermann (SPD-Politiker, Reichskanzler, + 1931)
Müllheim (Stadt im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald)
Multscher, Hans (Maler, + 1427)
Mungenast, Ernst Moritz (Dichter, + 1964)
Münsingen ( Stadt im Landkreis Reutlingen)
Münsinger Vertrag von 1482
Münster, Sebastian (Kosmograph, + 1552)
Müntzer, Thomas (revolut.Theologe im Bauernkrieg, + 1525)
Murrhardt (Stadt im Rems-Murr-Kreis)

Maggi- GmbH, Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie, gegründet 1897 in Singen von dem Schweizer Pionier der Lebensmittelindustrie Julius Maggi (1846 - 1912). - 
Julius Maggi, der die Beutelsuppe und die Maggi-Würze erfand und in großem Stil vermarktete, richtete schon früh eine eigene Werbeabteilung für seine Produkte ein. Zeitweise wurde diese Werbeabteilung von F.W. geleitet. Von ihm stammt folgendes umwerfende Werbegedicht:
 
"Vater, mein Vater! Ich werde nicht Soldat! / 
dieweil man bei der Infanterie nicht Maggi- Suppen hat. // 
Söhnchen, mein Söhnchen! Kommst du erst zu den Truppen, /
so isst man dort auch längst nur Maggis Fleichkonservensuppen!"

(Dies Gedicht stammt von Frank Wedekind, und es zählt sicher nicht zu dessen bedeutendsten Werken. - Wedekind ist übrigens zwar nicht in Baden oder Württemberg geboren, er ist aber ein Enkel des Zündholzfabrikanten und 48-ers Friedrich Kammerer, der aus Württemberg stammt.)

- Weitere Web-Informationen zur Maggi-GmbH:
http://www.hegauweb.de/heimat/maggi.htm



Maier, Heinrich, Philosoph. - * 5.2.1867 in Heidenheim, + 28.11.1933 in Berlin.

Heinrich Maier, bedeutender Philosoph des Neukantianismus, war Philosophie-Professor in Zürich, Tübingen, Göttingen und seit 1918 in Heidelberg (wo 1922 sein Nachfolger Karl Jaspers war). Sein Hauptwerk ist eine 3-bändige "Philosophie der Wirklichkeit" (veröffentlicht ab 1926).



R. MaierMaier, Reinhold, DVP/FDP- Politiker. - * 16.10.1889 in Schorndorf, + 19.8.1971 in Schorndorf

Maier war 1930 - 1933 Wirtschaftsminister von Württemberg. 1945 - 1952 wurde Maier Ministerpräsident von Württemberg- Baden. Nach der Neubildung des Landes Baden-Württemberg 1952 war Reinhold Maier 1952/1953 erster Ministerpräsident von Baden-Württemberg. 

[Bild (Briefmarke BRD, 1989): 100. Geburtstag von Reinhold Maier; Portrait Reinhold Maier]
[Entwurf der Briefmarke: Gerd Aretz]
 



Mainau / Konstanz, Insel Mainau (PLZ: 78465): Insel im Bodensee. Die Mainau gehörte 1272 - 1805 dem Deutschen Orden. 1853 erwarb Friedrich I. von Baden die Insel; 1928 wurde sie an Lennart Bernadotte von Schweden vererbt.

1907 + Friedrich I., Großherzog von Baden, auf der Mainau gestorben.

- Weitere Web-Informationen: http://www.mainau.de



Albrecht v.J.Manessische Handschrift, auch: Große Heidelberger Liederhandschrift, die größte der 3 Minnesänger- Handschriften. Entstanden zwischen 1300 und 1340 in Zürich, benannt nach den Zürcher Ratsherrn und Liedersammlern Manesse (+ 1297 und 1304). 

[Bild (Briefmarke Berlin, 1970): Albrecht von Johannesdorf, Minnesänger, aus der Manesseschen Liederhandschrift] [Entwurf der Briefmarke: Froitzheim]

- Weitere Web-Informationen: Bilder der Liederhandschrift: http://manessebild.uni-hd.de



Mann, Golo (= Gottfried Angelus Thomas Mann), Historiker, Publizist, Politikwissenschaftler. - * 27.3.1909 in München, + 7.4.1994 in Leverkusen.

Golo Mann (wie er sich schon früh selbst nannte), ein Sohn von Katia und Thomas Mann, war seit 1923 Schüler im prominenten Internat Schloss Salem bei Kurt Hahn. Er studierte Philosophie und Geschichte und promovierte 1932 bei Jaspers in Heidelberg. 

1933 verließ Golo Mann das nationalsozialistische Deutschland, arbeitete bis 1937 als Hochschuldozent in Frankreich, danach als Schriftsteller in der Schweiz, war kurzzeitig Tschechischer Staatsbürger. 1940 floh Golo Mann zusammen mit seinem Onkel Heinrich Mann ins Exil in die USA. In Amerika trat er in die US-Army ein; nach 1945 arbeitete er zeitweise als Professor für Geschichte an einem College.
1958 kam Golo Mann endgültig wieder nach Europa zurück, übernahm zunächst eine Gastprofessur in Münster.

1958 erschien auch das Historische Werk das Golo Mann berühmt machte und das zum Bestseller wurde: Seine "Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts". In dieser Geschichtserzählung (die in einer Neuauflage von 1966 bis in die 1960er Jahre fortgesetzt wurde) behandelte Mann auch ausführlich die Zeit des Nationalsozialismus und den 2. Weltkriegs, - eine bei den Historikern jener Zeit seltene Schwerpunktsetzung. Auch seine Positionierung zur endgültigen Anerkennung der Oder-Neisse-Grenze war 1958 fast revolutionär.

Von 1960 bis 1964 war Golo Mann Professor für Politikwissenschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart. Er gab diese Professur 1965 auf und lebte seitdem als freier Schriftsteller und Publizist meist in der Schweiz. - Auch politisch engagierte sich Golo Mann in den Wahlkämpfen jener Jahre; - allerdings immer wieder für sehr gegensätzliche Positionen.

Die Geschichte blieb aber sein Hauptgebiet. Schon ab 1960 war er Mitherausgeber der neuen "Propyläen Weltgeschichte". Und 1971 erschien seine große Biographie des Feldherrn im 30-jährigen Krieg: "Wallenstein. Sein Leben erzählt von Golo Mann".



Mannheim: siehe extra Seite: Mannheim


Mannheimer Schule der Musik: siehe auf der Seite Mannheim


Mannheimer Schulsystem: siehe auf der Seite Mannheim

Marbach am Neckar (PLZ: 71672), Stadt im Landkreis Ludwigsburg, mit 15.656 Einwohnern (6/2008).

Geschichte: Marbach wird 972 zum ersten Mal erwähnt (genannt nach dem "Markbach", also Grenzbach), 1009 erhält es Markt- und Münzrecht; 1282 wird das neu angelegte Marbach unter der Herrschaft der Herzöge von Teck zur Stadt ernannt. Später ist Marbach Amts- und Oberamtsstadt in Wirtemberg.

Schiller-MuseumSehenswert ist Marbachs gut erhaltene Altstadt mit dem Oberen Tor aus dem 15. Jhdt; die spätgotische Alexanderkirche mit fast rein erhaltenen Gewölbe, die von Aberlin Jörg u.a. im 15. Jhdt.erbaut wurde; Schillers Geburtshaus; das Tobias-Mayer-Museum; und das Schiller- Nationalmuseum.

[Bild (Briefmarke BRD, 1995): 100 Jahre Deutsche Schillergesellschaft; Silhouette Schillers, Unterschrift, Gebäude des  Schiller- Museums in Marbach]
[Entwurf der Briefmarke: Antonia Graschberger]

Personen und Ereignisse um Marbach:

1723 * Tobias Mayer (Astronom) in Marbach geboren
1759 * Friedrich Schiller (Historiker u.a.) in Marbach geboren

1819 - 1832: Ottilie Wildermuth verbringt ihre Jugend in M.
1895 Schwäbischer Schillerverein (seit 1946: Deutsche 
  Schiller- Gesellschaft) in Marbach gegründet.

1903 Schiller-Museum in Marbach eingeweiht. 

1955 Deutsches Literatur-Archiv in Marbach gegründet
1963 + Kurt Wolff (Verleger) in Ludwigsburg verunglückt:
         Grab von Kurt Wolff in Marbach
1975 + Kurt Pinthus in Marbach gestorben

- Weitere Web-Informationen zu Marbach: http://www.schillerstadt-marbach.de



HebelMarkgräfler Land, geschichtliche Landschaft zwischen Basel und dem Breisgau; Zentrum Müllheim.

 

[Bild (Marke BRD, 1985): 225. Geburtstag von Johann Peter Hebel; Hebel mit einer Markgräflerin; Markgräfler Land]
[Entwurfr der Briefmarke: Elisabeth von Janota-Bzowski]



Markgröningen (PLZ: 71706), Stadt im Landkreis Ludwigsburg, mit 15.565 Einwohnern (6/2008). 

Markgröningen war Reichsstadt seit 1252. Damals wurde Graf Hartmann, der auch Träger der Reichssturmfahne war, mit Burg und Stadt belehnt.1336 kam Markgröningen zu Württemberg. Es war zentrale Amtsstadt, bis Ludwigsburg ab etwa 1750 ihm den Rang ablief. In Markgröningen ist das älteste Volksfest in Württemberg bezeugt (Schäferlauf, seit 1443); in Markgröningen steht eines der schönsten mittelalterlichen Rathäuser (erbaut um 1450) und mit dem Spitalbau der größte Fachwerkbau in Württemberg.

1455 * Hans Grüninger in Markgröningen geboren.

- Weitere Web-Informationen: 
http://www.markgroeningen.de



Märklin, Spielzeugfabrik mit Sitz in Göppingen, gegründet 1859 als Firma für Blechwaren durch den Flaschner Wilhelm Märklin. 

1891 wird von der Firma Märklin die erste schienengebundene (damals noch uhrwerksgetriebene) Spielzeug-Eisenbahn präsentiert; - seitdem wird Märklin ein Synonym für Modelleisenbahnen. (Elektrisch betriebene Modell- Bahnen wurden bereits 1895 gebaut.)

1914 kommen die Märklin-Metallbaukästen auf den Markt.
1935 wird die Spur HO und 00 für Tisch-Modelleisenbahnen eingeführt.
Die Firma Märklin, immer noch spezialisiert auf Eisenbahnen u.a.Spielwaren, hat ihren Hauptsitz weiterhin in Göppingen, auch wenn Teile in Thüringen und Ungarn produziert werden.

2009 mußte Insolvenz beantragt werden (zum wiederholten Male). Danach wurde die Firma Märklin von verschiedenen anderen Unternehmen übernommen. Sie ist aber weiterhin einer der wichtigsten Spielzeughersteller Deutschlands.

- Weitere Web-Informationen: http://www.maerklin.de



Märklin, Wilhelm Theodor Friedrich , Flaschner und Unternehmer. - * 2.4.1817 in Tieringen bei Balingen, + 20.12.1866 in Göppingen. 

Märklin, seit 1856 Bürger von Göppingen, eröffnete 1859 eine eigene Firma für Blechwaren (einschließlich Puppenstuben u.ä.), aus der sich nach seinem frühen Tod durch seine Frau und seine Söhne die Weltfirma für Spielwaren Märklin entwickelte.



Marschall von Bieberstein, Adolf Freiherr, Jurist und Politiker ("Reichsaußenminister"). - * 12.10.1842 in Karlsruhe, + 24.9.1912 in Badenweiler. -

Adolf Marschall von Bieberstein (aus der Familie der Marschalle von Bieberstein, aus der mehrere bedeutende Politiker stammen) studierte Jura in Heidelberg und Freiburg und arbeitete zunächst als Staatsanwalt in Mosbach und Mannheim.
Seine Karriere als Politiker begann 1875, als er Abgeordneter der 1. Badischen Kammer wurde; von 1878 - 1881 war er auch Reichstagsabgeordneter und von 1883 - 1890 Badischer Gesandter in Berlin.

1890 wurde in Berlin Bismarck als Reichskanzler und Preußischer Ministerpräsident von Kaiser Wilhelm II. entlassen, der immer stärker die Regierungsgeschäfte selbst bestimmen wollte.

1890 - 1897 war Marschall von Bieberstein als Reichsstaatssekretär Leiter des Auswärtigen Amtes (das entspricht in etwa dem heutigen Außenministerium) unter dem Bismarck-Nachfolger Caprivi. Er blieb auch noch einige Zeit Reichsstaatssekretär unter dem neuen Reichskanzler Chlodwig Fürst von Hohenlohe-Schillingsfürst (seit 1894). - Marschall von Bieberstein unterstützte Caprivis ausgleichende Politik durch Handelsverträge und suchte den Ausgleich mit Großbritannien.

1897 wurde Marschall von Bieberstein (für Kaiser Wilhelm II. "der Süddeutsche, der Badener, mit dem ich mich nicht recht verstehe") zusammen mit 2 weiteren Ministern auf Betreiben Kaiser Wilhelms II. entlassen. Er wurde nicht gerade in die Wüste geschickt aber doch nach Konstantinopel, wo er seit 1897 deutscher Botschafter im Osmanischen Reich war. Die traditionell guten Beziehungen zwischen dem deutschen Reich und der Türkei hat er von dieser Position aus weiter verbessert.



Marschall von Bieberstein, Karl Wilhelm Freiherr, Politiker (badischer Innenminister). - * 21.12.1763 in Stuttgart, + 11.8.1817 in Karlsruhe.

Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein, Absolvent der Hohen Karlsschule in Stuttgart, wurde 1792 Hof- und Regierungsrat beim Markgrafen Karl Friedrich von Baden in Karlsruhe. Nach der Erhebung Badens zum Großherzogtum leitete er ab 1806 das Departement des Inneren ("Innenminister") mit zweimaliger Unterbrechung. In dieser Zeit engagierte er sich für eine neue badische Verfassung, die dann allerdings nach einigen Veränderungen erst 1818 verabschiedet wurde.

1813 wurde er Gesandter Badens auf dem Wiener Kongreß (wo er wieder stark mit Verfassungsfragen beschäftigt war). Nach dem Ende des Wiener Kongresses wurde Freiherr Marschall von Bieberstein badischer Gesandter in Stuttgart.



Martin, Karl Heinz, Theater- und Filmregisseur. - * 6.5.1888 in Freiburg, + 13.1.1948 in Berlin.

Karl-Heinz Martin war zur Zeit der Weimarer Republik Regisseur am Deutschen Theater in Berlin und an der Berliner Volksbühne. Nach 1933 führte Martin, der dem Nationalsozialismus gewogen war, Regie in 13 Filmen.



Martini, Fritz, Literaturhistoriker. - * 5.9.1909 in Magdeburg, + 5.7.1991 in Stuttgart.

Fritz Martini, dessen "Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart" (zuerst erschienen 1949) lange Zeit als Standardwerk galt, war seit 1943 Professor für Ästhetik und Literaturwissenschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart. Auch er stand lange Zeit dem Nationalsozialismus nahe; bereits 1933 wurde er Parteimitglied der NSDAP.



Marx, Karl, Komponist. - * 12.11.1897 in München, + 8.5.1985 in Stuttgart. - 

Marx, Schüler von Carl Orff und Vertreter der musikalischen Jugendbewegung, war von 1946 - 1966 Prof. an der Musikhochschule Stuttgart.



Mästlin, Michael, Astronom und Mathematiker. - * 30.9.1550 in Göppingen, + 20.10.1631 in Tübingen.
Michael Mästlin gilt als einer der Wegbereiter des kopernikanischen Weltbildes. Er war Professor für Mathematik und Astronomie in Tübingen und Lehrer von J. Kepler und W Schickardt. -
Mästlin studiert zunächst ab 1569 im Tübingen Stift Theologie, beschäftigt sich daneben schon, angeregt durch Philipp Apian, mit Astronomie. 1576 arbeitet er für einige Jahre als Pfarrer in Backnang.

Kalender1580 wird Mästlin als Professor für Mathematik an die Universität Heidelberg berufen. Dort bekommt er den Auftrag, ein Gutachten zur Gregorianischen Kalenderreform, die 1582 vom radikal katholischen, gegenreformatorischen Papst Gregor XIII. verordnet wurde, zu erstellen. Mästlin lehnt in dem Gutachten den Gregorianischen Kalender total ab; - wohl mehr aus konfessionellen und politischen als aus astronomischen Gründen. Sein Gutachten hat mit dazu geführt, daß der Gregorianische Kalender in den protestantischen und orthodoxen Ländern erst ab 1700 übernommen wurde.

[Bild (Briefmarke BRD, 1982): 400 Jahre Gregorianischer Kalender; Abbildung aus der Erläuterung des Gregorianischen Kalenders durch J.Rasch (1586)]
[Entwurf der Briefmarke: Elisabeth Janota-Bzowski]

1584 wird Mästlin Professor für Mathematik und Astronomie in Tübingen. Schon seit seiner ersten astronomischen Beobachtung und Veröffentlichung 1578 tendiert er zum heliozentrischen Weltbild des Kopernikus und vertritt dies auch bis zu seinem Tod 1631. Mästlin wird für J. Kepler und W. Schickardt wichtigster astronomischer Lehrer. 
Als Mästlin 1631 stirbt, wird W. Schickardt sein Nachfolger auf dem Astronomie-Lehrstuhl in Tübingen.

- Weitere Web-Informationen zu M. Mästlin:
http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pm/pm363.html


Mauch, Karl, Afrikaforscher. - * 7.5.1837 in Stetten / Kernen i.R., + 4.4.1875 in Stuttgart (Grab auf dem Prag-Friedhof). - 

Mauch, der zunächst Lehrer war, durchquerte ab 1865 vor allem Südostafrika; er entdeckte ergiebige Goldfelder, kartierte Transvaal und erforschte und deutete als erster die Ruinenstädte der Königsresidenz von Simbabwe. Berichte erschienen als "Reisen ins Innere von Süd-Afrika 1865 - 1872".
1873 kehrte Mauch nach Württemberg zurück, wo er über seine Entdeckungen sogar vor König Karl berichten konnte. Die rechte Anerkennung für seine Entdeckungen und Forschungen fand der Autodidakt Mauch aber Zeit seines Lebens in Deutschland nicht.

Er machte sich 1874 noch einmal zu einer Forschungsreise auf, diesmal nach Mittelamerika, die er aber vorzeitig abbrach.
Das letzte Lebensjahr verbrachte Mauch als Betriebsleiter einer Zementfabrik in Blaubeuren. In Blaubeuren stürzte er unter ungeklärten Umständen aus dem Fenster seiner Wohnung. Er starb mit 38 Jahren in einem Krankenhaus in Stuttgart.

Literaturhinweis
A.Bräuning/H.-H.Schüßler: Karl Mauch und die Entdeckung der Ruinen von Groß-Zimbabwe. In: Schwäbische Heimat 3/2006, S. 294 - 301

Weitere Web-Informationen zu Karl Mauch: http://www.astronomie.de/bibliothek/artikel/reiseberichte/sofie-in-zimbabwe/


Mauer, Gemeinde bei Heidelberg im Rhein-Neckar-Kreis (PLZ 69256), mit 3.942 Einwohnern (6/2008).
.
Mauer ist der Fundort des Heidelberger Unterkiefers (gefunden 1907). Der "homo heidelbergensis" soll etwa 500 000 Jahre alt sein.


MaulbertschMaulbertsch, Franz Anton, Barockmaler.  - * 8.6.1724 in Langenargen am Bodensee (damals Vorderösterreich), + 8.8.1796 in Wien. - 
Maulbertsch (auch: Maulpertsch) war einer der bedeutendsten Freskenmaler der späten Barockzeit. 

[Bild (Marke Österreich, 1974): 250. Geburtstag von Franz Anton Maulbertsch; Maulbertsch: "Selbstportrait", um 1760]

Maulbertsch hat Deckenfresken in Kirchen, Schlössern und Bibliotheken an 59 verschiedenen Orten in Österreich, Böhmen, Mähren und Ungarn geschaffen von denen 2 Ausschnitte auf Marken aus Österreich wiedergegeben sind:
.Maulpertsch

[Bilder (Marken Österreich, 1968): Fresken von Franz Anton Maulpertsch: links Allegorie der Zeit und des Lichts, Deckenfresko im Prunksaal des Schlosses Halbthurn; rechts Aufnahme Mariens in den Himmel, Fresko aus der Maria-Treu-Kirche in Wien]

Melanchthon 2Melanchthon, Philipp, Reformator und Humanist. - * 16.2.1497 in Bretten, + 19.4.1560 in Wittenberg. –

Melanchthon war der wohl wichtigste Mitarbeiter des Reformators Martin Luther. Wegen seiner pädagogischen Aktivitäten, seiner Verdienste um die Gestaltung der Schulen und Hochschulen wurde er nach seinem Tod oft mit dem Ehrentitel "Praeceptor (= Lehrer) Germaniae" genannt.

[Bild (Briefmarken BRD, 1997): 500. Geburtstag Melanchthons; Portrait von Philipp Melanchthon, mit Bibel und Wappen] [Entwurf der Briefmarke: Peter Steiner]

Zur Biographie:

Philipp Schwarzerdt wurde 1497 in Bretten geboren. Nach dem Tod des Vaters siedelte er 1508 nach Pforzheim über wo er die Lateinschule besuchte, gefördert durch seinen Großonkel, den Humanisten Johannes Reuchlin. Reuchlin gräzisierte auch seinen Namen: aus "Schwarzerdt" wurde 1509 "Melanchthon".
1511 wurde Melanchthon in Heidelberg zum Baccalaureus artium promoviert, 1514 in Tübingen zum Magister artium. Schon ab 1514 war er Lehrer für alte Sprachen in 
Tübingen. Auch in dieser Zeit entwickelte sich Melanchthon immer mehr zum Humanisten.

1518 wurde Melanchthon auf Empfehlung seines Großonkels J. Reuchlin zum Professor für Griechisch an die Universität Wittenberg berufen wo er bis zu seinem Tod blieb. Damit war und blieb er in der Nähe Martin Luthers von dessen reformatorischen Theologie er schon 1519 überzeugt wurde.

In den folgenden Jahren war Melanchthon der wohl engste und wichtigste Mitarbeiter Luthers bei der Entfaltung und Formulierung der reformatorischen Konfession.

[Bild (Briefmarke DDR, 1971): Albrecht Dürer: Portrait Philipp Melanchthons, 1524]
[Entwurf der Briefmarke: Horst Naumann]

Das Verhältnis von Luther und Melanchthon war dabei - bei aller Freundschaft und grundsätzlicher Übereinstimmung in den grundlegenden theologischen Fragen - nicht ohne Spannungen und unterschiedliche Akzentuierungen. Luther hat Melanchthon einmal als "Bruder Leisetritt" bezeichnet, der so leise auftritt, wie er, Luther, es nicht könnte. Melanchthon wollte vermitteln und verbinden: Er wollte die neue Lehre in der Kontinuität mit der alten Kirche halten, wenn möglich keine Trennung von der katholischen Kirche. Er wollte auch in den strittigen Punkten zwischen den Reformatoren vermitteln. Und er wollte den neuen Glauben mit dem Humanismus verbinden, zu einem christlichen Humanismus.

Einige wichtige Werke Melanchthons:

1521 veröffentlichte Melanchthon mit den "Loci Communes rerum theologicarum" die erste systematische Darstellung der reformatorischen Theologie.

1519ff begleitete Melanchthon Luther bei den großen Streitgesprächen (z.B. bei der Leipziger Disputation mit Eck) und bei den Religionsgesprächen zur Klärung der theologischen Streitfragen unter den Reformatoren etwa beim Verständnis des Abendmahls (z.B. bei den Marburger Religionsgesprächen 1529).

1527 veröffentlichte Melanchthon die für den Aufbau evangelischer Landeskirchen und die Organisation des evangelischen Schul- und Hochschulwesens wichtige Schrift "Unterricht der Visitatoren, an die Pfarrherren im Kurfürstentum Sachsen".

1530 formulierte er das "Augsburger Bekenntnis", die "Confessio Augustana", eine der bis heute wichtigsten reformatorischen Bekenntnissschriften. (Für den Augsburger Reichstag 1530 einigten sich die meisten protestantischen Länder auf ein Bekenntnis ihres Glaubens. Dieses Bekenntnis wurde auf dem Reichstag auch Kaiser Karl V. vorgetragen, in der - vergeblichen- Hoffnung auf Anerkennung des protestantischen Glaubens im Reich. Luther konnte am Augsburger Reichstag nicht teilnehmen, da er seit 1521, seit dem Reichstag zu Worms, gebannt war. So hat Melanchthon das Augsburger Bekenntnis nach Absprachen weitgehend formuliert.)

[Bild (Briefmarke BRD, 1980): 450 Jahre Confessio Augustana (= Augsburger Bekenntnis der Protestanten). Die Abbildung zeigt die Verlesung des Bekenntnisses vor Kaiser Karl V. durch sächsische Kanzler auf dem Reichstag zu Augsburg 1530] [Entwurf der Briefmarke: Heinz Schillinger]

1546, beim Tod Luthers, war Melanchthon für einige Jahre der - allerdings nicht unumstrittene - Führer der lutherischen Protestanten.
Durch seine vielen lehrhaften und bekenntnishaften späteren Werke bereitete er auch den Weg für die lutherische Orthodoxie des 16. und 17. Jahrhunderts.

- Weitere Web-Informationen:
http://www.melanchthon.de



Menzel, Wolfgang, Literaturhistoriker und Literaturkritiker. - * 21.6.1798 in Waldenburg (Schlesien), + 23.4.1873 in Stuttgart (Grab auf dem Hoppenlaufrioedhof). - 

Menzel, der gelegentlich als "Großinquisitor der deutschen Literatur" bezeichnet wurde, hatte eine einflussreiche Position: von 1815 bis 1849 war er Herausgeber des Literaturblatts von Cottas "Morgenblatt". Seit 1825 lebte er in Stuttgart. 
Menzel hat in seiner politischen Einstellung erhebliche Wandlungen durchgemacht: zunächst mit einer gemäßigt liberalen Position entwickelte er sich immer mehr zu reaktionär konservativen Positionen.
Er war als Literaturkritiker ein scharfer Kritiker Goethes und der Goethe- Nachfolger; er kritisierte den französischen Einfluss auf die deutsche Literatur; vor allem kritisierte er die Literaten des Jungen Deutschland (Heine u.a.) wegen ihrer politischen Literatur. Seine Kritik am Jungen Deutschland veranlasste das Verbot und die Verfolgung von Heine und Co. durch den Deutschen Bund.



Menzenschwand im Schwarzwald, Teilort von Sankt Blasien (PLZ: 79837) im Landkreis Waldshut.

1805 * F. X. Winterhalter (Maler)  in Menzenschwand geboren



MercedesMercedes, Automarke von Daimler seit 1900. - Der Name geht zurück auf Emil Jellinek, einen Wiener Geschäftsmann, der das Auto in Cannstatt in Auftrag gegeben und auf den Namen seiner Tochter Mercedes getauft hatte.-

[Bild (Briefmarke BRD, 1982): Mercedes- Tourenwagen von 1924]
[Entwurf der Briefmarke: Heinz Schillinger]

Eine hervorragende Übersicht über die vielen Mecedes-Modelle gibt es im Daimler-Benz-Museum in Stuttgart- Untertürkheim.)



MergenthalerMergenthaler, Ottmar, Mechaniker. - * 11.5.1854 in Hachtel, + 28.10.1899 in Baltimore (USA). – 
Mergenthaler wanderte 1872 nach USA aus; er erfand 1884 in Baltimore / USA die Zeilensetzmaschine / Linotype.

[Bild (Briefmarke Berlin, 1954): 100. Geburtstag Mergenthalers; Portrait Ottmar Mergenthalers, Zeilensetzmaschine]
[Entwurf der Briefmarke: H. Zapf]



Mergentheim, Bad Mergentheim (PLZ: 97980), Stadt im Main-Tauber-Kreis, mit 22.523 Einwohnern (6/2008).

Mergentheim, Stadt seit 1340, war 1526 – 1809 Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens. Das ehemalige Deutschordensschloss lliegt am Rand der Altstadt von Mergentheim. - 
In Mergentheim beginnt die schwäbische Dichterstrasse, die bis zum Bodensee führt.

1844 – 1851: Eduard Mörike in Mergentheim
1872 * Hans Ehrler in Mergentheim geboren

1925 + Conrad von Hötzendorf in Mergentheim gestorben

- Weitere Web-Informationen zu Mergentheim: http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/mh/mhth.php



Mesmer, Franz Anton, Arzt und Theologe. – * 23.5.1743 in Iznang am Bodensee, + 5.3.1815 in Meersburg. - Mesmer studierte nach theologischen und philosophischn Studien Medizin in Wien. Nach seiner Promotion in Wien 1766 praktizierte er mit "magnetischen Curen" und entwickelte die nach ihm benannte Behandlungsmethode des Mesmerismus mit "Magnetismus animalis". Seine Heilerfolge in Wien und - seit 1778 - in Paris machten ihn zu einem der berühmtesten Ärzte seiner Zeit, - bis die damalige Schulmedizin ihn zum Scharlatan und Betrüger stempelte: 1785 kam eine französische Untersuchungskommission aus Medizinern und Wissenschaftlern zu dem Schluss, dass Memers Methode unwissenschaftlich sei.
Nach der Französischen Revolution von 1789ff zog Mesmer durch verschiedene Länder bis er 1814 wieder an den Bodensee kam, wo er 1815 in Meersburg starb. -

Mesmer gilt heute für manche als Parapsychologe und Esoteriker; für manche Mediziner ist er ein wichtiger Vorläufer der Hypnosetherapie und auch der Gruppentherapie.



Messelhausen, Teilort von Lauda- Königshofen (PLZ: 97922) im Main-Tauber-Kreis.

1947 + Philipp Lenard (Physiker) in Messelhausen gestorben



Meßkirch (PLZ: 88605), Stadt im Landkreis Sigmaringen, mit 8.436 Einwohnern (6/2008).

In Messkirch beginnt 2013 ein auf 40 Jahre angelegtes großartiges Projekt: der Nachbau einer Karolingischen Klosterstadt nach dem St. Galler Klosterplan, und zwar mit den bau- handwerklichen Mitteln des 9. Jahrhunderts.
- Weitere Web-Informationen zum Campus Galli - der karolingischen Klosterstadt unter
http://www.campus-galli.de

1780 * Konradin Kreutzer (Komponist)in Meßkirch geboren
1889 * Martin Heidegger (Philosoph) in Meßkirch geboren



Metzger, Wolfgang, Psychologe. – 22.7.1899 in Heidelberg, + 20.12.1979 in Bebenhausen.


Metzingen (PLZ: 72555), Stadt im Landkreis Reutlingen, mit 21.957 Einwohnern (6/2008)..
:
1799 *  F.C. Schönbein (Maler) in Metzingen geboren

1897 * Hans Speidel (Offizier) in Metzingen geboren

- Weitere Web-Informationen: http://www.metzingen.de



Meyer, Julius Lothar, Arzt, Physiker und Chemiker. - * 19.8.1830 in Varel bei Oldenburg, + 11.4.1895 in Tübingen.

J.L.Meyer ist vor allem bekannt geworden als Mitbegründer der Periodisierung der chemischen Elemente, die er 1870 veröffentlichte. (Er entwickelte die Periodisierung zur gleichen Zeit wie D. Mendelejew und unabhängig von ihm; da Meyer aber seine Periodisierung etwas später im Druck veröffentlichte als Mendelejew wird häufig zu Unrecht nur Mendelejew als Begründer der Periodisierung der Elemente genannt.)

Zur Biographie:

J.L.Meyer studierte zunächst Medizin, danach Physik, dann wandte er sich der Chemie zu. 1866 wurde Meyer Professor an der Forstakademie in Eberswalde. 
Ab 1868 war Meyer Professor für Chemie am Polytechnikum in Karlsruhe; in dieser Zeit veröffentlichte er neben Lehrbüchern der Chemie sein Werk zur Periodisierung der chemischen Elemente: "Die Natur der chemischen elemente als Funktion ihrer Atomgewichte" (1870).
1876 übernahm J.L.Meyer einen Lehrstuhl für Chemie an der Universität Tübingen. In Tübingen ist Meyer 1895 gestorben.

- Weitere Web-Informationen:
http://www.chemie.uni-oldenburg.de/didaktik/download/Julius_Lothar_Meyer.pdf



Meyer,Viktor, Chemiker. – 8.9.1848 in Berlin, + 8.8.1897 in Heidelberg.


Mimmenhausen: Teilort von Salem (PLZ: 88682) im Bodenseekreis.

1770 + J. A. Feuchtmayer in Mimmenhausen gestorben.



Möhler, Johann Adam, katholischer Theologe. - * 6.5.1796 in Igersheim bei Mergentheim, + 12.4.1838 in München.


Mollison, Theodor, Anthropologe. – 31.1.1874 in Stuttgart, + 1.3.1952 in München.

Mollison befasste sich vor allem mit der nationalsozialistischen Rassenlehre: Ab 1933 war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie". Und ebenfalls ab 1933 war er Vorsitzender der Münchner "Gesellschaft für Rassenhygiene".



Mombert, Alfred, Dichter. - * 6.2.1872 in Karlsruhe, + 8.4.1942 in Winterthur.

Alfred Mombert war ein frühexpressionistischer Hymniker. Vom Studium her Jurist lebte er seit 1906 als freier Schriftsteller in Heidelberg.
Über sein Leben und Sterben zur Zeit des Nationalsozialismus schreibt Klee in seinem "Kulturlexikon zum Dritten Reich":
"Obwohl Jude, am 22.3.1933 Unterzeichnung einer Loyalitätserklärung der Sektion Dichtung (der Preußischen Akademie der Künste) pro NS-Regime, dennoch 1935 Ausschluss. - 1940 mit 65000 badischen Juden verhaftet und im Lager Gurs in den Pyrenäen interniert. Bereits todkrank wird er von einem Schweizer Industriellen herausgekauft." Bald darauf stirbt Mombert in Winterthur.



MontbéliardMömpelgard,
Montbéliard: Stadt und Grafschaft in Burgund/ Frankreich. - Durch die Heirat Graf Eberhard IV. von Wirtemberg mit Henriette von Mömpelgard 1407 kam die Grafschaft Mömpelgard zu Wirtemberg. Sie blieb Teil Wirtembergs bis 1793 und war Sitz nachgeborener Söhne der Wirtemberger und manchmal auch Zufluchtsort.

[Bild (Marke Frankreich, 1993): Montbéliard /Doubs: Schloß der Herzöge von Wirtemberg und lutherische Kirche St. Martin in Mömpelgard]



MörikeMörike, Eduard, Dichter, Pfarrer. - * 8.9.1804 in Ludwigsburg, + 4.6.1875 in Stuttgart. - 

[Bild (Briefmarke BRD, 1975): 100. Todestag von E. Mörike; Scherenschnitt mit Portrait Eduard Mörikes, Unterschrift Mörikes, Turmhahn aus Cleversulzbach,, Tintenfass]
[Entwurf der Briefmarke: Jacki]

Mörike war nach seiner Schulzeit in Ludwigsburg und Stuttgart Seminarist im Seminar in Urach (1818 - 1822), er studierte Theologie im TübingerStift (1822 - 1826), arbeitete danach als Vikar und Pfarrverweser an vielen Orten in Alt- und Neu- Württemberg (in Oberboihingen, Pflummern bei Riedlingen, Plattenhardt auf den Fildern, Owen, Eltingen bei Leonberg, Ochsenwang, Weilheim, Ötlingen). 1834 – 1843 erhielt Mörike seine erste (und letzte) Pfarrstelle in Cleversulzbach; 1843 ließ er sich auf eigenen Wunsch aus Gesundheitsgründen pensionieren. 1844 – 1851 lebte er in Mergentheim, 1851 – 1866 als Literaturlehrer am Katharinenstift in Stuttgart, ab 1867 in Lorch und seit 1868 wieder in Stuttgart.

Am bekanntesten ist Mörike als Lyriker geworden. Von Heinrich Heine einmal ironisch als "Veigeles- Poesie" bezeichnet hat Mörike viele inzwischen weltberühmte Gedichte geschrieben, deren Poesie und Musikalität in den vielen Mörike-Vertonungen von R. Schumann, H.Wolf und H. Distler besonders erfahrbar ist. Einige Gedichttitel:: "Er ist's" (Frühling läßt sein blaues Band...); "Gebet" (Herr schicke was du willt...); "Im Frühling" (Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel...); "September-Morgen" (Im Nebel ruhet noch die Welt..); "Um Mitternacht" (Gelassen stieg die Nacht ans Land...); "Verborgenheit" (Laß, o Welt, o laß mich sein...); "Der Feuerreiter" (Sehet ihr am Fensterlein dort die rote Mütze wieder...); "Der alte Turmhahn. Idylle" (Zu Cleversulzbach im Unterland 113 Jahr ich stand...).

Von den Märchen und Novellen Mörikes sind vor allem drei bekannter geworden: "Das Stuttgarter Hutzelmännlein" (mit der "Historie von der schönen Lau"); "Maler Nolten", ein umfangreicher Bildungs- und Künstlerroman in zwei Teilen; und die Novelle "Mozart auf der Reise nach Prag".

Mörike, der viel Kontakte zu den Dichtern der Schwäbischen Schule hatte, wird literaturgeschichtlich gelegentlich als typischer Vertreter des Biedermeier gesehen, meist aber als Vertreter der Spätromantik auf dem Weg zum Realismus des 19. Jahrhunderts.



Beigabe:  Gedichte von Eduard Mörike:

Zum Neuen Jahr
Kirchengesang

Wie heimlicher Weise
Ein Engelein leise
Mit rosigen Füßen
Die Erde betritt,
So nahte der Morgen,
Jauchzt ihm, ihr Frommen,
Ein heilig Willkommen,
Ein heilig Willkommen!
Herz, jauchze du mit!

In Ihm sei's begonnen,
Der Monde und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du, Vater, du rate!
Lenke du und wende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

 

Denk es, o Seele!

Ein Tännlein grünet wo,
Wer weiß, im Walde,
Ein Rosenstrauch, wer sagt,
In welchem Garten?
Sie sind erlesen schon,
Denk es, o Seele,
Auf deinem Grab zu wurzeln
Und zu wachsen.

Zwei schwarze Rößlein weiden
Auf der Wiese,
Sie kehren heim zur Stadt
In muntern Sprüngen.
Sie werden schrittweis gehn
Mit deiner Leiche; 
Vielleicht, vielleicht noch eh
An ihren Hufen
Das Eisen los wird,
Das ich blitzen sehe!


- Weitere Web-Informationen zu Eduard Moerike: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/moerike.htm
Maulbronn (PLZ: 75433), Kloster und Stadt im Enzkreis, mit 6.805 Einwohnern (6/2008).

Die Zisterzienserabtei Maulbronn wurde 1147 gegründet; die Abteikirche stammt aus dem 12. – 14. Jhdt. Das Kloster wurde 1919 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
 

Hinweis auf eine hier nicht abgedruckte BRD-Briefmarke von 1998:

Briefmarke zum Kloster Maulbronn
:
Kloster Maulbronn Weltkulturerbe der UNESCO. - Auf der Briefmarke ist ein Überblick über die Klosteranlage von Maulbronn und über die Kirche des Klosters gegeben.
[Entwurf der Briefmarke: Rolf Lederbogen]

Um eine Abbildung der Briefmarke zu sehen: Suchen Sie im Google-Netz o.ä. mit den Worten: Briefmarke Maulbronn.

 Nach der Reformation wurde 1556 Maulbronn zu einer evang. Klosterschule, ab 1806 evang.- theol. Seminar.

Einige VIPs mit besonderen Bezügen zu Maulbronn:

1586 - 1588: Johannes Kepler Seminarist in Maulbronn

1776 - 1778: Karl-Friedrich Reinhard Schüler in Maulbronn
1786 - 1788: Friedrich Hölderlin Schüler in Maulbronn
1795 – 1797: Justinus Kerner Schüler in Maulbronn

1809 + Karoline Schelling in Maulbronn gestorben
1823 - 1827: Gustav Werner Seminarist in Maulbronn
1827 - 1831: Hermann Kurz im Seminar in Maulbronn
1827 - 1831: Eduard Zeller Seminarist in Maulbronn
1831 – 1833: Friedrich Theodor Vischer Repetent in M.
1831 – 1833: Georg Herwegh Seminarist in Maulbronn
1843 - 1847: D. F. Weinland im Seminar Maulbronn
1843 - 1847: Ferdinand Hochstetter Seminarist in Maulbronn

1891 - 1892: Hermann Hesse Seminarist in Maulbronn
1898 - 1913: Eberhard Nestle Professor und Ephorus in M.

- Weitere Web-Informationen zu Maulbronn:
http://www.maulbronn.de
http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/ml/mlth.php



Maulburg: Gemeinde im Landkreis Lörrach in Südbaden (PLZ: 79689) mit 4.065 Einwohnern (6/2008).

1879 * Hermann Burte (Schriftsteller) in Maulburg geboren



Mauser, Paul von, Waffenkonstrukteur. - * 27.6.1838 in Oberndorf am Neckar, + 28.5.1914 in Oberndorf. – 

Mauser konstruierte 1871 mit seinem Bruder Wilhelm das Mauser- Gewehr und gründete 1872 die Mauser- Werke.



Mauser-Werke AG, 1872 in Oberndorf als Waffen- Firma von den Gebr. Mauser gegründet. Nach 1945 wurde das Werk liquidiert. 1954 Hersteller von Präzisions- Meßzeug.


Mauthner, Fritz, Schriftsteller und Philosoph. - * 22.11.1849 in Horitz (Böhmen), + 29.6.1923 in Meersburg.

- Weitere Web-Informationen:
http://gutenberg.spiegel.de/autoren/mauthner.htm



Maximilian von Baden, Prinz Max von Baden. - *10.7.1867 in Karlsruhe, + 6.11.1929 in Konstanz. – 

Max von Baden war seit 1907 badischer Thronfolger. Am 3.10.1918 wurde er zum Reichskanzler des Deutschen Reiches ernannt, der die Waffenstillstandsverhandlungen einleitete. Er verkündigte die Abdankung Kaiser Wilhelms II. am 9.9.1918 und übertrug F. Ebert das Reichskanzleramt. –
Max von Baden gründete 1920 mit Kurt Hahn die Internatsschule Schloß Salem.



Maximilian IV., Joseph, Kurfürst und König von Bayern. - * 27.5.1756 in Schwetzingen, + 13.10.1825 in Nymphenburg (München). – 

Maximilian erhielt 1805 von Napoleon die Königswürde. Das Königreich Bayern wurde, wie Württemberg, um viele fränkische und schwäbische Gebiete vergrößert.



Maybach, Wilhelm, Ingenieur. - * 9.2.1846 in Heilbronn, +29.12.1929 in Cannstatt. – 

Daimler-MaybachMaybach gründete 1883 mit G. Daimler die Motorenwerkstatt in Cannstatt. Er war maßgeblich an der Entwicklung des Autos in Cannstatt beteiligt. Zu den ersten gemeinsamen Projekten gehörte das Daimler-Maybach- Motorrad von 1885.

[Bild (Briefmarke BRD 1983): Daimler- Maybach, Motorrad, von 1885]
[Entwurf der Briefmarke: Schillinger]

1909 gründete Maybach zusammen mit Zeppelin die Maybach- Motorenbau- AG in Friedrichshafen.

- Weitere Web-Informationen:

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MaybachWilhelm


Helene MayerMayer, Helene, Fecht- Weltmeisterin. - * 1910 in Offenbach, + 1953 in Heidelberg. (Grab in München).

Helene Mayer war eine herausragende Fechterin - und "Halbjüdin". Sie wurde, nachdem die USA und andere Länder androhten, die Olympiade 1936 in Berlin auch wegen der nationalsozialistischen Politik gegenüber den Juden zu boykottieren, als "Alibi-Jüdin" von den Nazis als deutsche Teilnehmerin zu den Spielen 1936 zugelassen, was die Boykottdrohung der Amerikaner beseitigte. Helene Mayer erreichte bei den Olympischen Spielen in Berlin dann im Fechten eine Silbermedaille. (Dass sie bei der Siegerehrung auf dem Podest mit dem "Deutschen Gruß" gegrüßt hat irritierte manche ihrer Anhänger.)
Bald nach der Olympiade ging Helene Mayer nach den USA. Nach dem Krieg kehrte sie wieder nach Deutschland zurück und lebte mit ihrer Familie in Heidelberg.

[Bild (Briefmarke BRD, 1968) : Helene Mayer, Fecht- Weltmeisterin, Olympiateilnehmerin 1936]
[Entwurf der Briefmarke: Karl Oskar Blase]



Mayer, Julius Robert von (geadelt seit 1867), Arzt und Physiker. - * 25.11.1814 in Heilbronn, + 20.3.1878 in Heilbronn. –

Julius Robert Mayer, der berühmteste Bürger der Stadt Heilbronn, entdeckte um 1840 das "Gesetz von der Erhaltung der Energie", das eine Revolution in einigen Bereichen der Physik bedeutete.

J.R.Mayer studierte zunächst in Tübingen Medizin. Eine Zäsur in seiner Biographie brachte ein liberales politisches Engagement im Geiste des Vormärz in Tübingen: mit studentischen Freunden gründete er 1836 ein studentisches Corps, was in jener Zeit der "Demagogenverfolgung" streng verboten war. Er wurde dafür für 1 Jahr von der Universität verwiesen. Schließlich konnte er 1838 nach einer Begnadigung 1838 doch noch seine Doktor-Promotion abschließen.

Mayer fuhr dann 1840 zunächst als Schiffsarzt auf einem Handelsschiff nach Ostindien. Auf dieser Reise begannen wohl Mayers Naturbeobachtungen vor allem über die Verwandlung von Bewegungsenergie in Wärmeenergie, die ihn zu seiner Theorie der Erhaltung der Energie und zu ihrer Verwandlung in verschiedene Zustände führte. 1842 (Mayer hatte sich inzwischen als praktizierender Arzt in Heilbronn niedergelassen) schrieb Mayer einen Aufsatz "Bemerkungen über die Kräfte der unbelebten Natur", das allerdings kaum Beachtung fand, ebenso wie sein 1845 geschriebenes Hauptwerk: "Die organische Bewegung in ihrem Zusammenhang mit dem Stoffwechsel", in dem er das Gesetz von der Erhaltung der Energie entfaltet.

Die Reaktionen der Fachwelt waren dramatisch: Von einigen wurde seine Theorie als völlig unwissenschaftlich abgetan, von anderen wurde just diese Theorie als neue eigene Erkenntnis, ohne Angabe Mayers, ausgegeben. Der Prioritätsstreit zog sich noch einige Jahre hin, als z.B. die Physiker Joule und auch Helmholtz die Priorität für die Entdeckung des Energiesatzes für sich beanspruchten.

Für Mayer führten diese Auseinandersetzungen und die Kränkung durch die fehlende Anerkennung zu einer schweren Lebenskrise, 1951 zu einem Suizidversuch, und zu einem längeren Aufenthalt in einer Heilanstalt.

Die endgültige Anerkennung Mayers erfolgte seit 1862, nachdem der englische Physiker John Tyndall in einem berühmt gewordenen Vortrag in London die Theorie Mayers noch einmal bestätigte und auch die Prioritätsdiskussion zugunsten Mayers abschloss. Zu den vielen Ehrungen der nächsten Jahre gehört auch die Verleihung des Adelstitels 1967 durch den König von Württemberg: Julius Robert von Mayer.

- Weitere Web-Informationen zu J.R. Mayer:
http://www.sternwarte.org/r_m.htm



Mayer, Otto, Verwaltungsjurist. - * 29.3.1846 in Fürth, + 8.8.1924 in Heidelberg.


Stein/MayerMayer, Rupert, Jesuitenpater (Gegner des Nationalsozialismus). – * 23.1.1876 in Stuttgart, + 1.11.1945 in München. 

[Bild (Briefmarke BRD, 1988): Seligsprechung von Edith  Stein und Rupert Mayer 1988; Portraits von E. Stein und R. Mayer]
[Entwurf der Briefmarke: Fackelmann]



Tobias MayerMayer, Tobias, Mathematiker, Kartograph und Astronom. - * 17.2.1723 in Marbach, + 26.2.1762 in Göttingen.

Von Leonhard Euler ist das Wort über Tobias Mayer überliefert: Er ist "zweifellos der größte Astronom in Europa". Das ist besonders erstaunlich wenn man die Herkunft und die Biographie T. Mayers  bedenkt, der nie eine fertige Schulausbildung oder gar eine Universitätsausbildung hatte:

[Bild (Foto M. Ebener): Portrait von Tobias Mayer, abgebildet auf einem Plakat zu den Gedenkveranstaltungen zum 250. Todestag von Tobias Mayer im Jahr 2012]

Mayers GeburtshausTobias Mayer wurde 1723 in Marbach am Neckar geboren. An seinem Geburtshaus befindet sich heute eine Tafel mit den wichtigsten Daten:

Geburtshaus / Tobias Mayer's /
des berühmten Astronomen /
geboren den 17. Febr. 1723 hier /
gestorben am 20. Febr. 1762 zu Göttingen /
Tobias Mayerals Prof. ord. oec. et math.

[Bild (Foto M. Ebener): Geburtshaus von Tobias Mayer in Marbach am Neckar.
Auf dem Bild darunter ist die Tafel wiedergegeben, die am Geburtshaus angebracht ist.]

Mit seinen Eltern zog er schon bald in die Reichsstadt Esslingen, wo er nach dem frühen Tod seiner Eltern als Waise, zeitweise im Waisenhaus, aufwuchs, teilweise unterstützt von einem städtischen Stipendium. Schon früh zeigten sich seine großen Fähigkeiten in Mathematik und Kartographie: Mit 16 Jahren zeichnete er einen genauen Stadtplan der Stadt Esslingen, mit 18 Jahren schrieb er ein "Lehrbuch für Mathematik und Geometrie".

1744 ging Mayer für 2 Jahre nach Augsburg, wo er seine kartographischen Kenntnisse vertiefte. Das war die Voraussetzung für die nächste besonders produktive Phase seines Lebens:
1746 - 1751 war Mayer wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einem der bedeutendsten kartographischen Verlage der Zeit, dem Verlag Homann in Nürnberg. Hier stellte Mayer über 30 Landkarten von fast allen Ländern der Erde her, alle bestechend in ihrer Präzision. Und hier entstand auch die genaue Karte des Mondes, die Mayer für die kosmographische Gesellschaft schuf. Auch seine astronomischen Forschungen zur Mondumlaufbahn u.a. beginnen in dieser Zeit.

Besonders beschäftigte Tobias Mayer die genauere Festlegung der Längengrade der Erde und die Entwicklung eines Instruments zur Entfernungsmessung auf See, mit dem ein für die Seefahrt schwieriges navigatorisches Problem gelöst werden konnte.

1751 wurde Tobias Mayer als Professor für Mathematik und Ökonomie an die Universität Göttingen berufen. 1754 übernahm er dazu auch die Leitung des astronomischen Observatoriums in Göttingen.
1762 starb Tobias Mayer, erst 39 Jahre alt, vermutlich an Typhus.

Die Mondkarte von Tobias Mayer und seine Forschungen zur Mondlaufbahn waren noch für viele Jahrzehnte unübertroffen. Als Erinnerung daran erhielt auch ein Mondkrater den offiziellen Namen "Tobias-Mayer-Krater". (Es ist ein Krater von etwa 16 km Durchmesser, gelegen in der Nähe des großen Copernicus-Kraters.)

- Literatur zur kartographischen Arbeit von Tobias Mayer:
Ausstellungskatalog: Der Verlag Homann in Nürnberg 1702 - 1848, Nürnberg 2002

- Weitere Web-Informationen zu Tobias Mayer:
http://www.tobias-mayer-verein.de



Mechow, Karl Benno von, Landwirt und Schriftsteller. - * 24.7.1897 in Bonn, + 11.9.1960 in Emmendingen (Grab auf dem Hauptfriedhof in Freiburg).

Mechow, der am 1. Weltkrieg als Freiwilliger teilgenommen hatte, publizierte nach 1918 einige Werke in denen er den Krieg als heroische Erfahrung beschreibt.
Er studierte dann Landwirtschaft und arbeitete als Landwirt in Brandenburg und Bayern. Seit 1945 lebte er als freier Schriftsteller in Freiburg.
In seinen Romanen wird - außer dem Kriegserleben - vor allem das bäuerliche Landleben beschrieben, so in "Das ländliche Jahr" (1929). Sein erfolgreichster Roman war "Vorsommer" (erschienen 1933).
1934 - 1945 war Mechow Mit-Herausgeber der Kulturzeitschrift "Das innere Reich", einer Zeitschrift mit national-konservativer Tendenz.



Mechthild von der Pfalz. - * 1419 in Heidelberg, + 1482 in Heidelberg., Grab in Güterstein bei Urach (seit 1554 in der Stiftskirche Tübingen). – 

Mechthild war verheiratet mit dem Grafen Ludwig von Württemberg, nach dessen Tod in 2. ehe mit dem österreichischen Erzherzogs Albrecht VI. Sie war Mutter von Eberhard im Barte. An den Universitätsgründungen in Freiburg (1457) und Tübingen (1477) war sie maßgeblich beteiligt. Von 1463 – 1482 hatte sie ihren Witwensitz mit Musenhof im Rottenburger Schloß.



Meckesheim:Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis (PLZ: 74909) mit 5.322 Einwohnern (6/2008).
:
1879 * Karl Bühler (Psychologe) in Meckesheim geboren


Meersburg (PLZ: 88709), Stadt im Bodenseekreis am Bodensee, mit 5.638 Einwohnern (6/2008).

MeersburgDas Alte Schloß Meersburg soll schon im 7. Jhdt. erbaut worden sein (erneuert im 16. Jhdt.). Der Ort Meersburg ist 988 erstmals erwähnt (Stadt 1299).

[Bild (Briefmarke BRD, 1988): 1000 Jahre Meersburg; Ansicht von Meersburg mit Blick auf den Bodensee]
[Entwurf der Briefmarke: Monson-Baumgart]

1526 – 1803 war Meersburg der Sitz der Bischöfe von Konstanz, die wegen der Reformation Konstanz verlassen hatten. – Das Neue Schloß wurde 1740 – 1744 errichtet.

Personenbezüge zu Meersburg:

1400 * Stefan Lochner in Meersburg geboren

1815 + Franz Anton Mesmer in Meersburg gestorben
1838 - 1855: Joseph von Laßberg lebt in Meersburg
1841 – 1848: Annette von Droste-Hülshoff in Meersburg
1848 + Annette von Droste-Hülshoffin Meersburg gest.
1855 + Joseph von Laßberg in Meersburg gestorben

1914 - 1923: Fritz Mauthner  wohnt in Meersburg
1923 + Fritz Mauthner in Meersburg gestorben
1942 + Emil Rudolf Weiß in Meersburg gestorben

- Weitere Web-Informationen zu Meersburg:
http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/me/meth.php



Mehnert, Klaus, Publizist. - * 10.10.1906 in Moskau, + 1984 in Freudenstadt.


Meid, Hans, Maler und Graphiker. - * 3.6.1883 in Pforzheim, + 6.1.1957 in Ludwigsburg.

H. Meid war besonders bedeutend als Buchillustrator, vor allem als Illustrator klassischer Werke. Er gilt als Hauptvertreter impressionistischer Buchillustration, beeinflusst von W.Trübner und M.Slevogt. Daneben schuf er auch Ölbilder und Aquarelle.

1943 wurde die Villa und das Atelier Meids in Berlin von Brandbomben zerstört. 1947 - 1952 übernahm er eine Professur für Graphik u.a. an der Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. In diesen Jahren erhielt Meid durch Vermittlung von Theodor Heuss (damals Kultusminister von Württemberg- Baden) eine Wohnung im Ludwigsburger Schloss. Meid starb 1957 in Ludwigsburg.



Meier, John, Germanist und Volkskundler. - * 14.6.1864 in Bremen, + 3.5.1953 in Freiburg.

Meier, der in Tübingen und Freiburg Germanistik studierte, war besonders an der Volksliederforschung interessiert. !906 gründete er das Schweizerische Volksliedarchiv. 1913 wurde Meier Honorarprofessor für Volkskunde in Freiburg. In Freiburg gründete er 1914 das deutsche Volksliedarchiv. - John Meier war über viele Jahrzehnte (von 1911 - 1949) Vorsitzender des Verbands Deutscher Vereine für Volkskunde.


Meinloh von SevelingenMeinloh von Sevelingen, Minnesänger. - * um 1250 in Söflingen bei Ulm, + um 1290. 

Meinloh von Sevelingen, über dessen Leben nichts Genaueres urkundlich belegt ist, ist wohl der älteste der schwäbischen Minnesänger und mittelhochdeutschen Lyriker. Bekannt ist sein Geburtsort Söflingen /Ulm, bekannt sind auch eine Reihe von Liedern und Gedichten, und Bilder in der Manesseschen und der Weingartner Liederhandschrift.

[Bild (Briefmarke Berlin, 1970): Minnesänger Meinloh von Sevelingen, aus der Weingartner Liederhandschrift]
[Entwurf der Briefmarke: Froitzheim]


Meißenheim bei Lahr (PLZ: 77974), Gemeinde im Ortenaukreis, mit 3.695 Einwohnern (6/2008)..

1813 + Friederike Brion in Meißenheim gestorben

Mosbach (PLZ: 74821), Kreisstadt des Neckar- Odenwald- Kreises, mit 24.966 Einwohnern (6/2008)..

1792 * Wilhelm Stern (Pädagoge) in Mosbach geboren

- Weitere Web-Informationen: http://www.mosbach.de



Moscherosch, Johann Michael, Staatsmann, Satiriker und Pädagoge im Barockzeitalter". - * 7. (oder 5.) 3. 1601 in Willstätt bei Kehl, + 4.4.1669 in Worms. -

Moscherosch war - neben Grimmelshausen - der bedeutendste Schriftsteller der Barockzeit in Südwestdeutschland. Am bekanntesten wurde sein Werk "Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittewald" (1640 und 1643 erschienen, zur Zeit des 30-jährigen Krieges), eine Zeitsatire, in der humorvoll und bitter die Moral- und Kulturzustände kritisiert werden.

- Weitere Web-Informationen zu J.M. Moscherosch:
http://www.ni.schule.de/~pohl/literatur/sadl/barock/moschero.htm



Moser, Johann Jakob, Jurist. - * 18.1.1701 in Stuttgart, + 30.9.1785 in Stuttgart. - 

Moser, "Vater des deutschen Staatsrechts und Begründer des europäischen Völkerrechts", war Pietist und aufrechter Gegner des absolutistischen Herzogs, soweit er das alte Recht außer Kraft setzte. Moser war einige Jahre Professor in Tübingen und in Frankfurt / Oder, viele Jahre lebte er als Privatier und freier Schriftsteller. 1659 - 1764 wurde er von Herzog Karl Eugen auf dem Hohentwiel gefangengehalten.

- Weitere Web-Informationen:
http://www.bautz.de/bbkl/m/moser_j_j.shtml



Moser, Lukas, Maler. – * um 1390 in Ulm, + um 1434. – L. Moser, tätig um 1430 in Weil der Stadt, malte den Magdalenenaltar in Tiefenbronn (1431).


Moser, Werner, schweizer Architekt. - * 16.7.1896 in Karlsruhe.


Moses, Julius, Arzt und Heilpädagoge. - *22.01.1869 in Altdorf (Pfalz), + 12.07.1945 in Tel Aviv. -

Seit 1896 in Mannheim als Praktischer Arzt niedergelassen bekleidete Moses wichtige Ehrenämter mit sozialen Aufgaben, war Armenarzt und Fürsorgearzt, betreute Heimkinder, kümmerte sich um schwer erziehbare Jugendliche und wirkte als Dozent am Fröbelseminar und an der Handelshochschule Mannheim. Als Mitglied der ‚Gesellschaft für Heilpädagogik’ wusste er seinen medizinischen und heilpädagogischen Positionen in Deutschland breite Beachtung zu verschaffen. Moses unterstützte auch maßgeblich Anton Sickinger bei der Etablierung des ‚Mannheimer Schulsystems’. Ferner widmete er sich der israelitischen Krankenunterstützungskasse und wirkte als Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Mannheims. 
Nach 1933 verlor er seine Approbation und wurde zum ‚Krankenbehandler’ degradiert. Unter dem Druck der politischen Verhältnisse emigrierte er mit seiner Familie nach Palästina. 

(Dr. Gerhard Eberle)



Möttlingen: Teilort von Bad Liebenzell (PLZ: 75378) im Landkreis Calw:
:
1842 * Christoph Blumhardt (Pfarrer) in Möttlingen geboren


Muck,Carl, Dirigent. - * 22.10.1859, in Darmstadt, + 4.3.1940 in Stuttgart.

Muck war von 1901 bis 1930 Stamm- Dirigent bei den Bayreuther Festspielen, vor allem Dirigent von Wagners "Parsifal". Auch er war dem Nationalsozialismus zugeneigt was sich auch daran zeigt, dass er 1939 eine besonders hohe NS-Ehrung erhielt: den Adlerschild des Deutschen Reiches.



Mühlacker (PLZ: 75417), Stadt an der Enz im Enzkreis, mit Teilgemeinden Lienzingen, Mühlhausen u.a.. Mühlacker zählte insgesamt 25.848 Einwohner (6/2008)..

1721 + Henri Arnaud (Waldenserführer) in Schönenberg bei M. gestorben.

- Weitere Web-Informationen: http://www.muehlacker.de



Mühlberger, Josef, Dichter. – * 4.3.1903 in Trautenau in Böhmen, + 2.7.1985 in Eislingen.


Müller, Gebhard, Politiker (CDU). - * 17.4.1900 in Füramoos, + 7.8.1990 in Stuttgart. – 

Gebhard Müller war von 1953 – 1958 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, danach Präsident des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe.



Müller,Hermann, Politiker (SPD). - * 18.5.1876 in Mannheim, + 20.3.1931 in Berlin. – 

H. Müller war 1919/1920 Reichsaußenminister, 1920 und 1928 – 1930 Reichskanzler.



Müllheim (Baden), Stadt in Südbaden (PLZ: 79379) im Kreis Breisgau- Hochschwarzwald, mit 18.192 Einwohnern (6/2008)..
Müllheim ist ein Hauptort des Markgräfler Weinbaugebietes.


MultscherMultscher, Hans, Maler. - * um 1400 in Reichenhofen / Allgäu, + 1467 in Ulm. – Multscher, seit 1427 in Ulm nachgewiesen, gilt als einer des Hauptmeister des Realismus im 15. Jahrhundert.
 
 
 
 

 

[Bild (Marke Panama, 1967): Hans Multscher: "Auferstehung Christi"; Teil des Wurzacher Altars, um 1437] 



Mungenast, Ernst Moritz, Dichter. - * 29.11.1898 in Metz (Lothringen), + 3.9.1964 in Stuttgart.

E.M. Mungenast lebte seit 1925 als freier Schriftsteller in Stuttgart. 1946 - 1953 wohnte er noch einmal in seiner Heimatstadt Metz, danach wieder in Stuttgart.
Besonders erfolgreich waren Mungenasts Romane "Der Zauberer Muzot" (1939 erschienen) und "Tanzplatz der Winde" (1957).



Münsingen, Stadt auf der Schwäbischen Alb (PLZ: 72525) im Landkreis Reutlingen, mit Teil- Gemeinde Buttenhausen; und weiteren 11 Teilgemeinden, mit insgesamt 14.573 Einwohnern (6/2008)..

1902 * Max Kommerell in Münsingen geboren.

- Weitere Web-Informationen: http://www.muensingen.de


Münsinger Vertrag von 1482 zur Unteilbarkeit Wirtembergs:

1482 wird in Münsingen der "Münsinger Vertrag" geschlossen der für die Geschichte Württembergs besonders wichtig ist weil er die Wiedervereinigung des damals geteilten Landes und die künftige Unteilbarkeit Wirtembergs festlegte:

Seit 40 Jahren, seit dem Nürtinger Vertrag von 1442, war die Grafschaft Wirtemberg geteilt unter die beiden Brüder Graf Ludwig I. und Ulrich V. in einen Uracher Teil mit Urach als Residenz und einen Stuttgarter Teil. 
Inzwischen regierte im Uracher Teil Graf Eberhard V. (=Eberhard im Barte) und im Stuttgarter Teil sein Vetter Graf Eberhard VI.
Am 14.12.1482 schließen die beiden Vettern unter starker Mitwirkung der Landstände in Münsingen (das damals im Gebiet der Uracher Linie lag) den Münsinger Vertrag. 

Im Münsinger Vertrag wird festgelegt, 
- dass Eberhard VI. gegen eine erhebliche Jahresrente auf seine Herrschaft über den Stuttgarter Teil der Grafschaft verzichtet;
- dass die beiden Teile Wirtembergs wieder vereinigt werden, 
- dass unter Eberhard im Bart Stuttgart die Residenz für ganz Wirtemberg wird;
- dass die Nachfolge als Herrscher über Wirtemberg nach dem Tode Eberhards im Barte (der keine erbberechtigten Kinder hatte) ein Sohn oder Enkel Eberhards VI. antreten sollte.

Der Münsinger Vertrag ist im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufbewahrt. Eine Abbildung der 8 Seiten des Vertrags (und eine "Übersetzung" des Textes) ist erreichbar über die Homepage des Hauptstaatsarchivs Stuttgart:
https://www2.landesarchiv-bw.de (dort Suchen nach "1482 Münsinger Vertrag"). 
 Text des Deckblatts:
"Münsingischer Vertrag zwischen graf Eberhart zu Wirtemberg dem eltern und graf Eberhart dem jungern, als sie ier bayder land und leuth in ain regiment und wesen zusammen geworfen."

(Die Vereinbarungen im Münsinger Vertrag sind eingebettet in eine Reihe weiterer Verträge: Bereits 1473 war im "Uracher Vertrag" festgelegt worden, dass beim Aussterben der einen Linie die andere Linie Nachfolger beider Teil-Reiche wird. - In einem "Stuttgarter Vertrag" von 1485 und in einem "Esslinger Vertrag" von 1492 wird die Unteilbarkeit des Landes endgültig gesichert.)



Münster, Sebastian, Theologe, Hebraist und Kosmograph. – 1489 in Ingelheim, + 23.5.1552 in Basel. - Münster war 1505 - 1507 Student und Franziskanermönch in Heidelberg, 1514 - 1518 Lektor für Philosophie in Tübingen; 1521 - 1529 Prof. für Hebräisch in Heidelberg.

- Weitere Web-Informationen: http://www.bautz.de/bbkl/m/muenster_s.shtml



Müntzer, Thomas, Theologe und Revolutionär im Bauernkrieg. - 1486 oder 1490 in Stolberg/Harz, + (hingerichtet) 27.5.1525 in Mühlhausen in Thüringen.

Thomas Müntzer, der "Theologe der Revolution" (so ein Buch von Ernst Bloch), wird sehr unterschiedlich gesehen: für viele protestantische Theologen in der Nachfolge Luthers war er nur ein gefährlicher Schwärmer, der das Reich Gottes in dieser Welt auch mit Gewalt verwirklichen wollte; andere sahen ihn auch als frommen Theologen mit einem mystischen Offenbarungserlebnis, der z.B. als Pfarrer in Allstedt auch die erste evangelische Gottesdienstordnung in deutscher Sprache einführte; die DDR-Geschichtsschreibung sah ihn als Führer der "frühbürgerlichen Revolution" vor allem im Bauernkrieg.

Zu den Lebens- und Wirkungsstationen Müntzers:

Thomas Müntzer[Bild (Briefmarken-Block DDR, 1989): Thomas-Müntzer-Ehrung der DDR 1989: 
Portrait des Theologen und Revolutionärs Thomas Müntzer, mit Bibel und Schwert; Karte von Thüringen mit wichtigen Wirkungsstätten Müntzers]
[Entwurf der Briefmarke: Schmidt]

[Vergrößerung des Bildes durch Anklicken]

1486 oder 1490 in Stolberg im Harz geboren wird Thomas Münzer zunächst Mönch und studiert dann Theologie in Leipzig und Frankfurt/Oder.
1519 wird er, wohl bei der Leipziger Disputation mit Luther, von Luther für die Reformation gewonnen. 

1520 geht er auf Luthers Empfehlung als Prediger nach Zwickau. Dort bekommt der Kontakt mit den hussitisch geprägten "Zwickauer Propheten" mit denen ihn eine mystische Glaubensgewissheit verbindet, die Kritik am ungerechten und ausbeuterischen Reichtum der Patrizier und des Klerus und auch chiliastische Vorstellungen vom baldigen Anbruch eines Reiches der Gerechtigkeit.
1521 muss Müntzer Zwickau verlassen. In Prag verfasst er sein "Prager Manifest", seine theologische Positionsbestimmung.

1523 wird Müntzer zum Prediger in Allstedt berufen. In Allstedt führt er die erste evangelische Gottesdienstordnung in deutscher Sprache ein. In Allstedt gründet er auch einen "Bund getreulichen und göttlichen Willens", der sich weit in Nordthüringen ausbreitet.-

Luther warnt inzwischen vor Münzer, z.B. in seinem "Sendbrief an die Fürsten zu Sachsen vom aufrührerischen Geist"(1524). Müntzer schlägt zurück mit seiner Schrift "Hochverursachte Schutzrede wider das geistlose sanftlebende Fleisch zu Wittenberg" (1524).

1524 wird Müntzer aus Allstedt vertrieben. Nächste Stationen sind Mühlhausen, Nürnberg und auch der Aufenthalt von einigen Wochen in Grießen bei Waldshut am Oberrhein, wo die erste Phase des Bauernkrieges beginnt. (Müntzer hat aber wohl keinen großen Einfluss auf die süddeutsche Bauernbewegung gehabt).-
Spätestens seit 1524 wird Müntzer zum politischen Agitator, der in einem neuen Gottesstaat "die Tyrannen und feisten Pausbacken erwürgen" und das Volk befreien will.

1525 wird Müntzer Prediger in Mühlhausen. Mühlhausen soll zu einer christlichen Demokratie umgeformt werden. Münzer ruft von Mühlhausen aus die Bauern zur Teilnahma am Bauernaufstand auf. Er sieht sich nun als Führer der Aufstandsbewegung.

Tübke: MünzerIm Mai 1525 ziehen über 8000 Bauern und andere "Gemeine Mannen" nach Frankenhausen. Dort werden sie in der Schlacht von Frankenhausen vom Landsknechtsheer der Fürsten völlig vernichtet. Müntzer, der noch bis zum Ende an ein direktes Eingreifen Gottes für die Bauern geglaubt hatte, wird gefangen genommen, gefoltert bis er seinen Glauben widerruft und am 27. Mai 1525 in Mühlhausen enthauptet.

[Bild (Marke DDR, 1989): Thomas-Müntzer-Ehrung der DDR 1989: Detail aus dem Monumentalgemälde von Werner Tübke im Panoramamuseum "Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" bei Bad Frankenhausen. - Der Gemäldeausschnitt zeigt die Schlacht bei Frankenhausen, in der Mitte Thomas Müntzer, der die Fahne schon hat sinken lassen, hinter ihm marschiert mit dem Dudelsack der Tod] [Entwurf der Briefmarke: Schmidt]



Murrhardt (PLZ: 71540), Stadt im Rems- Murr- Kreis, mit 14.138 Einwohnern (6/2008).

Murrhardt liegt am Limes. Um 820 wurde im Gebiet des heutigen Murrhardt von einem Mönch Walterich ein Benediktinerkloster gegründet; das Walterichsgrab aus dem 9. Jhdt. befindet sich in der Walterichskirche auf dem heutigen Friedhof. An den Nordturm der heutigen Stadtkirche ist die spätromanische Walterichskapelle angebaut (um 1230), mit hervorragenden Reliefsornamenten.

1766 – 1782: Friedrich C. Oetinger Prälat in Murrhardt
1782 + Friedrich C. Oetinger in Murrhardt gestorben

1850 * Heinrich Zügel (Maler) in Murrhardt geboren
1941: Grab von Heinrich Zügel in Murrhardt

- Weitere Web-Informationen: http://www.murrhardt.de


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© Manfred Ebener / E-Mail- Kontakt: info@manfred-ebener.de / Lexikon Geschichte Baden-Württemberg: M  / letzte Änderung: 1.7.2020

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