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Übersicht über die Lexikon-Stichworte
mit U auf dieser Seite/Spalte (mit Links zu den Artikeln): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerer Schrift] Überlingen
(Stadt im Bodenseekreis) Ulitz, Arnold
(Schriftsteller, + 1971) |
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Übersicht über die Lexikon-Stichworte
mit U auf dieser Seite/Spalte (mit Links zu den Artikeln): [Hinweis auf ausführlichere Artikel in stärkerer Schrift] Ulrich, Herzog Ulrich,
Herzog von Wirtemberg (+ 1550) Untergrombach
(Gemeindeteil von Bruchsal im Landkreis Karlsruhe) Urach, Bad Urach (Stadt im Landkreis Reutlingen) |
Überlingen
(PLZ:
88662), Stadt im Bodenseekreis am Bodensee; ca. 20.400 Einwohner. -
Überlingen, 770 erstmals
erwähnt, erhielt um 1180 Stadtrecht, war von 1268 – 1803 Reichsstadt.
- Sehenswürdigkeiten:
1607
- 1635: Jörg Zürn
wirkt in Überlingen
1952
+ Wilhelm Schäfer
in Überlingen gestorben
-
Weitere Web-Informationen:
http://www.ueberlingen.de
Überzwerch, Wendelin (Karl Fuß), Schriftsteller. - *25.11.1893 in Memmingen, + 1962 in Wilhelmsdorf. Uhland, Ludwig, Dichter, Politiker und Germanist. - * 26.4.1787 in Tübingen, + 13.11.1862 in Tübingen. – Uhland studierte 1802 – 1808 in Tübingen, wo sich mit Kerner der Kern der Schwäbischen Dichterschule bildete. 1810 – 1829 war er Rechtsanwalt u.a. in Stuttgart; als Politiker kämpfte er "für das gute alte Recht". 1829 – 1833 war Uhland Prof. für deutsche Literatur in Tübingen. Er war 1848 Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, auch noch bei der Auflösung des Rumpfparlaments 1849 in Stuttgart. [Bild
(Briefmarke Württ.-Hohenzollern 1947): Portrait Ludwig Uhlands]
Einige der Gedichte Uhlands wurden sehr bekannt ("Die linden Lüfte sind erwacht..", "Droben stehet die Kapelle..", "Bei einem Wirte wundermild..", "Ich hatt einen Kameraden.."). In seinen Balladen und Dramen hat er häufig Ereignisse der Württembergischen Geschichte bearbeitet (Drama "Ernst, Herzog von Schwaben"; Balladen über Graf Eberhard) [Bild (Briefmarke DDR
1987): Portrait Ludwig Uhland; Anfänge bekannter Uhland- Gedichte] Zwei Gedichte von Ludwig Uhland sind hier wiedergegeben: Zuerst "Die Kapelle", eines der bei Württembergern besonders volkstümlichen Gedichte, in dem die Wurmlinger Kapelle bei Tübingen besungen wird. Die Kapelle Droben stehet die Kapelle,
Traurig tönt das
Glöcklein nieder,
Droben bringt man sie
zu Grabe,
Die berühmt- berüchtigte Ballade "Schwäbische Kunde" zeigt Uhland als Dichter der schwäbischen Dichterschule, der die Heldentaten und Ereignisse der schwäbischen Geschichte (hier aus der Zeit der Kreuzzüge mit Friedrich Barbarossa) vergegenwärtigen will und damit auch patriotisch zur Identitätsstiftung im Königreich Württemberg im 19. Jahrhundert beitragen will. Mit seiner Umdeutung des "Schwabenstreichs" will er auch das etwas tölpelhafte Image der Schwaben in jener Zeit überwinden: "Der wackre Schwabe forcht sich nicht!" Schwäbische Kunde Als Kaiser Rotbart lobesam
Nun war ein Herr aus Schwabenland,
Der wack're Schwabe forcht'
sich nit,
Drauf kam des Wegs 'ne
Christenschar,
-
Weitere Web-Informationen zu Ludwig Uhland: http://gutenberg.spiegel.de/autoren/uhland.htm
Uhlenhut, Paul, Bakteriologe. - * 7.1.1870 in Hannover, + 13.12.1957 in Freiburg. Ühlingen- Birkendorf (PLZ 79 777), Gemeinde im Landkreis Waldshut. : 1878 * Karl Albiker in Ühlingen geboren Ulitz, Arnold, Schriftsteller. - * 11.4.1888 in Breslau, + 12.1.1971 in Tettnang. Ulm: siehe extra Seite: Ulm
[Bild
(Briefmarke Württemberg, 1920): Blick auf Ulm, mit Ulmer Münster]
Ulrich I., Graf von Wirtemberg ("der mit dem Daumen" oder "der Stifter" genannt) (1241 - 1265). - * um 1226, + 25.2.1265 (Grab in Beutelsbach, seit 1321 in der Stiftskirche in Stuttgart). Graf Ulrich I. von Wirtemberg
gilt als Begründer der Machtstellung der Wirtemberger. Er erwirbt
das Stift Beutelsbach als Grablege der Wirtemberger. Er befestigt die Stadt
Stuttgart
(die er durch Heirat mit Mathilde, Tochter des Markgrafen von Baden, gewann).
Er gründet ab 1249 die Städte
Leonberg,
Waiblingen,
Schorndorf.
Er erwirbt von den Grafen von Urach die Herrschaft über Urach,
Münsingen,
Nürtingen,
Pfullingen.
Ulrich III., Graf von Wirtemberg (1325 - 1344). - * um 1292, + 1344 (Grab in der Stiftskirche in Stuttgart). - Graf Ulrich III. gewinnt für Wirtemberg u.a. Wimpfen, die Herrschaft der Teck,Vaihingen/Enz, Reichenweiher (Riquewihr) im Elsaß. 1336 gelingt es Ulrich III.,
die Stadt Markgröningen zu kaufen
und damit auch das Lehen der Reichssturmfahne.
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Ulrich,
Herzog von Wirtemberg (1498/
1503 - 1550). - * 8.2.1487 in Reichenweiher
(Elsaß), + 6.11.1550 in Tübingen.
Herzog Ulrich ist eine der schillerndsten Gestalten unter den Herzögen Wirtembergs. Er hat das Herzogtum 1504 zunächst erheblich vergrößert und gefestigt, dann durch katastrophale Untaten 1519 für 15 Jahre an die Habsburger verloren, schließlich 1534 wiedergewonnen und - auch mit der Einführung der Reformation - Wirtemberg als eine bedeutenden Macht im Südwesten etabliert. (Details siehe unten bei den "Stationen im Leben Herzog Ulrichs") Ein philatelistischer Beleg zu Herzog Ulrich findet sich auf einer Ganzsache zur Briefmarkenbörse Sindelfingen 2001 mit dem Motiv "Sindelfinger Kuchenritt". Dies Brauchtum, das Sindelfingen in den letzten Jahren wiederzubeleben versucht, wird auf Herzog Ulrich zurückgeführt. Nach einer Sage hat Ulrich dies Fest gestiftet aus Dankbarkeit dafür, dass er bei seiner Flucht von 4 Sindelfinger Burschen Brot als Wegzehrung bekam. [Bild (Ganzsachen-Beleg 2001): Sindelfinger Kuchenritt; Portrait Herzog Ulrich] Einige Stationen im Leben Herzog Ulrichs: Ulrich war Sohn des Grafen Heinrich von Wirtemberg und Elisabeth von Zweibrücken-Bitsch. In den Wirren um die Nachfolge Herzog Eberhards im Bart (in denen Ulrichs Onkel Herzog Eberhard II. von Wirtemberg für geisteskrank erklärt und abgesetzt wurde) wurde Ulrich 1498 mit 11 Jahren als Unmündiger zum neuen Herzog von Wirtemberg ernannt, mit tatkräftiger Unterstützung von Kaiser Maximilian I., der lange Zeit enge Beziehungen zu Ulrich pflegte und ihn als Parteigänger der Habsburger sah. 1503, mit 16 Jahren, wird Ulrich für mündig erklärt und kann ohne Vormünder regieren. Erste Regierungszeit Herzog Ulrichs von 1503 - 1519: 1504 beteiligt sich Ulrich als Heerführer mit 20000 Soldaten am Bayerischen (oder Landshuter) Erbfolgekrieg und zieht als Verbündeter von Herzog Albrecht von Bayern, Kaiser Maximilian und dem Schwäbischen Bund siegreich in die Pfalz ein. Als Kriegsbeute erhält er die Grafschaft Löwenstein, die Ämter Weinsberg, Möckmühl und das Amt Heidenheim für Wirtemberg, dazu die Vogtei über das große Gebiet des Klosters Maulbronn. 1514: Der aufwändige Lebensstil Ulrichs führt zu großen Finanzbedarf. Die enorme Schulden- und Steuererhöhung führt 1514 mit zum Bauernaufstand des Armen Konrad im Remstal. Auch zur Abwehr der Bauern wird 1514 mit den Landständen der "Tübinger Vertrag" geschlossen, das Grundgesetz der wirtembergischen Verfassung bis 1806: Die Landschaft übernimmt die Schulden und erhält weitgehende Mitbestimmungsrechte. 1515:
Ulrich wird immer gewalttätiger: 1515 ermordet er seinen Stallmeister
Hans von Hutten im Böblinger Wald (wohl wegen einer Leidenschaft
für dessen Frau). Diese Gewalttat hat der Dichter und Humanist Ulrich
von Hutten, ein Verwandter des Ermordeten, in erbitterten Flugschriften
vor der Öffentlichkeit gebrandmarkt.
1519: Ulrich überfällt die Reichsstadt Reutlingen, um sie seinem Land zuzuschlagen. Er wollte wohl die Unsicherheit im Reich nach dem Tod Kaiser Maximilians ausnützen. Darauf hat Ulrich alle Reichsstädte zur Verteidigung Reutlingens gegen sich und der Schwäbischen Bund zieht gegen ihn zu Felde. Da Ulrich auch noch von seinen eidgenössischen Söldnern im Stich gelassen wird ist seine Niederlage bald besiegelt. Auch die befestigten Berghöhen wie der Hohenasperg können nicht gehalten werden. Albrecht Dürer hat in einer Skizze die Belagerung des Hohenasperg durch die Truppen des schwäbischen Bundes 1519 festgehalten. [Bild: Federzeichnung von Albrecht Dürer, 1519: Belagerung des Hohenasperg durch den schwäbischen Bund unter Georg von Frundsberg] 1519
verliert Ulrich das Herzogtum und er muss Wirtemberg verlassen.
Ulrichs Zeit im Exil: 1519 - 1534: 1520: Ulrich zieht sich 1520 nach Mömpelgard zurück. Mehrmals hat er versucht, von Mömpelgard und vom Hohentwiel aus, der ihm gehörte, Wirtemberg wieder zurückzugewinnen (zuletzt während des Bauernkriegs 1525, wo Ulrich sich an die Spitze der aufständischen Bauern setzen wollte): Er kam wohl bis vor die Tore Stuttgarts, aber nachhaltig erfolgreich war er ncht. Ob
Ulrich an den religiösen Fragen seiner Zeit persönlichen (oder
nur machttaktischen) Anteil nahm ist nicht ganz klar. Er soll in Mömpelgard
durch Oekolampad für die Reformation gewonnen worden sein.
1526 - 1534: Ulrich verbringt die Jahre von 1526 bis 1534 beim Landgraf Philipp von Hessen in Marburg. In Hessen hat er auch 1526 am "Marburger Religionsgespräch" zwischen Zwingli und Luther teilgenommen. In Hessen hat er auch viele Einrichtungen kennengelernt die er später für Wirtemberg übernommen hat (z.B. das Stift zur Ausbildung von Theologen). [Bild (Briefmarke BRD, 1977): 450
Jahre Philipps- Universität Marburg; Großes Universitätssiegel: Landgraf Philipp
der Großmütige von Hessen] 1534: Mit Hilfe der Truppen des Landgrafen Philipp von Hessen werden die Österreicher 1534 in der Schlacht bei Lauffen geschlagen. Das ermöglicht Ulrich die Rückkehr als Herzog nach Wirtemberg. (Im Vertrag von Kaaden 1834 erhält er dann auch formal das Herzogtum zurück, wenn auch als Österreichisches Lehen.) Zweite Regierungszeit Ulrichs von 1534 bis 1550: Ulrich
organisiert die Zentralverwaltung des Landes. Zur militärischen Sicherung
läßt er Hohenasperg,
Hohenneuffen,
Hohen-Tübingen,
Hohenurach zu mächtigen Festungen ausbauen.
Den
weiteren Ausbau Wirtembergs führt dann Herzog
Christoph, der Sohn Ulrichs, ab 1550 durch.
-
Weitere Web-Informationen zu den Grafen und Herzögen:
Ulrich von Ensingen: siehe Ensinger Unger, Helmuth, Arzt und Schriftsteller. - * 10.2.1891 in Nordhausen, + 13.7.1953 in Freiburg. Universitäten im Gebiet von Baden und Württemberg (mit Gründungsjahr der Vorgängereinrichtungen): - Universität Heidelberg (1386 gegründet) - Universität
Freiburg
(1457 gegründet)
- Universität
Hohenheim
(1818 landwirtschaftliche Musteranstalt; 1847 Land- und Forstwirtschaftliche
Akademie; 1967 Universität)
- Universität
Mannheim
(1907 Handelshochschule; 1967 Univ.)
Unseld, Siegfried, Verleger. - * 28.9.1924 in Ulm, + 26.10.2002 in Frankfurt am Main. Siegfried Unseld war der wohl bedeutendste Verlagsunternehmer im 20. Jahrhundert in der Bundesrepublik. Seit 1952 arbeitete er im Suhrkamp-Verlag, den er seit 1959 leitete; außerdem war er Gesellschafter des Insel- Verlages. Untergrombach / Bruchsal (PLZ: 76646), im Landkreis Karlsruhe:: 1470 * Jooß Fritz in Untergrombach geboren Untertürkheim, seit 1905 Stadtteil von Stuttgart (PLZ: 70327-70329), am rechten Neckarufer zwischen Esslingen und Cannstatt, mit den Teilorten Rotenberg und Luginsland. - Untertürkheim, bereits
1121 erwähnt, lebte früher vor allem vom Weinbau und von der
Neckarflößerei.
In Untertürkheim liegt auch das Mercedes-Benz Museum, wohl das meistbesuchte Museum in Baden-Württemberg. Hier gibt es eine hervorragende Übersicht über berühmte historische Mercedes - Auto - Modelle. -
Weitere Web-Informationen zu Untertürkheim:
Urach, Bad Urach (PLZ: 72574), Stadt am Fuß der Schwäbischen Alb, im Landkreis Reutlingen, heute mit den Teilorten Wittlingen und Seeburg; ca. 12.400 Einwohner. Urach wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Hohenurach gegründet. 1260 kam die Grafschaft Urach an die Grafen von Wirtemberg. 1442 – 1482 war Urach Residenz der Uracher Linie des geteilten Wirtembergs. Das
Uracher
Schloß wurde ab 1443 als Residenzschloß vom Grafen Ludwig
erbaut. Im Palmensaal und im Goldenen Saal feierte Graf Eberhard
im Barte 1474 die glanzvolle Hochzeit mit Barbara
Gonzaga von Mantua. – Die Stiftskirche St. Amandus wurde 1470 –
1499 von Peter von Koblentz,
dem Baumeister Eberhards, als Basilika erbaut. – In der Nähe der Amanduskirche
steht das "Beginenhaus"; seit 1454 bestand in Urach eine Beginengemeinschaft
von Frauen, die 1537 aufgelöst wurde. - Neben der Amanduskirche wurde
1477 ein Stift für die "Brüder
vom gemeinsamen Leben" eingerichtet, denen Graf Eberhard im Barte besonders
nahe stand. Probst war von 1479 – 1484 Gabriel Biel.
Das
Kloster Güterstein bei Urach war kurze Zeit Grablege der Grafen von
Wirtemberg- Urach.
1445
* Graf Eberhard
im Bart in Urach geboren
1510
+ Peter von Koblenz
in Urach gestorben
1818
– 1822: Eduard Mörike
Seminarist in Urach
1919 - 1931: "Uracher Kolonie"
(Kolonisten: J.R. Becher u.a.)
- Weitere Web-Informationen zu Urach und Umgebung: http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/ur/urth.php |
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