P:
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Pachelbel,
Johann
(Komponist, + 1706)
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Pfizer,
Karl (Chemiker und Apotheker, + 1906) |
Pachelbel,
Johann,
Organist und Komponist. - * 1.9.1653 in Nürnberg, + 3.3.1706 in Nürnberg.
– Pachelbel, bedeutender Orgelmeister und Komponist der Generation vor
J.S. Bach, war 1690 – 1692 Organist in Stuttgart.
Palatina (Bibliotheca Palatina, Pfälzische Hofbibliothek), berühmte Heidelberger Bibliothek, ab 1560 von Ottheinrich begründet. Die Palatina kam 1623 (im 30-jährigen Krieg) nach Rom. 1816 wurde ein Teil zurückgegeben (jetzt Universitätsbibliothek Heidelberg). -
Weitere Web-Informationen zur Palatina:
Palm, Johann Philipp, Buchhändler in Nürnberg. - * 17.11.1766 in Schorndorf, + (erschossen) 26.8.1806 in Braunau. –
Palm,
damals Verleger in Nürnberg, hatte es 1806 gewagt, die gegen Napoleon
gerichtete Flugschrift "Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung" zu veröffentlichen.
Auf Befehl Napoleons wurde er verhaftet, in Braunau vor ein Kriegsgericht
gestellt und erschossen.
[Bild (Foto M.Ebener) (Foto von Gedenktafeln am Geburtshaus von J.P.Palm in Schorndorf): Titelblatt des Schorndorfer Anzeigers von 1931 mit einem Artikel "Dem deutschen Märtyrer Johann Philipp Palm"; Gedenktafel zur Hinrichtung Palms in Braunau 1806] In Erinnerung an Palm wird in Schorndorf alle zwei Jahre der Johann-Philipp-Palm-Preis für die Meinungs- und Pressefreiheit verliehen. Mit dem Preis sollen Menschen ausgezeichnet werden, die "in herausragender Weise ein Beispiel für persönlichen und institutionellen Einsatz für die Pressefreiheit geben". 2006 wurde der Preis an Asya Tretyuk, eine Journalistin aus Weißrussland und an Pap Saine, den Chefredakteur einer Zeitung in Gambia verliehen. Panzer, Friedrich, Germanist. - * 4.9.1870 in Asch (Böhmen), + 18.3.1956 in Heidelberg. – Panzer
war seit 1919 Prof. in Heidelberg.
Sein Arbeitsschwerpunkt war - neben Sagen und Märchen - das Germanische
Altertum und das Mittelalter.
Papen, Franz von, Politiker (Zentrum). - * 29.10.1879 in Werl, + 2.5.1969 in Obersasbach (Baden). – Papen war 1932 Reichskanzler, er bereitete der Regierung Hitler
den Weg in die Reichskanzlei. Am 30.1.1933 wurde Papen unter Hitler Vizekanzler
(bis 1934). Ab 1934 bereitete Papen als Gesandter und Botschafter in Wien
den "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich vor. 1939 - 1944
war Papen Botschafter in Ankara in der Türkei.
Paracelsus, eigtl. Philippus Aureolus Theophrast Bombast von Hohenheim; Arzt, Naturforscher, Philosoph, Theologe. - * (vermutlich) 10.11.1493 in Einsiedeln (Schweiz), + 24.9.1541 in Salzburg. [Bild (Briefmarke BRD, 1949): Portrait des Arztes Paracelsus von Hohenheim] Paracelsus machte Hohenheim weltberühmt, obwohl er selbst vermutlich nie in Hohenheim gewesen ist: Wilhelm Bombast von Hohenheim, der Vater des Paracelsus, war ein Adliger derer von Hohenheim (bei Stuttgart). Er war Klosterarzt im Kloster Einsiedeln (heute in der Schweiz). Die Mutter stammt aus Einsiedeln. In Einsiedeln wurde Theophrast geboren. - Theophrast hat seit 1502 mit dem Vater in Villach in Kärnten gelebt, dann vermutlich in Tübingen, Wien und Ferrara Medizin studiert. Er führte dann ein stürmisches Wanderleben als Arzt und Professor. 1527 musste er z.B. Basel fluchtartig verlassen (nachdem er wieder einmal die Schulmediziner seiner Zeit provoziert hatte). Er lebte einige Zeit in Esslingen, auch in Ulm, Nürnberg, schließlich in Salzburg, wo er starb. Paracelsus (wie er sich seit etwa 1530 nannte) war ein wichtiger Reformer der Medizin. Er wandte sich gegen die an dem griechischen Arzt Galen orientierte Schulmedizin seiner Zeit. Paracelsus gilt einmal als Begründer der Iatrochemie (d.h. der Lehre von den Arzneimitteln); so verwendete er Mineralien wie Schwefel und Qucksilber zur Heilung bei Kropf und Syphilis. Dann wieder gilt er als ein Vorläufer der Homöopathie, z.B. mit seinem Lehrsatz: "Gleiches kann nur durch Gleiches geheilt werden". Und: "Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift ist." [Bild (Marke Schweiz, 1993): Paracelsus von Hohenheim: Stich von Augustin Hirschvogel (1538)] -
Weitere Web-Informationen:
Parler, Heinrich, Steinmetz und Baumeister. - * um 1300 in Gmünd, + um 1372 in Gmünd. - H. Parler schuf 1351 den Hallenchor der Kreuzkirche in Schwäbisch-Gmünd. (Beginn der Spätgotik in Deutschland.) Parler, Peter, Steinmetz und Baumeister. - * 1330 in Schwäbisch-Gmünd, + 13.7.1399 in Prag. – Peter Parler, der Sohn des Baumeisters Heinrich Parler, wurde 1356 von Kaiser Karl IV. als Dombaumeister nach Prag berufen. Parler baute den Chor des Veitsdoms in Prag, die Karlsbrücke in Prag u.a. [Bild
(Marke Böhmen-Mähren, 1943): Selbst- Portrait von Peter Parler
im Veitsdom in Prag]
Pauline, Königin von Württemberg. - * 1800 in Riga, + 1873 in Stuttgart. - Pauline war eine Cousine von Wilhelm I. von Württemberg. Wilhelm heiratete sie, kurz nach dem Tod seiner 2. Frau Katharina, 1820 in 3. Ehe, vor allem wohl um doch noch einen Sohn als Thronfolger zu bekommen. Der Thronerbe Karl wurde dann auch 1823 geboren. - Pauline hat mit König Wilhelm I. 44 Jahre lang gelebt - oder wohl genauer: neben ihm gelebt. Denn die Zuneigung Wilhelms gehörte offenbar mehr der Stuttgarter Hofschauspielerin Amalie Stubenrauch. - Auch Pauline ist, wie viele der "Frauen im Hause Württemberg", noch durch Wohltätigkeiten in Erinnerung: 1823 ermöglichte eine Spende der Königin Pauline die Einrichtung in Winnenden, die bis heute den Namen "Paulinenpflege" trägt. Paulssen, Hans Constantin, Industrieller. - * 5.6.1892 in Weimar, + 1984 in Konstanz. – Paulssen war von 1954 – 1964 Präsident der Arbeitgeberverbände. Paulus, Eduard d.J., Architekt, Kunsthistoriker, Archäologe und Dichter. - * 16.10.1837 in Stuttgart, + 16.4.1907 in Stuttgart (Grab auf dem Fangelsbach-Friedhof in Stuttgart). - Eduard Paulus war nach dem Architekturstudium Mitarbeiter seines Vaters (Eduard Paulus d.Ä.) bei der Allgemeinen Landesbeschreibung für Württemberg, dann Landeskonservator und Vorstand der staatlichen Sammlungen. Als Archäologe war er u.v.a. an den Limes-Forschungen und an den Kelten-Grabungen auf der Heuneburg beteiligt. Nebenher schrieb er Gedichte, Dramen u.a. Von Eduard Paulus stammt einer der in Schwaben wohl am häufigsten zitierte Vierzeiler: Der
Schelling und der Hegel,
(wobei für Schelling oder Schiller gelegentlich auch Uhland oder Mörike oder Kerner oder Hölderlin eingesetzt werden; Hegel und Hauff müssen wegen des Reims bleiben) Das
Verständnis und die Verwendung dieses Vierzeilers ist sehr unterschiedlich:
- Andere
verstehen ihn eher ironisch. Dafür spricht der Zusammenhang, in dem
er bei Eduard Paulus steht: In dem Buch "Arabesken", das E. Paulus 1897
veröffentlichte, stehen Teile einer politischen Komödie mit dem
Titel "Götterdämmerung". Darin treten auch die 7
Schwaben auf, und der 3. der 7 Schwaben (das müsste der Gelbfüßler
aus Bopfingen sein) spricht dort:
- Für andere ist es eine realistische Zustandsbeschreibung vom Volk der Dichter und Denker (einschließlich seiner Mißachtung und der Vertreibung der Dichter), die um 1897 auch der Selbstvergewisserung der Schwaben dienen sollte gegenüber dem militaristischen Triumphalismus des 2. Deutschen Reiches unter der Führung des Preußischen Kaisers Wilhelm II. (so Karl Moersch). -Weitere
Web-Hinweise zu Ed.Paulus, Vierzeiler und K.Moersch:
Pauly, August, Altphilologe. - * 9.5.1796 in Benningen, + 2.5.1845 in Stuttgart. – Pauly
begründete 1837 die "Real-Encyklopädie des klassischen Altertums".
Penck, Walther, Geologe. - * 30.8.1888 in Wien, + 29.9.1923 in Stuttgart. Walther Penck, Sohn des bekannteren Geographen Albrecht Penck, studierte in Berlin, nach einer längeren USA-Studienreise mit dem Vater ab 1909 in Heidelberg und in Wien Geologie. 1912 - 1914 war Penck Landesgeologe in Argentinien, 1915 - 1918 war er Prof. für Mineralogie und Geologie in Istanbul. Ab 1919 war W. Penck Dozent in Leipzig. Er starb mit 35 Jahren in Stuttgart. Hauptthema
Pencks war die Geomorphologie, die Interpretation von Landschaftsformen
und die Analyse der Beziehungen zwischen endogenen und exogenen Prozessen
bei der Gestaltung der Erdoberfläche. Sein Hauptwerk "Die morphologische
Analyse" erschien erst 1924.
Peter von Koblenz, Baumeister. - * um 1440 in Koblenz (?), + 1510 in Urach. – Peter von Koblenz, Baumeister von Eberhard im Bart, baut viele Kirchen in Württemberg, z.B. die Amandus- Kirche in Urach und von 1495 – 1498 den Chor der Kirche in Schwieberdingen. Pfaff,Johann Friedrich, Mathematiker. - * 22.12.1765 in Stuttgart, + 21.4.1825 in Halle. Pfaff,
der von 1774 bis 1785 Schüler der Hohen Karlsschule war und von Herzog
Karl Eugen besonders gefördert wurde, studierte ab 1786 in Göttingen
Mathematik und Physik. Seit 1788 war er Professor der Mathematik in Helmstedt,
seit 1810 in Halle. In Helmstedt reichte C.F. Gauß, der später
weltberühmte Mathematiker, 1799 seine Doktorarbeit bei Pfaff ein,
- ein Hinweis auch auf die Berühmtheit J.F. Pfaffs zu seiner Zeit.
(Der französiche Mathematiker P.S. de Laplace soll gesagt haben: "Pfaff
ist der größte MAthematiker in Deutschland, Gauß der größte
Mathematiker in Europa." Na ja.)
Pfahler, Gerhard, Pädagoge und Psychologe. - * 12.8.1897 in Freudenstadt, + 20.2.1976 in Tübingen. – Pfahler war seit 1938 Prof. in Tübingen. "In seiner Arbeit befasste er sich besonders mit Erbcharakterologie, Genetik und Tiefenpsychologie. Pfahler veröffentlichte 'System der Typenlehre' (1929 - 1943), 'Warum Erziehung trotz Vererbung?' (1935 ff), 'Der Mensch und seine Vergangenheit' (1950 ff)." So steht es in der "Deutschen Biographischen Enzyklopädie" zu Pfahler. - Dass von Pfahler nach 1933 Publikationen zur Rassenkunde erschienen und dass er ein Vertreter der nationalsozialistischen Rassenideologie war, die er wissenschaftlich untermauern wollte, wird dabei nicht deutlich. Es gehörte aber zur Biographie "Der Mensch G.Pfahler und seine Vergangenheit". Pfalz, historische Landschaft am Mittelrhein und am unteren Neckar. – Die Pfalzgrafschaft bei (am) Rhein entstand im 12. Jahrhundert. Die Pfalzgrafen erlangten die Kurwürde. Kurfürst Ruprecht I. stiftete 1386 die Universität Heidelberg. Ottheinrich führte in der Pfalz die lutherische Reformation ein (1556), danach wurde die Kurpfalz Zentrum des Calvinismus (s. Heidelberger Katechismus). Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Pfalz fast völlig zerstört (1689). An Stelle des zerstörten Heidelberg wurde 1720 Mannheim kurpfälzische Hauptstadt. [Bild (Briefmarke Französiche Zone, 1945): Wappen der Pfalz] [Entwurf der Briefmarke: R. Louis] Zur rechtsrheinischen Pfalz gehörten vor 1800 Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen, das Land um den Neckar bis Hornberg, das Land um die Elsenz bis Eppingen, dazu als Exklaven Bretten u.a. (siehe Karte). –
1803
– 1815 kam die linksrheinische Pfalz an Frankreich, die rechtsrheinische
an Hessen und Baden ("Neckarpfalz" mit Mannheim und Heidelberg). Damit
war die Kurpfalz als eigenes Land zu Ende. [Bild (Briefmarke BRD, 1958): Darstellung nach dem Volkslied "Ein Jäger aus Kurpfalz", das aus dem 18. Jhdt. stammt] [Entwurf der Briefmarke: E. Göhlert] 1946 wurde durch die französische Militärregierung das neue Bundesland Rheinland-Pfalz geschaffen. In ihm sind Gebiete der bayerischen Pfalz, linksrheinische Teile Hessens und der preußischen Rheinprovinz zusammengefügt. Die "Neckarpfalz" blieb bei Baden. -
Weitere Web-Informationen zur Pfalz:
Pfälzischer Erbfolgekrieg: Raubkrieg Ludwig XIV. von Frankreich von 1685 – 1697. Ludwig XIV. erhob für seine Schwägerin, Liselotte von der Pfalz, Ansprüche auf die Pfalz. 1689 ließ Ludwig die Pfalz und angrenzende Gebiete verwüsten (Zerstörung des Heidelberger Schlosses; Zerstörung von Pforzheim und Hirsau durch Melac; u.v.a.) Nach
langen Kämpfen gegen Österreich, England, Holland, Spanien und
Sardinien endete der Krieg im Frieden von Rijswijk (1697): Frankreich verzichtete
auf die Pfalz.
Pfeifer von Niklashausen, auch "Pauker von Niklashausen", sozial -revolutionärer Prediger der Niklashausener Fahrt (Wallfahrt) von 1476: - Hans Böhm (auch Behem genannt), * ca. 1455 in Helmstadt bei Würzburg, + 1476 in Würzburg (auf dem Scheiterhaufen).
[Bild (Foto M.Ebener) (Plakat am Ortseingang von Niklashausen,
Abbildung nach dem Echter-Exemplar der Chronik des Lorenz Fries, 16. Jhdt.; Foto
Ebener): Abbildung: Predigt des Hans Behem bei der Niklashausener Wallfahrt, im
Hintergrund der brennende Scheiterhaufen auf dem der Pfeifer von Niklashausen in
Würzburg verbrannt wurde.] Pfeiffer, Flügel-
und Klavierfabrik Carl A. Pfeiffer KG:
- Weitere Web-Informationen:
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Pfizer,
Karl, (später:
Charles Pfizer), Apotheker und Chemiker. - * 22.3.1824 in Ludwigsburg,
+ 6.10.1906 in Newport/ Rhode Island, USA.
Karl Pfizer ist ein Paradebeispiel für die süddeutschen Auswanderer im 19. Jahrhundert, die in USA großen Erfolg hatten und eine Weltfirma begründeten: Hier den Pfizer-Konzern, heute weltweit größter Pharma-Konzern, der mit seiner deutschen Niederlassung in Karlsruhe auch zu den ganz großen Konzernen in Südwestdeutschland gehört. Karl Pfizer, Apotheker (und Chemiker) aus Ludwigsburg, emigrierte 1848 im Zusammenhang mit der Märzrevolution nach USA. 1849 gründete er zusammen mit seinem Cousin Karl Erhart aus Ludwigsburg in Williamsbourg/Brooklyn, New York, die Firma "Charles Pfizer and Company", die Chemikalien für die pharmazeutische Industrie und die Lebensmittelindustrie herstellte. Aus dieser erfolgreichen Firma entwickelte sich der heutige Weltkonzern. Pflug, Johann Baptist, Maler des schwäbischen Biedermeier. - * 13.2.1785 in Biberach, + 30.5.1866 in Biberach.- J.B. Pflug, als Maler Autodidakt, wirkte ab 1810 als Zeichenlehrer in Biberach. Er gilt als "Genremaler des oberschwäbischen Alltags", als "Maler schwäbischer Idylle". Seine Bilder sind auch historisch interessant; etwa das Bild "Reicher Bauer" mit der Begegnung des armen Bauern Altwürttembergs und dem reichen Bauern Neuwürttembergs, das in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen ist. - Bekannt sind auch die Erinnerungen J.B. Pflugs: "Aus der Räuber- und Franzosenzeit Schwabens. Die Erinnerungen des schwäbischen Malers aus den Jahren 1780 - 1840". Pforzheim (PLZ: 75172 bis 75181), Kreisfreie Großstadt in Nordbaden, am Zusammenfluss von Enz, Nagold und Würm, an der "Pforte" zum Schwarzwald, mit ca. 117.500 Einwohnern. – Pforzheim, auf dem Boden einer römischen Siedlung, wurde 1200 Stadt. 1535 – 1565 war Pforzheim Sitz der Markgrafen von Baden- Durlach, ehe die Residenz nach Durlach (und später Karlsruhe) verlegt wurde. Pforzheims Kirche St. Michael ist Grablege der Markgrafen von Baden- Durlach. 1767 wurde die Uhren- und Schmuckindustrie durch Edikt von Markgraf Karl Friedrich gegründet. [Bild (Briefmarke BRD, 1992): 225 Jahre Schmuck- und Uhrenindustrie Pforzheim; Anhänger (1890), Uhr (1990)] [Entwurf der Briefmarke: Ehmke] Im Schmuckmuseum Pforzheim findet sich eine Sammlung von Schmuck aus vielen Jahrhunderten.
Personenbezüge zu Pforzheim: 1455
* Johannes Reuchlin
in Pforzheim geboren
1526
+ Jerg Ratgeb
in Pforzheim hingerichtet
1811
Großherzog Karl Friedrich
in Pforzheim begraben
1967 + Fritz Erler in Pforzheim gestorben -
Weitere Web-Informationen:
http://www.pforzheim.de
Pfullendorf (PLZ: 88630), Stadt im Landkreis Sigmaringen; ca. 12.800 Einwohner. 1183
+ Otto I. von Wittelsbach
in P. gestorben
Pfullingen (PLZ: 72793), Stadt im Landkreis Reutlingen, mit ca. 17.800 Einwohnern. Sehenswert sind in Pfullingen u.a. die frühgotischen Reste der Kirche eines Klarissenklosters aus dem 13. Jhdt. und die "Pfullinger Hallen", die 1905 - 1908 von Theodor Fischer im Jugendstil gebaut wurden und die verschiedene Wandgemälde von Schülern Adolf Hoelzels enthält. 0924 * Heiliger Wolfgang in Pfullingen geboren 1889: Bertolt Brecht (Dichter) "Made in Pfullingen" ? [Im Jahr 2006, wo allenthalben des 50. Todestages von Bertolt Brecht gedacht wird, sei an eine Public-Relations- Aktion erinnert, mit der schon einmal die Stadt Pfullingen etwas vom Ruhm Bert Brechts für Pfullingen gewinnen wollte: Pfullingen ist zwar nicht die Geburtsstadt, aber vermutlich doch die Zeugungsstadt Brechts. Fakt ist, dass Brechts Eltern 1897 in Pfullingen geheiratet haben, dort die Hochzeitsnacht verbrachten und dass 9 Monate später Bert Brecht in Augsburg zur Welt kam. Also: Bert Brecht, geboren in Augsburg, "Made in Pfullingen". - Dass Brecht Schwabe ist war bisher schon unbestritten, da ja Augsburg in Bayrisch Schwaben liegt. Auch stammt die Mutter Brechts zwar nicht aus dem Schwarzwald (wie man von den Gedichtzeilen her schließen konnte: "Ich, Bertolt Brecht, bin aus den schwarzen Wäldern. / Meine Mutter trug mich in die Städte hinein / Als ich in ihrem Leibe lag..."), so doch aus Oberschwaben. Aber Brecht für Alt- Württemberg zu reklamieren - das hat erst Pfullingen geschafft.] -
Weitere Web-Informationen, auch zu Brecht:http://www.pfullingen.de
Philipp von Schwaben, Herzog von Schwaben (1196 – 1208), deutscher König (1198 - 1208). - * um 1178, + (ermordet) 21.6.1208 in Bamberg (Grab im Dom zu Speyer). – Philipp, jüngster Sohn des Staufers Friedrich Barbarossas, wird 1195 durch seinen Bruder, Kaiser Heinrich VI., mit Tuszien belehnt, 1196 mit dem Herzogtum Schwaben. 1197 heiratet er die byzantinische Kaisertochter Irene von Byzanz. 1198, nach dem Tod Heinrichs VI., lässt sich Philipp auch zum deutschen König wählen. Kurz darauf wird der Welfe Otto IV. von Braunschweig (ein Sohn Heinrichs des Löwen) von den Parteigängern der Welfen zum Gegenkönig gewählt. Der Krieg zwischen den Anhängern der Welfen und Staufer und den beiden Königen dauert 10 Jahre. Um seine Anhänger an sich zu binden, gibt Philipp manchen Reichsbesitz ab; so kommt etwa das Remstal mit Waiblingen an Graf Ulrich von Wirtemberg und wird Teil Wirtembergs. - Als Philipp, auch mit Hilfe Frankreichs, fast die Oberhand über die Welfen gewonnen hat, wird er bei einem Hochzeitsbankett in Bamberg vom Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus persönlicher Rache ermordet. 1209 wird dann der Welfe Otto IV. unbestrittener König und auch Kaiser; - bis 1212 der Staufer Friedrich von Italien nach Deutschland zieht und in Frankfurt zum deutschen König gewählt wird. Als Kaiser Friedrich II. regiert er von 1215 - 1250. Picard, Jacob, jüdischer Dichter. - * 11.1. 1883 in Wangen am Untersee (heute Teil von Öhningen am Bodensee), + 1. 10. 1967 in Konstanz. Picard wurde in dem „Judendorf“
Wangen auf der Höri geboren und war im bürgerlichen Beruf Rechtsanwalt
in Konstanz und Köln. Zweierlei blieb lebenslang für ihn bestimmend:
die Landschaft des Bodensees und die Herkunft aus dem badischen Landjudentum.
Beides hat er in seinen Gedichten, vor allem aber in seinen landjüdischen
Erzählungen unter dem Titel „Der Gezeichnete“ (1936; 1964 in neuer
Fassung als „Die alte Lehre“) in einzigartiger Weise gestaltet. Nach der
Verleihung des Bodensee-Literaturpreises 1964 kehrte Picard aus dem amerikanischen
Exil nach Deutschland zurück und starb in Konstanz.
Picard, Max, schweizerischer Schriftsteller und Philosoph. - * 5.6.1888 in Schopfheim, + 3.10.1965 in Neggio bei Lugano. M.
Picard, aus einer Aargauer Familie stammend, war zunächst Arzt in
München, danach lebte er als freier Schriftsteller im Tessin. Er schrieb
konservativ-religiöse Beiträge zur Kulturkritik und Kunsttheorie.
("Hitler in uns selbst", 1946; "Zerstörte und unzerstörbare Welt",
1951; "Die Atomisierung der modernen Kunst", 1954.)
Pilgram, Anton, Bildhauer und Baumeister. - * um 1450 in Brünn, + um 1515 in Wien. – Anton Pilgram wirkte um 1485 – 1490 in Südwestdeutschland, an der Kilianskirche Heilbronn
(und evtl. auch in Schwieberdingen).
Das Sakramentshäuschen in der Heilbronner Kilianskirche gilt als eines
seiner Hauptwerke. Ab 1511 war er Dombaumeister am Stephansdom in Wien.
[Bild
(Marke Österreich, 1946): Anton Pilgram: Selbstbildnis als "Fenstergucker"
am Fuß der Kanzel im Stephansdom Wien, um 1515]
Pinthus, Kurt, Schriftsteller, Publizist, Herausgeber. - * 29.4.1886 in Erfurt, + 11.7.1975 in Marbach am Neckar. - Kurt Pinthus gilt als einer der bedeutendsten publizistischen Vertreter des literarischen Expressionismus. Bekannt geworden ist Pinthus vor allem als Herausgeber der berühmten Anthologie expressionistischer Lyrik, die 1919/1920 mit dem Titel "Menschheitsdämmerung. Symphonie jüngster Dichtung" erschien, in der die wichtigsten Gedichte der Expressionisten von J.R.Becher, G. Benn und T. Däubler bis F. Werfel, A. Wolkenstein und P. Zech versammelt sind. (Eine Neuausgabe dieses Klassikers des Expressionismus erschien 1959: "Menschheitsdämmerung. Ein Dokument des Expressionismus. Mit Biographien und Bibliographien neu herausgegeben von Kurt Pinthus.") Einige
Daten zur Biographie von K. Pinthus: Pinthus arbeitete zunächst als
Lektor im Kurt-Wolff-Verlag in Leipzig; von 1919 an lebte er als Schriftsteller,
Literaturkritiker, Film- und Theaterkritiker in Berlin. 1933 als jüdischer
Schriftsteller mit Publikationsverbot belegt emigrierte Pinthus 1937 in
die USA. Er arbeitete dort vor allem als Theater-, Film- und Literaturkritiker.
Erst 1967 übersiedelte er wieder nach Deutschland, nach Marbach, wo
im Deutschen Literaturarchiv auch sein Nachlass betreut wird. - Das Grab
von Kurt Pinthus ist auf dem Friedhof in Marbach bei der Alexanderkirche
nicht weit vom Grab von Kurt Wolff, dem bedeutenden Verleger, in dessen
Leipziger Verlag Pinthus einst als Lektor gearbeitet hatte.
Planck, Mathilde, sozial engagierte Politikerin.. - * 29.11.1861 in Ulm, + 31.7.1955 in Gochsen /Heilbronn. Mathilde Planck, gelernte Lehrerin, war eine der ersten weiblichen Abgeordneten im Landtag von Württemberg (1920 - 1928, DDP). Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern der ersten gemeinnützigen Bausparkasse "Gemeinschaft der Freunde", die 1924 als GdF Wüstenrot firmierte. Eines der ersten modernen Altenheime errichtete Mathilde Planck 1930 in Ludwigsburg. Sie wird zu den wichtigsten Frauen der bürgerlichen Frauen- und Friedensbewegung in Südwestdeutschland gerechnet. 1951 erhielt Mathilde Planck als erste Frau das Bundesverdienstkreuz. - Mathilde Planck ist heute Namengeberin für Straßen, Schulen, Altenheime und für das Mathilde-Planck-Programm zur Förderung von Frauen in den Wissenschaften. -
Weitere Web-Informationen:
Plochingen am Neckar (PLZ: 73207), Stadt im Landkreis Esslingen, an der Einmündung der Fils ind den Neckar; mit ca. 13.600 Einwohnern. - Sehenswert ist u.a. die spätgotische Stadtkirche aus dem 15. Jhdt. Bei Plochingen endet die Neckar- Schiffbarkeit. -
Weitere Web-Informationen:
http://www.plochingen.de
Porsche, Ferdinand, Autokonstrukteur. - * 3.9.1875 in Maffersdorf (Böhmen), + 30.1.1951 in Stuttgart (Grab in Zell am See). - Ferdinand Porsche konstruierte für verschiedene Firmen in Österreich und Deutschland Auto- und Flugmotoren. Von 1923 - 1929 war Porsche Konstrukteur bei der Daimler-Motoren- AG in Stuttgart- Untertürkheim. 1931 gründete Porsche in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsbüro, aus dem sich die heutige Dr.Ing.h.c. Ferdinand Porsche AG (AG seit 1972) entwickelte. [Bild (Marke Österreich, 1975): Portrait Ferdinand Porsche]
1934
erhielt
F. Porsche den Auftrag zur Konstruktion eines Volkswagen, der dann allerdings
erst nach 1945 in Wolfsburg als VW Käfer in Serie gebaut wurde.
[Bild (Marke Ungarn, 1986): VW von 1936 und Porsche 959 von 1986; Porsche- Zeichen] 1948 entwickelten Ferdinand und Ferry Porsche den ersten Sportwagen mit Namen "Porsche": Den Porsche 356, der ein großer Erfolg wurde. Der Porsche 356 wurde bis 1965 gebaut, seit 1950 in Stuttgart- Zuffenhausen, wohin die Firma 1950 aus Österreich zurückkehrte. - Ab 1965 war dann das Erfolgsmodell der Porsche 911. Heute zählt die Porsche AG in Stuttgart zu den 10 größten Industriekonzernen in Baden-Württemberg. Weitere
Web-Informationen:
"Preisend mit viel schönen Reden...:" Die Landeshymne der Württemberger, gelegentlich auch "schwäbische Nationalhymne" genannt, wurde 1818 von Justinus Kerner als Ballade geschrieben. Gesungen wird sie nach einer Melodie, die auffallende Ähnlichkeiten zur Marsaillaise hat und die 1801 anonym veröffentlicht wurde. Das Lied ist ähnlich populär wie das Badnerlied als Landeshymne der Badener (auch wenn es seltener in Fußballstadien gesungen wird). Es spielte auch eine wichtige Rolle für den württembergischen Patriotismus nach der Teilung Württembergs in verschiedene Besatzungszonen seit 1945: Wann immer es möglich war, wurde in Württemberg-Baden und in Südwürttemberg-Hohenzollern die Hymne gesungen, vor allem die letzte Strophe wurde stehend und inbrünstig gesungen. 1. Preisend mit viel schönen Reden/ ihrer Länder Wert und Zahl,/ saßen viele deutsche Fürsten/ einst zu Worms im Kaisersaal. 2. "Herrlich", sprach der Fürst von Sachsen,/ "ist mein Land und seine Macht;/ Silber hegen seine Berge/ wohl in manchem tiefen Schacht". 3. "Seht mein Land in üpp'ger Fülle,"/ sprach der Kurfürst von dem Rhein,/ "goldne Saaten in den Tälern,/ auf den Bergen edler Wein." 4. "Große Städte, reiche Klöster",/ Ludwig, Herr zu Bayern sprach,/ "schaffen, daß mein Land dem euren/ wohl nicht steht in Schätzen nach." 5. Eberhard, der mit dem
Barte,/ Württembergs geliebter Herr,/
6. Doch ein Kleinod hält's verborgen/ daß in Wäldern, noch so groß,/ ich mein Haupt kann kühnlich legen/ jedem Untertan in Schoß." 7. Und es rief der Herr von Sachsen,/ der von Bayern, der vom Rhein:/ "Graf im Bart, Ihr seid der Reichste!/ Euer Land trägt Edelstein." Diese Landeshymne der Württemberger
läßt sich sehr unterschiedlich lesen:
Prevorst (PLZ: 71720), Ortsteil von Gronau / Oberstenfeld, im Landkreis Ludwigsburg, im Mainhardter Wald: 1801 * Friederike Hauffe, die "Seherin von Prevorst" (J. Kerners Buch von 1829) in Prevorst geboren |
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