Schubart,
Christian Friedrich Daniel Schubart, Dichter
des Sturm und Drang, Journalist und Musiker. – * 24.3.1739 in Obersontheim,
+ 10.10.1791 in Stuttgart
(Grab auf dem Hoppenlaufriedhof).. – 1. Zur Bekanntheit und Bedeutung Schubarts Schubart ist heute noch besonders bekannt wegen seiner dramatischen Biographie, vor allem mit der 10-jährigen Kerkerhaft auf dem Hohenasperg durch den absolutistischen Herzog Karl Eugen. [Bild (Sonderstempel BRD, 1991): 200. Todestag F.D. Schubarts; Portrait Schubarts, Hohenasperg, 10 Jahre Kerker 1777 - 1787] Er war ein bedeutender Dichter, der dem Sturm und Drang zugerechnet wird. (Nach G.A.Bürger war er "ein wahrer poetischer Vesuv... warf freilich manche Schlacken mit aus".) Seine politischen Gedichte wie "Die Fürstengruft", oder "Kaplied" (zum Abschied der nach Holland verkauften württembergischen Soldaten) waren Provokationen für die absolutistischen Fürsten. Und auch "Die Forelle" ist kein idyllisches Naturgedicht, sondern wohl eine Beschreibung von Schubarts Kerkersituation auf dem Hohenasperg. Friedrich Schiller war übrigens ein großer Verehrer Schubarts. "Zur Geschichte des menschlichen Herzens", eine Erzählung Schubarts, war eine wichtige Quelle für Schillers Drama "Die Räuber". Und auf seiner Flucht von Stuttgart nach Mannheim 1782 soll Schiller Schubarts Gedichte dabei gehabt haben; bei der ersten Übernachtung in Enzweihingen soll Schiller abends im Wirtshaus Schubarts "Fürstengruft" rezitiert haben. Schubart war auch ein bedeutender
Musiker: Klaviervirtuose, Komponist, Musiktheoretiker. Aus seiner Zeit
als Organist und Kapellmeister in Ludwigsburg wird er als glanzvoller Klaviervirtuose
gerühmt. (Goethe schrieb 1787: "Als Klaviervirtuose wurde er zu jener
Zeit für unerreichbar gehalten".)
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Schubart,
Christian Friedrich Daniel Schubart,
Dichter des Sturm und Drang, Journalist und Musiker. –
* 24.3.1739 in Obersontheim,
+ 10.10.1791 in Stuttgart
(Grab auf dem Hoppenlaufriedhof).. – 2. Zur Biographie Schubarts Um ihn gefangennehmen zu
können lockte Herzog Karl Eugen Schubart mit einer Finte nach Blaubeuren,
auf Wirtembergisches Gebiet, und ließ ihn dort verhaften.
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In der Anlage 3 Gedichte von
C.F.D. Schubart: - Die Forelle In einem Bächlein
helle/ da schoß in froher Eil' /
Ein Fischer mit der Ruthe
/ wohl an dem Ufer stand, /
Doch plötzlich ward
dem Diebe / die Zeit zu lang. Er macht /
Die ihr am goldnen Quelle
/ der sichern Jugend weilt, /
Da liegen sie, die stolzen
Fürstentrümmer,
Die alten Särge leuchten
in der dunkeln
Entsetzen packt den Wandrer
hier am Haare,
Wie fürchterlich
ist hier des Nachhalls Stimme!
Denn ach! hier liegt der
edle Fürst, der gute!
Nun ist die Hand herabgefault
zum Knochen,
Er steht nicht auf, euch
Beifall zuzulächeln,
Sie liegen nun, den eisern
Schlaf zu schlafen,
Sie, die im ehern Busen
niemals fühlten
Die das Gewissen, jenen
mächt'gen Kläger,
Die Hunde nur und Pferd'
und fremde Dirnen
Damit die Quäler
nicht zu früh erwachen,
Wo Todesengel nach Tyrannen
greifen,
Ihr aber, bessre Fürsten,
schlummert süße
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In der Anlage 3 Gedichte von C.F.D.
Schubart: - Kaplied [Schubart schrieb das Kaplied anlässlich der Ausreise von 2000 württembergischen Soldaten nach dem Kap der guten Hoffnung (heute Kapstadt/Südafrika). Herzog Karl Eugen hatte insgesamt 3200 württembergische Soldaten "angeworben" und sie an die Holländisch-Ostindische Kompanie verkauft, für die sie die Stützpunkte der Kompanie am Kap schützen sollten. Der Herzog erhielt für den Verkauf in einer ersten Rate 300.000 Gulden. - Von den 3200 Männern kehrten kaum 100 wieder lebendig zurück.] Auf, auf! ihr Brüder
und seid stark,
Ein dichter Kreis von
Lieben steht,
Dem bieten graue Eltern
noch
Und wie ein Geist schlingt
um den Hals
Ist hart - drum wirble
du, Tambour,
Lebt wohl, ihr Freunde!
Sehn wir uns
An Deutschlands Grenze
füllen wir
Wenn dann die Meereswoge
sich
Und ha, wenn sich der
Tafelberg
Und wenn Soldat und Offizier
Wir leben drauf in fernem
Land
Und trinken auf dem Hoffnungskap
-
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