Geschichte
Badens: Zähringer, Markgrafschaften, Großherzogtum bis
zur Republik Baden
Kurzfassung: Geschichte in Daten + Stammtafeln
Übersicht: A. Zeit der Herzöge von Zähringen (ab ca. 962): Daten B. Zeit der Markgrafen von Baden bis zur Teilung der Markgrafenschaft (ca. 1100 bis 1515) C. Zeit der Markgrafen von Baden von 1515 - 1805 D. Zeit des Großherzogtums Baden (1806 - 1918/19) E. Zeit der Republik Baden u.a. (1919 - 1945) F. Geschichte Badens nach 1945: G. Exkurs zum verbleibenden Eigentum des Hauses Baden (Streit um den Handschriftenverkauf)
[Bild (Briefmarke BRD, 1978):
Badisches Posthausschild, mit dem Wappen von Baden, 1844] In der linken Spalte sind
(neben einigen Stammtafeln und Karten) vor allem Daten zu Geschichte Badens
kurz zusammengestellt.
A. Zeit der Herzöge von Zähringen (ca. 962 bis ca. 1218) - Die Stammtafel der Herzöge von Zähringen, der Vorgänger der Markgrafen von Baden, öffnet sich bei einem Klick auf das nebenstehende Bild [Bild (aus dem Buch von Rinker/Setzler: Die Geschichte Baden- Württembergs): Stammtafel der Herzöge von Zähringen] 962: Berthold (Birchtilo)
als Graf im Breisgau genannt (gest.1005)
1061: Berthold I., Graf im
Breisgau (1024 - 1078) erhält den Titel :
1098:
Herzog Berthold II. (1078 - 1111) verzichtet auf das
1110 (ca) Unter den Herzögen von Zähringen Beginn der planvollen Erschließung und Besiedelung des Schwarzwaldes, Unterstützung und Gründung von Klöstern, Errichtung und Verleihung von Burgen, Gründung und Ausbau von Städten
1120:
Freiburg
im Breisgau erhält Markt- und Stadtrecht vom Zähringer Konrad
(Herzog von Zähringen von 1122 - 1152) [Bild
(Briefmarke BRD, 1970): Freiburg im Breisgau; Stadtbild mit Münster,
Schwarzwald- Silhouette]
1186: Berthold V. letzter Herzog von Zähringen (1186 - 1218); die Zähringer herrschen über ein (fast) zusammenhängendes Gebiet von der Ortenau bis zum Genfer See. 1218 + Herzog Berthold V. stirbt ohne männliche Erben; damit Ende des Herzogtums der Zähringer [Bild (Karte aus dem Buch von W. Hug: Geschichte Badens, S. 59): Besitz der Herzöge von Zähringen im 12. Jahrhundert] [Vergrößerung der Karte durch Anklicken] |
Geschichte
Badens: Zähringer, Markgrafschaften, Großherzogtum bis
zur Republik Baden
Überblick über die Geschichte
Badens
Übersicht: A. Zeit der Herzöge von Zähringen (ca, 962 bis ca. 1300) B. Zeit der Markgrafen von Baden bis zur Teilung der Markgrafenschaft (ca. 1100 bis 1515) C. Zeit der Markgrafen von Baden von 1515 - 1805 D. Zeit des Großherzogtums Baden (1806 - 1918/19) E. Zeit der Republik Baden u.a. (1919 - 1945) F. Geschichte Badens nach 1945: G. Exkurs zum verbleibenden Eigentum des Hauses Baden (Streit um den Handschriftenverkauf) Baden als Land mit eigener Identität, als einheitliches Land am Oberrhein, von Wertheim im Norden bis Lörrach im Süden, mit Karlsruhe und Freiburg und Konstanz, hat es nur knapp 150 Jahre gegeben, von 1806 bis 1952. Vorher war dieses Land ein Flickenteppich verschiedener Herrschaften: neben den Markgrafschaften vor allem Pfälzer und österreichische Gebiete, Reichsstädte, Geistliche Gebiete, ritterschaftliche Gebiete, die sich kaum als "Badener" verstanden (s.u.); nach 1952 wurde Baden Teil des neuen Bundeslandes Baden-Württemberg.
A. Zeit der Herzöge von Zähringen (ca, 962 bis ca. 1218) Zähringer:
süddeutsches Adelsgeschlecht der Bertholdinger, die sich später
nach der Burg Zähringen bei Freiburg (erbaut um 1108) "Zähringer"
nannten..
Zunächst
hatten sie Güter in ganz Süddeutschland verstreut: Im Breisgau,
in der Ortenau, auf der Alb um Weilheim/Teck, dazu Gebiete im Thurgau.
Größte Bedeutung gewinnen die Zähringer nicht so sehr durch Eroberungen und bedeutende militärische Siege (obwohl sie auch in den Auseinandersetzungen zwischen Welfen und Staufern, zwischen Papsttreuen und Kaisertreuen häufig kämpfend und leidend beteiligt waren): die größten Leistungen haben die Zähringer durch den strategischen Aufbau eines "Flächenstaates" (s.die Karte in der linken Spalte) und durch dessen planvolle Erschließung, Besiedelung und Verwaltung erbracht. Unter
den Zähringern beginnt die Erschließung des Schwarzwaldes,
der bis dahin nur unwegsamer, "schwarzer" Urwald war. Vor allem von den
Klöstern aus, die auch als Brückenköpfe in den finstersten
Gebieten des Waldes errichtet wurden, wird die Besidelung und Urbarmachung
vorangetrieben. Die Zähringer unterstützen die Klöster
(besonders die landwirtschaftlich engagierten Zisterzienser) und stiften
neue Klöster.
Besonders
wichtig sind die Städtegründungen der Zähringer.
Die planmäßige Anlage der Städte (oft mit der Anlage der
Hauptstrassen in der Form des "Zähringer-Kreuzes") war vermutlich
nicht immer eine völlige Neuplanung, sondern der Ausbau einer bereits
vorhandenen Siedlung, eines Marktortes, einer Stadt. So sind eine ganze
Reihe wichtiger Städte durch die Zähringer ausgebaut und mit
Stadtrechten ausgestattet:
Als
der letzte Herzog von Zähringen, Berthold V., 1218 ohne männliche
Nachkommen starb, war das Ende des Herzogtum Zähringen gekommen.
|
B.
Zeit der Markgrafen von Baden bis zur Teilung der Markgrafenschaft (ca.
1100 bis 1515)
- Die Stammtafel der Markgrafen von Baden I (von Hermann I., gest. 1074, bis Christoph I. und der Teilung der Markgrafschaft 1535) findet sich auf dem nebenstehenden Bild [Bild (aus dem Buch von Rinker/Setzler: Die Geschichte Baden- Württembergs): Stammtafel der Markgrafen und Großherzöge von Baden I] 1074 + Hermann I.
(ältester Sohn des "Zähringers" Berthold I.),
1112: Hermann II. nennt sich
als erster "Markgraf von Baden"
1165 * (ca.) Hartmann von Aue, gelehrter Ritter, Minnesänger und Epiker, in Au im Breisgau (vermutlich) geboren (1165 - 1220)
[Bild (Marke Liechtenstein, 1963): Minnesänger Hartmann von Aue, Bild aus der Manesseschen Liederhandschrift, die um 1320 in Zürich entstand] 1190: Nach dem Tod von Markgraf
Hermann IV. Teilung in eine
1220: (ca) Markgraf Hermann
V. von Baden (reg. 1190 - 1242)
1368: Freiburg im Breisgau kommt zu Habsburg/ Österreich 1431 + Markgraf Bernhard
von Baden (1364 - 1431)
1515: Markgraf Christoph
I. von Baden (reg.1475 - 1515) wird
|
B.
Zeit der Markgrafen von Baden bis zur Teilung der Markgrafenschaft (ca.
1100 bis 1515)
Der Titel "Markgraf", der einen herausgehobenen Ehrentitel bedeutet (ursprünglich als Graf in einer "Mark", d.h. einem Grenzgebiet, dadurch mit besonderer militärischer und rechtlicher Macht ausgestattet) war schon Berthold I. als "Markgraf von Verona" verliehen worden.Diesen Titel wurde auch auf den ältesten Sohn Bertholds übertragen, Hermann I., der sich Markgraf von Verona und Graf im Breisgau nannte. Er gilt als Stammvater der Markgrafen von Baden bis zu den Großherzögen von Baden. Hermann hatte von seinem
Vater Grafenrechte im Breisgau und Besitz im Nordschwarzwald ererbt. Durch
die Heirat mit Judith, einer Tochter des mächtigen und besitzenden
Grafen von Calw, erhielt Hermann noch Territorien im Inneren Schwabens.
Durch Judith war er vielleicht auch mit der Kirchenreform und den Reformklöstern
(s. dazu den Artikel Klöster)
in Verbindung gekommen: Der Graf von Calw hatte die Neugründung des
Kloster
Hirsau als Reformkloster durch Abt Wilhelm veranlasst.
Hermann II.
baut die Burg Hohenbaden bei Baden-Baden und nennt sich, nach der Mode
jener Zeit, nach dieser Burg: er ist der erste Markgraf von Baden (seit
1113).
Die Territorialentwicklung
der Markgrafschaft in den nächsten Jahrhunderten ist ziemlich vielfältig:
Da werden neue Gebiete dazugewonnen (etwa Gebiete im Breisgau aus
dem Erbe des letzten Herzogs von Zähringen, 1218; oder die Städte
Pforzheim und Durlach, Ettlingen, Lauffen, Eppingen und Sinsheim); andere
gehen an andere Herrscher über (so Gebiete am mittleren Neckar,
u.a. die vermutlich vom Badischen Markgraf Hermann V. gegründete Stadt
Stuttgart, die mit der Heirat einer Markgrafentochter mit Graf Ulrich
von Wirtemberg an Wirtemberg kam; oder die Stadt Freiburg, die an
1368 an die Habsburger kam).
Besonders herausragende Markgrafen im Spätmittelalter sind Markgraf Bernhard von Baden (1364 - 1431), der einen gut verwalteten Herrschaftsbereich schuf, und Markgraf Christoph I. von Baden, dessen Leben so tragisch zu Ende ging. |
C.
Zeit der Markgrafen von Baden von 1515 - 1805
- Die Stammtafel der Markgrafen und Großherzöge von Baden II (von der Teilung der Markgrafschaft 1535 bis ins 20. Jahrhundert) findet sich auf dem nebenstehenden Bild [Bild (aus dem Buch von Rinker/Setzler: Die Geschichte Baden- Württembergs): Stammtafel der Markgrafen und Großherzöge von Baden II] [Vergrößerung durch Anklicken] 1515:
Teilung der Markgrafschaft Baden unter 3 Söhne von
1688 - 1697: Pfälzischer
Erbfolgekrieg; große Verwüstungen
1700:
Bau
des Schlosses Rastatt;
[Bild (Briefmarke Baden, 1949):
Schloss Rastatt]
1701 - 1714: Spanischer Erbfolgekrieg
1707 + Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden ("Türkenlouis"; reg. 1677 - 1707; Reichsfeldherr in den Türkenkriegen von 1680 - 1688; danach General im Kampf gegen Frankreich im Pfälzischen und Spanischen Erbfolgekrieg) 1715:
Gründung
von Schloss und Stadt Karlsruhe (statt Durlach)
1746:
Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach
1783:
Aufhebung der Leibeigenschaft in Baden
Abtretung der linksrheinischen Gebiete 1801: Friede von Lunéville (mit Napoleon): Bestätigung der Rheingrenze; Zusicherung von Entschädigungen 1803: Reichsdeputationshauptschluss: Vergrößerung Badens 1803: Karl Friedrich von Baden wird Kurfürst 1806: Baden Mitglied im Rheinbund |
C.
Zeit der Markgrafen von Baden von 1515 - 1805
Markgraf Christoph von Baden
konnte es nicht erreichen, dass die Markgrafschaft geschlossen an einen
seiner Söhne vererbt wird; so teilte er sie unter seinen 3 Söhnen
Philipp, Ernst und Bernhard. Als Philipp 1535 ohne männliche Nachkommen
starb teilten Ernst und Bernhard die gesamte Markgrafschaft in 2 Teile:
Der Unterschied der beiden
Markgrafschaften wird noch durch die konfessionellen Entscheidungen
verstärkt:
Eine herausragende Gestalt
unter den Markgrafen von Baden-Baden war Markgraf Ludwig
Wilhelm von Baden-Baden, der auch als "Türkenlouis" populär
geworden ist. Er regierte von 1677 - 1707, war dabei auch General und Reichsfeldherr
in den Türkenkriegen von 1680 - 1688; danach war er auch General des
Reichsheeres im Abwehrkampf gegen Frankreich im Pfälzischen und danach
im Spanischen Erbfolgekrieg. Er hat viel zur Verteidigung des Landes gegen
die Überfälle der Soldaten Ludwigs XIV. getan.
Kurz nach dem Bau von Schloss Rastatt begann auch der Markgraf von Baden-Durlach mit dem Bau eines neuen Schlosses anstelle des alten Schlosses in Durlach: Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach ließ 1715 Karlsruhe bauen, ein Schloss und eine Stadt, die strahlenförmig auf das Schloss ausgerichtet war, und er verlegte die Residenz der Markgrafschaft von Durlach nach Karlsruhe. 1746 beginnt die Regierungszeit von Markgraf Karl Friedrich von Baden-Durlach. Er war wohl der bedeutendste unter den Markgrafen von Baden, auf jeden Fall der mit der längsten Regierungszeit: 65 Jahre residierte er in Karlsruhe. Schon die Veränderung seiner Titel macht die unglaublichen Entwicklungen während seiner Regierungszeit deutlich: 1746 regiert er als Markgraf von Baden-Durlach; 1771 wird er Markgraf von ganz Baden (nach der Vereinigung der beiden Markgrafschaften); 1803 wird Karl Friedrich Kurfürst von Baden; 1806 schließlich wird er Großherzog von Baden. |
D.
Zeit des Großherzogtums Baden (1806 - 1918/19)
1806: Baden wird Großherzogtum
von Napoleons Gnaden;
Territoriale Entwicklungen in Südwestdeutschland von 1789 - 1806 Zu Baden kommt die rechtsrheinische Pfalz (mit Heidelberg und Mannheim), Vorderösterreich (mit Freiburg), Reichsstädte, geistliche Gebiete, Fürstentümer (z.B. Fürstenberg) [Bild (Karte): Territoriale Entwicklungen zum Großherzogtum Baden und zum Königreich Württemberg 1806][Vergrößerung durch Anklicken] 1809: Verwaltungsreform durch
S. von Reitzenstein
1811: Karl wird 2.
Großherzog von Baden (reg. 1811 - 1818)
1818: Großherzog
Ludwig von Baden (reg. 1818 - 1830)
1830: Leopold wird
4.
Großherzog von Baden (reg. 1830 - 1852)
1848/49:
Revolution
auch in Baden (s.extra Site)
[Bild
(Briefmarke Baden, 1949): 100-Jahr-Feier des Freiheitskampfs 1849 um Rastatt;
Carl Schurz vor dem Rastätter Schloss] [entwurf der Briefmarke: V.K. Jonynas] 1907: Friedrich II. wird 6. Großherzog von Baden (reg. 1907 - 1918) 1914 - 1918:
Erster Weltkrieg:
Literatur zur gesamten Geschichte Badens: Wolfgang Hug: Geschichte Badens. Theiss-Verlag Stuttgart, 2. Auflage 1998 |
D.
Zeit des Großherzogtums Baden (1806 - 1918/19)
Die Vergrößerung
des Landes:
Die Etappen zur Vergrößerung
Badens sind durch einige Friedensschlüsse und Verträge markiert,
für die auf Seiten Badens als Verhandlungsführer vor allem Sigismund
von Reitzenstein (1765 - 1847) gerühmt wird, der auch "der eigentliche
Begründer des badischen Staates" genannt wird:
Baden hatte viel erreicht (auch wenn S.von Reitzenstein zeitweise noch mehr erhofft hatte: Gebietserweiterungen um einen Teil der Schweiz, und die Erhebung zum Königreich). Aber auch als Großfürstentum blieb Baden nur ein Mittelstaat, und das von Napoleons Gnaden.- Dass Napoleon Interesse daran hatte, Baden dauerhaft an sich zu binden, machte er auch noch durch seine Heiratspolitik deutlich: 1806 ließ er Stephanie von Beauharnais, eine Verwandte seiner ersten Frau, mit dem Erbprinzen Karl verheiraten.
Auf dem Weg zu einer Badischen
Identität:
Die Badische Verfassung wurde von Karl Friedrich Nebenius formuliert und von Großherzog Karl am 22.8.1818 unterzeichnet. Es war eine der ersten Verfassungen in Deutschland und sie gilt als liberalste ihrer Epoche. Sie geht aus vom Konzept einer konstitutionellen Monarchie: Der Großherzog war unbestritten oberster Machthaber; er ernennt auch die Regierung. Daneben werden 2 Ständekammern eigerichtet, deren Kompetenzen allerdings (über das Budgetrecht hinaus) durchaus begrenzt sind: Eine I. Kammer, besetzt mit Prinzen, Standesherren u.a. und eine II. Kammer, deren 63 Abgeordnete von der (männlichen) Bevölkerung in indirekter Wahl gewählt werden. - Diese II. Kammer war bald der wichtigste Motor der demokratischen Veränderungen in Baden. "Liberales Musterland"
?
Von dem liberalen Musterland kann man erst für die Zeit ab 1860 sprechen. Seit 1856 regiert Großherzog Friedrich I. , der als fortschrittlich und gemäßigt liberal gilt. Mit ihm beginnt die "Neue Ära". Er erläßt eine Amnestie für die Revolutionäre von 1848/1849, wodurch einige Emigranten (z.B. Friedrich Hecker) wieder nach Baden zurückkehren. 1862 werden wichtige liberale Reformen durchgeführt (Gewerbefreiheit, Judenemanzipation, staatliche Schulaufsicht). Wirtschaftliche und industrielle
Entwicklung:
Bundesstaat im Deutschen
Reich:
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E.
Zeit der Republik Baden u.a. (1919 - 1945)
1918: Großherzog
Friedrich II. dankt am 22. November ab;
1919: Die neue Verfassung
der Demokratischen Republik Baden
1933 - 1945: Herrschaft
Hitlers und der Nationalsozialisten
1939 - 1945: Zweiter Weltkrieg
|
E.
Zeit der Republik Baden u.a. (1919 - 1945)
Ende des Großherzogtums
Baden:
Am 2. April 1919 wurde von der neu gewählten Badischen Nationalversammlung anstelle der Provisorischen Regierung eine Koalitionsregierung mit 7 Ministern gewählt, die sich in den folgenden Jahren als sehr stabil erwies. Erster Staatspräsident wurde Anton Geiß (SPD)..
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F. Geschichte Badens nach 1945: | F. Geschichte Badens nach 1945: |
G:
Exkurs zum verbleibenden Eigentum des Hauses Baden
an Handschriften u.a. Kulturgütern nach 1918: Das Haus Baden hat - wie auch die anderen abgedankten Monarchien in Deutschland - nach 1918 einen Großteil seines Besitzes behalten: Besitz an Ländereien und Wäldern, an Schlössern und anderen Bauten, Unternehmensbeteiligungen, und Besitz an kostbaren Kulturgütern wie alte Handschriften, frühe Drucke, Bilder u.a. (die z.T. durch die Säkularisation an Baden gefallen waren). Vor allem bei den Kulturgütern
ist die Eigentumsfrage 1918 nicht ganz eindeutig geklärt worden. Auch
nach mehreren Rechtsgutachten blieb strittig, ob diese Güter auch
nach der Abdankung dem Haus Baden gehörten oder an die neue Republik
fielen.
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G: Exkurs
zum verbleibenden Eigentum des Hauses Baden
an Handschriften u.a. Kulturgütern nach 1918: Diese kostbaren Kulturgüter
kamen im Jahr 2006 im Streit um den Handschriftenverkauf
in den Mittelpunkt des Interesses: Das Land Baden-Württemberg plante
einen Vergleich mit dem Haus Baden: Viele wertvolle Handschriften, die
zur Zeit in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe aufbewahrt werden,
sollten verkauft werden; von dem erwarteten Erlös von 70 Millionen
€ erhielte das Haus Baden 30 Millionen € zur Tilgung seiner Schulden,
die vor allem durch die Renovierungen von Salem
aufgelaufen waren; 40 Millionen € sollten über eine Stiftung
den dauerhaften Erhalt Salems sichern. Das Land Baden-Württemberg
erhielte
dafür das endgültige und unbezweifelte Eigentumsrecht auf umstrittene
Kulturgüter im Wert von etwa 300 Millionen €.
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Weitere Web-Informationen zu den Handschriften in der Badischen
Landesbibliothek Karlsruhe, mit vielen Abbildungen:
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