https://pflegegradantrag.com/
|
Kunst
und Künstler (Malerei und Plastik) in / aus Südwestdeutschland
Der Artikel ist auf 3 Sites aufgeteilt: "Kunstgeschichte 1" (Von der Steinzeit bis zum Ende des Mittelalters), "Kunstgeschichte 2" (16.-18.Jhdt.) und "Kunstgeschichte 3" (19. und 20. Jhdt.) (siehe den Überblick links mit Links). Kunst und Künstler im19. Jahrhundert: Klassizismus, Romantik, Biedermeier, Realismus, Impressionismus Einige Künstler desKlassizismus, die noch Anfang des 19. Jahrhunderts wirkten, waren Schüler (undz.T. auch Professoren) der Hohen Karlsschule: (siehe bei Kunstgeschichte 2, Klassizismus): - Philipp
Friedrich Hetsch - Christian
Gottlieb Schick - Joseph
Anton Koch
Von
Dannecker, einem der bedeutendsten Bildhauer des Klassizismus in Deutschland,
stammen einige Portrait- Büsten
Schillers.
[Bild (Briefmarken DDR,
1989): 200. Jahrestag der Antrittsrede Schillers an der Universität Jena;
Auszüge aus der Antrittsrede "Was ist und zu welchem Ende studiert man
Universalgeschichte?" - Schillerbüste von Dannecker, 1794, jetzt in der
Staatsgalerie Stuttgart] [Vergrößerung des Bildes durch Anklicken.] Zu den Malern der Romantik aus dem Südwestdeutschen Raum werden gerechnet: - Carl
Philipp Fohr, Maler und Zeichner der Romantik. Fohr, geboren 1795
in Heidelberg, war in Rom Mitglied der Malergruppe der Nazarener.
Zu den Malern des Biedermeier werden gerechnet (wobei diese Etikettierungen natürlich sehr einseitig und durchaus problematisch sind):: - Theodor
Schüz, geb.1830 in Tumlingen/ Waldachtal bei Freudenstadt.
- Johann
Baptist Pflug, Maler des schwäbischen Biedermeier. - * 13.2.1785
in Biberach, + 30.5.1866 in Biberach.-
- Franz
Xaver Winterhalter, geb. 1805 in Menzenschwand (Sankt Blasien),
lebte 1834 - 1870 in Paris. Er war Genremaler und einer der beliebtesten
Portraitmaler des europäischen Hochadels.
Als Maler des Realismus in Südwestdeutschland werden häufig genannt:
-
Hans
Thoma, Maler und Graphiker. - * 2.10.1839 in Bernau / Schwarzwald,
+ 7.11.1924 in Karlsruhe.
[Bild (Marke
DDR, 1967): Hans Thoma: "Frühlingsidyll" (um 1880)] - Wilhelm Trübner, * 3.2.1851 in Heidelberg, + 21.12.1917 in Karlsruhe. – Trübner, ein wichtiger Maler des Realismus und des Impressionismus in Deutschland, arbeitete einige Zeit in Ateliergemeinschaft mit Hans Thoma, der starken Einfluss auf Trübners Landschaftsmalerei hatte. Er war 1903 – 1917 Prof. an der Akademie in Karlsruhe. - Emanuel Leutze, deutsch-amerikanischer Maler. - * 24.5.1816 in Schwäbisch Gmünd, + 18.7.1868 in Washington. - Leutze studierte an der Düsseldorfer Akademie und malte im Stil der Düsseldorfer Historienmalerei. Von ihm stammt eines der populärsten Bilder zum amerikanischen Unabhängigkeitskampf: "Washingtons Übergang über den Delaware". [Bild (Briefmarke Rumänien, 1976): Emanuel Leutze: "Übergang Washingtons über den Delaware 1776", entstanden 1850 (Metropolitan Museum, New York)] -
Gustav
Bauernfeind, Architekt und Maler. - * 4.9.1848 in Sulz
am Neckar; + 24.12.1904 in Jerusalem. - Bauernfeind galt Ende des 19. Jahrhunderts
als bedeutender deutscher Orientmaler. Nach Tätigkeiten vor allem
in München wanderte er 1896 nach Palästina aus. Von ihm stammen
u.a. Bilder der frühen deutschen Siedlungen in Palästina.
[Bild (Briefmarke Israel, 1991):
Gemälde von Gustav Bauernfeind: Ansicht der deutschen Kolonie in Haifa,
1898]
Eine Sonderstellung nimmt die Entwicklung der religiösen Malerei der Beuroner Kunstschule ein. Sie ist vor allem verbunden mit - Pater Desiderius
Lenz, Maler und Bildhauer. - * 12.3.1832 in Haigerloch,
+ 26.1.1927 in Beuron.. - Peter Lenz trat 1876
als Pater Desiderius ins Benediktinerkloster
Beuron
ein. Dort begründete er die Beuroner Kunstschule mit dem Anliegen,
auf der Grundlage altchristlicher und altägyptischer Kunst eine neue
religiöse Malerei zu schaffen. Zeugnisse dieser Beuroner Kunstschule
finden sich in Beuron, im Kloster Monte Cassino und in Prag. In Prag lebten
Lenz und andere Benediktiner, die 1880 zeitweise aus Beuron vertrieben
wurden. Sie gestalteten dort die Kirche St. Gabriel im Stil der Beuroner
Kunstschule. Maler des Impressionismus sind in Südwestdeutschland kaum vertreten. Hier einige Namen: - Hermann Pleuer,
geb. 1863 in Schwäbisch Gmünd (Eindrucksvoll sind seine impressionistischen
- Christian Landenberger, * 1862 in Ebingen, + 1927 in Stuttgart (Landenberger war Prof. an der Stuttgarter Kunstakademie. Seine impressionistische Malweise zeigt sich besonders in seinen Landschaftsbildern.) - Heinrich
von Zügel. - * 22.10.1850 in Murrhardt,
+ 30.1.1941 in München (Grab in Murrhardt). - Zügel, 1892 Mitbegründer
der Münchener Sezession, malte besonders Tierbilder in realistischem
und später impressionistischem Stil.
- Weitere Web-Informationen: http://www.staatsgalerie.de/aus_wuerttemberg [Zur Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart 2002: "Württemberg. Maler entdecken Land und Leute. 1750 - 1900", mit Bildern von P.F.Hetsch, G.F. Steinkopf, T.C.Schüz, E.G.Leutze, F.von Keller u.a.] |
|
20.
Jahrhundert (bis etwa 1965): Jugendstil,
Expressionismus, Bauhaus, Neue Sachlichkeit, Abstrakte Malerei
Besonders einflussreich für die Entwicklung der Malerei im 20. Jahrhundert nicht nur in Südwestdeutschland war Adolf Hoelzels Tätigkeit als Professor an der Kunstakademie in Stuttgart: - Adolf
Hoelzel, Maler, Farbtheoretiker, Kunstpädagoge. - * 13.5.1853
in Olmütz (Mähren), + 17.10.1934 in Stuttgart
(Grab auf dem Waldfriedhof). -
Maler des Expressionismus: -
Carl
Hofer. - * 11.10.1878 in Karlsruhe,
+ 3.4.1955 in Berlin.
-
Erich
Heckel, Maler, Mitbegründer der "Brücke". - * 31.7.1883
in Döbeln (Sachsen), + 27.1.1970 in Hemmenhofen.
- Heckel war von 1949 - 1955 Prof. in Karlsruhe.
Am Bodensee lebte Heckel seit 1944.
Maler des Bauhauses: -
Oskar
Schlemmer, Maler. - * 4.9.1888 in Stuttgart,
+ 13.4.1943 in Baden-Baden..
–
[Bild (Marke BRD, 1975): Oskar
Schlemmer: "Konzentrische Gruppe", 1925] - Ida
Kerkovius, Malerin. - * 31.8.1879 in Riga, + 7.6.1970 in Stuttgart.
- Kerkovius war Schülerin A. Hoelzels
in Stuttgart, später dann am Bauhaus.
Maler der Neuen Sachlichkeit:
-
Otto
Dix, Maler und Graphiker. - * am 2.12.1891 in Untermhaus, Gera,
+ 25.7.1969 in Singen
(Grab in Hemmenhofen). -
[Bild
(Briefmarke BRD, 1991): Otto Dix: "Bildnis der Tänzerin Anita Berber", 1926;
Kunstmuseum Stuttgart] - Christian Schad, Maler (Dada, Neue Sachlichkeit). - * 21.8.1894 in Miesbach am Schliersee,, + 25.2.1982 in Stuttgart. - Schad lebte vor allem in Bayern (München, Aschaffenburg, Keilberg im Spessart) und von 1928 - 1943 in Berlin, wo seine wichtigsten Bilder entstanden. [Bild (Briefmarke BRD, 1994):
Christian Schad: "Maika" (1929)] - Alexander Kanoldt (geb. 1881 in Karlsruhe) - Rudolf
Schlichter (geb. 1890 in Calw)
Abstrakte Malerei:
-
Willi
Baumeister, Maler des "abstrakten Expressionismus", einer der bedeutendsten
und einflussreichsten Maler nach 1945. - * 22.1.1889 in Stuttgart,
+ 31.8.1955 in Stuttgart.
-
[Bild (Briefmarke BRD, 1989): 100.
Geburtstag von W. Baumeister; Willi Baumeister: "Bluxao I", 1955] Baumeister, gelernter Dekorationsmaler,
studierte nach Abendkursen an der Stuttgarter Kunstakademie ab 1909 an
der Stuttgarter Kunstakademie bei A.
Hoelzel.
Für seine künstlerische Entwicklung von großer Bedeutung
war 1914 eine Reise zusammen mit dem Studienfreund Oskar
Schlemmer nach Paris, wo ihn vor allem die Werke von Cézanne,
Gauguin und Toulouse-Lautrec beeindruckten.
1928 wird Baumeister zum Professor an die Frankfurter Städelschule berufen; er ist dort Leiter der Klassen für Gebrauchsgraphik, Typographie und Stoffdruck. - In den 30-er Jahren verändert sich der streng konstruktivistische Aufbau der Bilder Baumeisters. Organische Linien spielen eine größere Rolle, schon hier werden archaische Höhlenbilder zum Vorbild. Die "Läufer-Bilder" stammen aus dieser Zeit (seit 1933); die hieroglyphenartigen "Ideogramme" (1937); die "Eidos-Bilder". 1933 wird Baumeister von
den Nationalsozialisten seines Lehramtes in Frankfurt enthoben; 1937 werden
Werke Baumeisters auf der Münchner Ausstellung als "entartete Kunst"
gebrandmarkt; 1941 erhält Baumeister Mal- und Veröffentlichungsverbot.
Baumeister emigriert nicht. Er lebt in Stuttgart, hält sich mit Arbeit
in einer Wuppertaler Lackfabrik finanziell über Wasser, und er malt
weiter im Geheimen, häufig in Urach.
1946 wird Baumeister Professor an der Kunstakademie in Stuttgart. - In der letzten Lebensphase entstehen die "Montaru-, Monturi-, Aru- und Han-Bilder", zu denen auch das hier wiedergegebene "Bluxao I" von 1955 gehört. - Theodor Werner, Maler. - * 13.2.1886 in Jettenburg bei Tübingen, + 15.1.1969 in München. - Theodor Werner gilt als einer der Wegbereiter der abstrakten Malerei in Deutschland. - 1908/09 studierte er an der Stuttgarter Kunstakademie bei Adolf Hoelzel, danach lebte er in Paris, wo er über den Kubismus vollends zur abstrakten Malerei fand. Später malte er, auch von Miro beeinflusst, abstrakte "organische" Bilder. - Ab 1940 lebte T. Werner in Berlin, seit 1959 in München. - Julius
Heinrich Bissier (geb. 1893 in Freiburg)
Weitere Künstler aus Südwestdeutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts:: - Helmut
Andreas Paul (HAP) Grieshaber (geb.1893 in Rot an der Rot)
[Kunstgeschichte Südwestdeutschland bis zum 19. Jahrhundert: siehe extra Site Kunstgeschichte 1 und Kunstgeschichte 2] [zurück zur Navigation und zum Seitenanfang] |
_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________